Genauso wie Windpocken, Masern und Röteln zählt Scharlach zu den typischen Kinderkrankheiten. Verständlicherweise fassen sich Eltern verzweifelt an den Kopf, wenn ihr Kind daran erkrankt. Wichtig ist es, mögliche Symptome rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Was Scharlach genau ist
Scharlach ist eine bakterielle Infektion, die hauptsächlich bei Kindern im Kindegarten- und Grundschulalter auftritt. Die Ansteckung erfolgt über feinste Speichel-Tröpfchen, die beim Sprechen, Niesen und Husten in die Luft gelangen und sich beim Einatmen an den Schleimhäuten festsetzen. Auch an verunreinigten Gegenständen wie Besteck oder Spielsachen können Erreger haften und somit übertragen werden. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion in den kalten Monaten zwischen Oktober und März am größten.
Das sind die Symptome
Scharlachsymptome äußern sich in der Regel erst ein bis drei Tage nach der Ansteckung. Dabei sind die ersten Symptome Kopf- und Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Schüttelfrost und rasch steigendes Fieber. Zudem können Bauchschmerzen und Erbrechen auftreten. Die Lymphknoten sowie die Mandeln sind angeschwollen und der Gaumen und Rachen zeigen eine rote Färbung. Treten diese Symptome auf, ist es empfohlen, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann nämlich mithilfe eines Rachenabstrichs erkennen, ob es sich tatsächlich um Scharlach oder doch um eine andere Infektion handelt.
Das wohl bekannteste Symptom für eine Scharlacherkrankung ist die sogenannte „Himbeerzunge“. Die Zunge ist zuerst weiß belegt und nimmt nach einigen Tagen eine himbeerrote Färbung an. Ab etwa dem dritten Krankheitstag tritt auch ein juckender Hautauschlag auf. Er verbreitet sich von den Achseln über den Brustkorb auf den ganzen Körper. Lediglich die Handinnenflächen und Fußsohlen bleiben ausgespart. Der Ausschlag verschwindet gewöhnlich nach sechs bis neun Tagen wieder. Danach fängt jedoch die Haut an, sich zu schälen. Besonders sind die zuvor ausgesparten Stellen, also die Handinnenflächen und Fußsohlen betroffen. Hinzu kommt, dass die Wangen der Erkrankten stark gerötet sind, während die Hautpartie um den Mund blass ist.
So lässt sich Scharlach behandeln
Bei einer Ansteckung mit Scharlach ist in erster Linie ein Arzt aufzusuchen. Dieser kann den Krankheitsverlauf genau untersuchen und eine Behandlung einleiten. In den meisten Fällen erfolgt diese mit Antibiotika. Nach der ersten Einnahme von Antibiotika ist nach 24 Stunden keine Ansteckung von Kontaktpersonen mehr möglich. Ohne Antibiotika verlängert sich der Ansteckungszeitraum bis zu drei Wochen.
Nach einer ärztlichen Absprache ist Bettruhe angesagt. Der Körper eines Kindes braucht viel Ruhe, um sich zu erholen. Die Erkrankten sollen möglichst viel trinken. Besonders empfohlen sind Wasser und Kräutertees. Weiche Nahrung wie Brei oder Suppe helfen dabei, die Schluckbeschwerden nicht noch zu verschlimmern. Außerdem dürfen die Betroffenen auf keinen Fall den Kindergarten oder die Schule besuchen, bis keine Ansteckungsgefahr mehr besteht. Auch sollte die Leitung über die Infektion informiert werden, um andere Eltern rechtzeitig informieren und warnen zu können.