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Historischer Exkurs: Seit wann gibt es Antibiotika?

Medizingeschichte

Historischer Exkurs: Seit wann gibt es Antibiotika?

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    Antibiotika helfen nicht bei allen Krankheiten, sondern nur, wenn Bakterien involviert sind.
    Antibiotika helfen nicht bei allen Krankheiten, sondern nur, wenn Bakterien involviert sind. Foto: VMM

    Ein kratzender Hals, Husten und Kopfschmerzen sind nicht gleich ein Anlass, Antibiotika zu nehmen. Ganz im Gegenteil: Bei Infekten durch Viren helfen die Wirkstoffe dieses Arzneimittels sowieso nicht. Es kann nur Bakterien bekämpfen, was in den meisten Erkältungsfällen nicht von Nutzen ist. Aber seit wann gibt es überhaupt Antibiotika und wer hat es entdeckt?

    Seit wann gibt es Antibiotika?

    Alexander Fleming war ein schottischer Biologe, der sich für Bakterien interessierte, die Krankheiten auslösen. Während des ersten Weltkrieges erlebte er, wie Soldaten nicht an ihren Wunden starben, sondern an den Entzündungen, die sich in den Verletzungen bildeten. Nach vielen Jahren, in denen er versuchte, ein Mittel dagegen zu finden, kam es zu einem „glücklichen“ Zufall. Der Arzt ging in die Ferien und verließ sein Labor für einige Zeit. Bevor er abreiste, vergaß er jedoch eine Petrischale mit Bakterien auf seinem Tisch.

    Eine zufällige Entdeckung

    Als er zurückkam, bemerkte er einen blau-grünen Pilzbefall in besagter Petrischale. Er sah außerdem, dass die Bakterien, die zuvor in der Schale waren, nicht in der Nähe des Pilzes wuchsen. Aus diesem Grund extrahierte der Wissenschaftler Proben des Pilzes und fand heraus, dass er zur Familie der Penicillium notatum gehört. Der Pilz produzierte außerdem eine Substanz, welche verschiedene Bakterienspezies zerstören konnte. Diese Substanz nannte Fleming Penicillin. Auf die Frage hin, seit wann es also Antibiotika gibt, lautet die Antwort: Penicillin war das erste Antibiotikum, das von einem lebenden Organismus kommt, das von einem Wissenschaftler isoliert und klassifiziert wurde.

    Seit wann es also Antibiotika gibt, lässt sich relativ deutlich feststellen: Alexander Fleming entdeckte in diesem Moment um 1900 das Antibiotikum, welches Medizin grundlegend veränderte. Trotz dieses Fundes dauerte es weitere zehn Jahre bis Chemiker:innen genug Penicillin gewinnen konnten, um Infektionen damit zu behandeln.  Penicillin gilt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Wunderheilmittel und ist damit eine der größten Entdeckungen der Medizin. Besonders zur Zeit des zweiten Weltkrieges rettet es unzählige Menschen. Flemings Zufallsfund revolutioniert die Behandlung von Infektionen, wogegen die Ärzte zuvor nur schwer oder überhaupt nicht vorgehen konnten, wie etwa bei bakterieller Lungenentzündung, Scharlach, Syphilis oder Wundstarrkrampf.

    Die ewige Verfolgungsjagd

    Seit es Antibiotika gibt, hat sich allerdings viel verändert. Penicillin ist zwar bis heute im Gebrauch, jedoch ist das Antibiotikum lange nicht mehr so effizient wie im 20 Jahrhundert. Der Grund ist simpel: Viele Bakterienspezies haben eine Resistenz gegen Penicillin entwickelt. Das ist kein Einzelfall, denn viele Bakterien sind resistent gegen eine Mehrzahl unserer Antibiotika.

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