Milben hinterlassen ständig Ausscheidungen. Trocknen diese aus, zerfallen sie und verbinden sich mit dem Hausstaub. Menschen mit einer Hausstauballergie reagieren also nicht auf den Staub an sich allergisch, sondern auf den Kot der Hausstaubmilben. Der Grund: Er enthält allergenhaltige Verdauungsstoffe. Beim Einatmen der Staubteilchen gelangen die Allergene an die Schleimhäute von Augen und Nase und können dort eine starke Immunreaktion auslösen.
Wie kommt es zu einer allergischen Reaktion?
Haaatschi, die Nase läuft, die Augen tränen und man fühlt sich, als hätte man tagelang nicht geschlafen. Allergiker:innen dürften diese Symptome bekannt sein. Das menschliche Immunsystem schützt den Körper vor schädlichen, krankmachenden Stoffen und Erregern. Wieso aber reagiert der Körper dann auf eigentlich harmlose Substanzen?
Wenn Allergene in den Körper einer allergischen Person gelangen, werden sie dort von sogenannten T-Zellen als gefährlich eingeschätzt, sodass Antikörper gebildet werden. Die setzen sich dann an Mastzellen, die wiederum Histamine freigeben, die schlussendlich die allergischen Reaktionen als Warnsignal auslösen. Ohne Tabletten oder Antisensibilisierung lässt sich diese Kettenreaktion nicht vermeiden, dennoch gibt es etwas, was man tun kann, um gegen die Milbenallergie vorzugehen.
Was tun bei einer Milbenallergie?
Die Wohnung komplett milbenfrei zu halten, ist sehr schwer, da die Tierchen sich zu schnell vermehren und außerdem ständig von draußen wieder eingeschleppt werden würden. Allerdings gibt es mehrere einfache Maßnahmen, um die Tierchen in Schach zu halten und einen allergiker-freundlichen Wohnraum zu schaffen. Also: Was tun bei einer Milbenallergie?
Allgemein gilt: Milbenallergiker:innen sollten besonders darauf achten, dass ihre Wohnung frei von Staub bleibt. Am besten gelingt dies, indem sie sämtliche glatten Oberflächen immer mit einem feuchten Lappen reinigen. Trockene Tücher wirbeln den Staub eher wieder auf, statt ihn zu entfernen.
Senkung der Luftfeuchtigkeit: Hausstaubmilben präferieren eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 60- 80 Prozent. Liegt sie darunter, fällt es den Tierchen schwerer zu überleben. Deshalb gibt es in Gebirgsregionen zum Beispiel kaum Milben, eben weil die Luft dort sehr trocken ist. Deswegen kann es hilfreich sein, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Damit erst gar nicht so viel Feuchtigkeit entsteht, muss die Luft im Schlafzimmer gut zirkulieren und entweichen können.
Was man außerdem gegen die Milbenallergie tun kann: Hausstaubmilben lieben Betten, da es dort meistens warm und feucht ist. Außerdem gibt es für sie dort genug Hautschuppen zum Fressen. Folglich lassen sich dort besonders viele Allergene finden. Dazu kommt, dass sich viele Menschen im Schlaf umherwälzen und dadurch Staub und Allergene aufwirbeln. Aus diesem Grund haben Hausstaubmilbenallergiker:innen besonders im Bett mit Symptomen zu kämpfen.
Spezielle Bettwäsche bei Hausstaubmilbenallergie
Allergiker:innen, die sich bereits seit Jahren mit der Allergie rumschlagen, wissen bereits, was man noch gegen die Milbenallergie tun kann. Das Stichwort sind hier spezielle Überzüge für Matratzen und Bettwäsche. Diese sogenannten Encasings sind wasser- und luftdurchlässig und sorgen dafür, dass sich keine Feuchtigkeit bildet. Trotzdem sind sie so engmaschig genäht, dass die Milben nicht nach außen dringen können und die Allergene in Matratze und Laken eingeschlossen bleiben. So kommt es zu keiner allergischen Reaktion.
Die Bettwäsche sollte dennoch regelmäßig und bei mindestens sechzig Grad gewaschen werden, um die Krabbeltierchen abzutöten. Beim Bettenmachen allerdings gilt: weniger ist mehr. Die Bettwäsche sollte nicht ständig ausgeschüttelt werden, da sich dadurch Hausstaub im Schlafzimmer verteilen kann. Besser ist es, die Decke einfach zurückzuschlagen, so kann Feuchtigkeit entweichen, die in der Nacht durch Schwitzen entstanden ist.