Endlich ist er da – der sehnlichst erwartete Urlaub. Die freien Tage genießen viele am Meer, am Strand, in den Bergen oder auch im Norden – Hauptsache nicht Zuhause lautet die Devise. Doch was tun, wenn man auf einmal im Urlaub krank wird?
Eine tropfende Nase, brummende Kopfschmerzen und steigendes Fieber – alles keine Idealvoraussetzungen, um eine schöne Zeit am gewählten Reiseziel zu verbringen. Häufig reicht es aus, wenn man auf die vorab gepackte Reiseapotheke zurückgreift. Sind die Beschwerden jedoch so groß, dass die Medikamente nicht anschlagen, wird ein Arztbesuch fällig und der Arbeitgeber muss informiert werden.
Krank im Ausland: Arbeitgeber informieren
Erkrankt man im Urlaub so schwer, dass man arbeitsunfähig wird, ist es nötig, den Arbeitgeber umgehend zu informieren. Nach § 9 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) zählen diese Tage nicht als Urlaubstage. Im Krankheitsfall mit Arbeitsunfähigkeit greift die Entgeltfortzahlung und die Krankheitstage werden nicht auf den Jahresurlaub angerechnet.
Grund ist, dass Urlaub den Arbeitnehmern Erholung verschaffen soll. Wird man krank, ist diese Voraussetzung nicht gegeben, weshalb die nachweislich arbeitsunfähigen Tage als nicht verbraucht gelten.
Arztbesuch im Ausland: Attest ausstellen lassen
Um die Arbeitsunfähigkeit zu belegen, muss man – auch wenn man sich im Urlaub befindet – ein ärztliches Attest vorlegen. Besucht man im Ausland eine Arztpraxis, ist es nötig die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) und den Personalausweis vorlegen. Die EHIC befindet sich auf der Rückseite der elektronischen Gesundheitskarte. Hat man die Gesundheitskarte nicht zur Hand, wird man auch behandelt, meistens müssen die Kosten dann selbst getragen werden. Eine Rückerstattung kann gegebenenfalls von der zuständigen Krankenkasse erfolgen.
Häufig bekommt man im Hotel Empfehlungen, welchen Arzt oder welche Ärztin man aufsuchen soll. Meist sind diese Tipps auch verlässlich. Nicht selten handelt es sich jedoch um Privatärzte, für deren Rechnung die gesetzliche Krankenkasse nicht aufkommt. Deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld zu informieren, welche Praxen eine Zulassung zum gesetzlichen Versicherungssystem des Landes hat.
Die Informationen zum jeweiligen Reiseland kann man über die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung Ausland Touristen - GKV-Spitzenverband, DVKA einsehen.
Apotheken im Ausland: Medikamente vor Ort kaufen
Sollte man nicht alle nötigen Medikament in der Reiseapotheke dabeihaben, hilft der Gang zur Apotheke. Dabei ist es wichtig, unbedingt darauf zu achten, seriöse Apotheken aufzusuchen.
Kauft man Pillen, Salben & Co. an unseriösen Stellen, kann es vorkommen, dass ein gefälschtes Produkt verkauft wird.
Tipp: Bei Arzneien auf den generischen Namen, nicht den Markennamen achten. Dieser bezeichnet den Wirkstoff, der derselbe ist, wie der im bereits zugelassenen Referenzarzneimittel.
Was ist, wenn das Kind im Ausland erkrankt?
Doch nicht immer ist man selbst von einer Krankheit betroffen. Wird das Kind im Urlaub krank, können die Eltern ihren Urlaub nicht nachholen. Die Tage gelten als Urlaub. Die Tage werden für die berufstätigen Eltern also angerechnet.
Damit es im nächsten Urlaub zu keinen Problemen kommt und man schnell reagieren kann, wenn man im Ausland krank wird, empfiehlt es sich bereist im Vorfeld der Reise vorzubeugen.
Tipps, was man vor dem Urlaub beachten sollte:
- Vorab über medizinische Versorgung am Urlaubsort informieren.
- Auslandskrankenversicherung gegebenenfalls abschließen.
- Bei der Hausärztin oder dem Hausarzt Impfungen überprüfen lassen.
- Reiseapotheke aufstocken – Tipps gibt es hier.
Mit einer guten Vorbereitung geht man beruhigt in die Ferien und kann den Aufenthalt genießen.