Halsschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit – klingt nach einer typischen Erkältung. Diese Symptome können jedoch auch auf Pfeiffersches Drüsenfieber hinweisen. Ausgelöst wird es durch das Eppstein-Barr-Virus. Ähnlich wie seine Verwandten, die Herpes-Viren, tragen die meisten Erwachsenen diese Erreger lebenslang im Körper. Sind die Viren aktiv, ist die Krankheit ansteckend. Während das Pfeiffersche Drüsenfieber meist nach wenigen Wochen wieder abklingt, kann es in einzelnen Fällen auch zu einem schwereren Verlauf oder sogar zu Lebensgefahr kommen. Worauf ist bei dieser Krankheit zu achten?
Wie stecke ich mich mit Pfeifferschem Drüsenfieber an?
Eine Ansteckung mit Eppstein-Barr-Viren passiert meist durch den Austausch von Körperflüssigkeiten – besonders häufig in Form von Speichel. Das ist zum Beispiel beim Küssen oder Geschlechtsverkehr der Fall. Aber auch das Trinken aus benutzten Gläsern oder das Essen mit benutztem Besteck kann zu einer Ansteckung führen. Gelangen die Viren so in den Rachenraum, befallen sie zunächst die Mund- und Nasenschleimhaut sowie die B-Lymphozyten, einen bestimmten Typ der weißen Blutkörperchen. Hier vermehren sie sich während der Inkubationszeit des Pfeifferschen Drüsenfiebers, die in der Regel vier bis acht Wochen beträgt. Anschließend verbreiten sich die Viren über den Blutkreislauf weiter im Körper. Meist befallen sie die lymphatischen Gewebe, also Mandeln, Lymphknoten und Milz. Seltener greifen sie auch weitere Organe an, zum Beispiel die Leber.
Wie äußern sich die Symptome?
Pfeiffersches Drüsenfieber kann sehr unterschiedlich verlaufen. Gerade bei Kindern fällt die Krankheit meist sehr milde aus, sodass sie oft gar nicht erkannt wird. Bei Jugendlichen und Erwachsenen hingegen ist die Krankheit meist deutlich ausgeprägter. Vor allem die ersten auftretenden Symptome sind meist unspezifisch und leicht mit einer gewöhnlichen Erkältung oder Grippe zu verwechseln. Dazu gehören Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen sowie Fieber zwischen 38 und 39 Grad Celsius. Das Anschwellen der Lymphknoten in Hals und Nacken erschwert die Diagnose oft zusätzlich, da das Pfeiffersche Drüsenfieber so gerne für eine Mandelentzündung gehalten wird. Auch in anderen Körperregionen, wie zum Beispiel unter den Armen oder in der Leistengegend, können Lymphknotenschwellungen auftreten. Hinzukommt eine starke Müdigkeit und Erschöpfung, die Ärzt:innen als Fatigue bezeichnen.
Neben diesen typischen Symptomen klagen einzelne Patient:innen des Pfeifferschen Drüsenfiebers auch über Appetitlosigkeit, Schwindel und Nachtschweiß. Breiten sich die Krankheitserreger bis in die Milz- und Leberregion aus, sind diese beiden Organe vergrößert. Ein ebenfalls eher seltenes, aber durchaus mögliches Symptom des Pfeifferschen Drüsenfiebers: Hautausschlag. Dieser kann von kleinen Rötungen bis hin zu großen, quaddelartigen Schwellungen reichen, die mit starkem Juckreiz verbunden sind. Diagnostizieren Ärzt:innen zuerst fälschlicherweise eine Mandelentzündung, verschreiben sie häufig das Antibiotikum Amoxicillin. Dieses Medikament kann das Auftreten von Hautausschlag fördern. Zu lebensgefährlichen Komplikationen kommt es, wenn die Schwellungen der Lymphknoten so stark sind, dass die Betroffenen Schwierigkeiten beim Atmen haben. Auch ein Milzriss kann auftreten und ist lebensbedrohlich. In diesen Fällen muss sofort operiert werden.
Pfeiffersches Drüsenfieber: Diagnose und Behandlung
Besonders wichtig bei der Diagnose: Zuerst andere Krankheiten wie eine Grippe oder Mandelentzündung ausschließen. Am schnellsten gelingt das mit einem Blutbild, denn das Pfeiffersche Drüsenfieber weist Veränderungen im Blut auf. Besonders aussagekräftig sind die Lymphozyten – diese weißen Blutkörperchen sind bei einer Infektion mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber besonders zahlreich. Auch bestimmte Antikörper, wie zum Beispiel Immunglobulin M oder G, sowie erhöhte Leberwerte sprechen für die Krankheit.
Bei einem normalen Verlauf reichen viel Ruhe, Schlaf und wenig körperliche Anstrengung oft schon aus, um die Krankheit vollständig auszukurieren. Das ist meist schon nach zwei bis vier Wochen der Fall. Vor allem auf Kontaktsportarten wie Fußball oder Basketball, aber auch auf Gymnastik oder Kampfsportarten sollten Patient:innen verzichten, bis sie vollständig gesund sind. Denn körperliche Anstrengung kann einen lebensgefährlichen Milzriss begünstigen. Leiden Betroffenen unter starkem Fieber oder Kopfschmerzen, können Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol Abhilfe schaffen. Letzteres sollten sie im Voraus aber mit den behandelnden Ärzt:innen absprechen, da es in hoher Dosis der Leber schaden kann. Bei besonders schweren Krankheitserscheinungen oder lebensbedrohlichen Schwellungen können Ärzt:innen Cortison einsetzen.