Der nächste Urlaub steht an? Bei tropischen Reisezielen heißt das: Erst einmal ab zum Arzt oder ins Tropeninstitut! Denn Reisekrankheiten stellen nach wie vor eine häufige Risikoquelle für Urlauber:innen dar. Umso wichtiger ist es, sich vor der Reise ausgiebig über auftretende Krankheitserreger im Zielland zu informieren. Einige von ihnen verbreiten sich durch Mückenstiche. Aber welche sind das? In welchen Ländern treten sie auf und wie kann man ihnen am besten vorbeugen?
Malaria – Die häufigste Reisekrankheit
Mit etwa 200 Millionen Erkrankungen pro Jahr gehört diese Infektion zu den weltweit häufigsten Reisekrankheiten. Verbreitet ist Malaria vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara, etwa in Nigeria, Ghana, Togo und Kamerun. Auch in Südasien und im Amazonasbecken Südamerikas kommt die Krankheit vor. Übertragen wird sie meist durch einen Mückenstich. Dadurch gelangen Parasiten in die Blutbahn, die sich in der Leber vermehren und anschließend die roten Blutkörperchen angreifen.
Die Inkubationszeit beträgt meist zwischen ein und zwei Wochen. Patient:innen leiden häufig zunächst unter unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, weswegen im ersten Moment gerne eine Verwechslungsgefahr der Tropenkrankheit mit einer gewöhnlichen Grippe besteht. Im späteren Verlauf der Infektion tritt häufig das sogenannte Wechselfieber auf. Die Betroffenen leiden dann in regelmäßigen zeitlichen Abständen unter Fieberanfällen und Schüttelfrost.
Vor der Einreise in ein Malaria-Gebiet können Tourist:innen sich ein spezielles Medikament in Tablettenform verschreiben lassen, welches sie vor Malaria-Erregern schützt. Mit der regelmäßigen Einnahme sollten Verreisende rechtzeitig vor dem Reiseantritt beginnen. Das Reisegepäck sollte auf jeden Fall Anti-Mücken-Spray, Moskitonetze und stichfeste Kleidung enthalten. Kommt es dennoch zu einer Infektion mit der Reisekrankheit, müssen die Betroffenen schnellstmöglich ein Krankenhaus aufsuchen.
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Gelbfieberimpfung nicht vergessen
Ähnlich wie bei Malaria erfolgt auch die Übertragung des Gelbfiebers meist durch Stechmücken. Aber nicht nur Menschen, sondern auch Tierarten wie Affen und Vögel sind gefährdet – deswegen herrscht die größte Ansteckungsgefahr dort, wo Mensch und Tier aufeinandertreffen. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist eher selten, kann aber durch Bluttransfusionen durchaus vorkommen. Besonders häufig ist diese Infektion in südamerikanischen Ländern wie Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador und Peru. Auch afrikanische Länder östlich und westlich des Atlantiks gehören zum Risikogebiet.
Die Inkubationszeit dieser Reisekrankheit beträgt meist drei bis sechs Tage. Danach klagen Betroffene über hohes Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Schüttelfrost und in manchen Fällen auch Nasenbluten. Bei starken Erkrankungen kommt es eventuell zu Leber- und Nierenversagen, Herzrhythmusstörungen und spontanen Blutungen, die schlimmstenfalls tödlich enden. Die effektivste Methode zum Schutz vor einer Erkrankung ist die Gelbfieberimpfung, die in der Regel bereits zehn Tage nach der Impfung vollständig immunisiert.
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Reisekrankheit Dengue-Fieber
Dieser Virus wird ebenfalls meist durch den Stich einer Mücke übertragen, genauer gesagt durch den der asiatischen Tigermücke. Deren Lebensraum hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte stetig erweitert, wodurch die Viren des Dengue-Fiebers neben Asien, Afrika, Südamerika und Australien mittlerweile auch in südeuropäischen Ländern beheimatet ist. Vor allem in Madeira, Kroatien und Spanien steigen die Zahlen. Ärzt:innen unterscheiden bei dieser Reisekrankheit zwischen drei verschiedenen Formen: dem akuten Dengue-Fieber, dem hämorrhagischen Dengue-Fieber und dem Dengue-Schock-Syndrom.
Die akute Variante geht in erster Linie mit plötzlichen Fieberausbrüchen, fleckigem Hautausschlag und Muskelschmerzen einher. Bei dem hämorrhagischen Denguefieber kommt es hingegen zusätzlich zu Einblutungen an der Haut oder in Organen. Das Dengue-Schock-Syndrom ist die seltenste Variante: Hier führt starker Flüssigkeitsverlust zu einem massiven Blutdruckabfall. Zwar gibt es mit Dengvaxia einen zugelassenen Impfstoff gegen die Krankheit, dieser wird in der Reisemedizin bis jetzt aber nur selten eingesetzt. Demnach sollten sich Reisende umgehend informieren und ausreichend vor Mücken schützen.
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