Der Begriff “Krankenhauskeim” klingt erstmal sehr ungenau, oder? Richtig! Die Bezeichnung Krankenhauskeime ist ein Oberbegriff für ansteckende Mikroorganismen, die eine nosokomiale Entzündung verursachen. Das Wort „Nosokomial“ stammt aus dem Altgriechischen und heißt so viel wie „pflegen“. Eine nosokomiale Infektion ist also eine Infektion, die durch Mikroorganismen ausgelöst wird und während eines stationären Krankenhausaufenthaltes erfolgt.
Wie ansteckend ist der Krankenhauskeim MRSA?
Der wohl bekannteste unter ihnen ist der sogenannte MRSA. Abgekürzt steht das für „Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus“, aber bekannter ist er als „Multi-restistenter Staphylococcus aureus“. Dabei handelt es sich um einen ansteckenden Krankenhauskeim, der gegen fast alle Antibiotika inzwischen resistent ist. Somit lässt eine Infektion mit diesem Erreger nur noch schwer behandeln. MRSA-Stämme traten erstmals vor 50 Jahren während der klinischen Erprobung des Antibiotikums Methicillin zunächst in England, in den nachfolgenden Jahrzehnten auch weltweit, auf.
Wie steckt man sich an?
Die Infektionswege der Krankenhauskeime werden grundsätzlich in endogen und exogen ansteckend unterschieden. Bei einer endogenen Ansteckung handelt es sich um körpereigene Bakterien. Das bedeutet, dass Bakterien zum Beispiel im Darm oder auf der Haut natürlich und gesund sind. Wenn diese Bakterien jedoch in offene Wunden oder an Stellen gelangen, in die sie normalerweise nicht gehören, wie die Blutbahn oder die Atemwege, können sie zu schwerwiegenden Infektionen führen. Exogene Infektionen dagegen sind Ansteckungen durch körperfremde Bakterien und Keime, die von Mensch zu Mensch übertragen werden. Das können andere Patienten, Ärzte, Pflegepersonal oder Besucher sein. Die Übertragung kann zum Beispiel über kontaminierte Gegenstände wie Türklinken, die Hände oder unzureichend gewaschene Lebensmittel erfolgen.
Wo liegt das Risiko?
Weshalb die Infektion mit einem Krankenhauskeim so risikoreich ist? Eigentlich harmlose Bakterien können bei einer kranken Person schwere Infektionen verursachen. Ein gesundes Immunsystem kommt mit den meisten Erregern gut klar und macht sie unschädlich. Ist das Immunsystem jedoch auf Grund einer Erkrankung oder einer Operation geschwächt, erwartet die Bakterien kaum Widerstand und können sich leicht vermehren. Die Folge: Die kranke Person wird noch geschwächter. Die eigenen Abwehrkräfte bei Krankenhauspatienten reichen oft nicht aus, eine Infektion selbst abzuwehren, da das Immunsystem geschwächt ist. Deshalb kommen Antibiotika zum Einsatz. Diese Medikamente sollen die krankmachenden Keime abtöten.
Wie bekämpft man ansteckende Krankenhauskeime?
Wie bereits erwähnt, werden die Mikroorganismen teilweise durch den Menschen in die Kliniken gebracht. Es ist grundsätzlich schwierig, das komplett zu vermeiden. Bei Infektionen durch ansteckende Krankenhauskeime helfen Medikationen, wobei dort Vorsicht walten sollte. Denn durch den Einsatz von Antibiotika verändern sich auch jene Bakterien, die uns eigentlich körpereigen sind, eben weil die Medikamente alle Bakterien angreifen und nicht nur die schädlichen. Zudem werden durch das Antibiotikum zuerst empfindlichere Bakterien abgetötet, was daraufhin Platz für resistentere Keime bietet.