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Albträume bei Kindern – Was ist zu tun?

Wenn Kinder schlecht träumen

Albträume bei Kindern

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    Gruselige Träume erschrecken oft nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Eltern.
    Gruselige Träume erschrecken oft nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Eltern. Foto: Ренат Хисматулин, stock.adobe.com

    Wenn das Kind schlecht träumt, jagt das oft auch den Eltern einen gehörigen Schreck ein. In den allermeisten Fällen besteht jedoch kein Grund zur Sorge: Häufige Albträume sind bei Kindern keine Seltenheit und haben in der Regel ganz harmlose Ursachen. Aber was genau steckt hinter den schlechten Träumen? Und wann ist es ratsam, doch beim Kinderarzt vorbeizuschauen? 

    Warum haben Kinder Albträume? 

    Albträume gehören zu den sogenannten Parasomnien – also Ereignisse oder Verhaltensweisen, die im Schlaf passieren oder aus ihm heraus erfolgen. Dazu gehören beispielsweise auch der Nachtschreck, Schlafwandeln, Sprechen im Schlaf oder Zähneknirschen. Besonders häufig treten diese Phänomene im Alter von ein bis sechs Jahren auf. 

    Albträume sind meist auf Stress oder intensive Tageseindrücke zurückzuführen, mit denen das Kind möglicherweise überfordert ist. Dies umfasst beispielsweise übermäßigen Fernsehkonsum oder Leistungsdruck bei bereits eingeschulten Kindern. Manchmal werden die Albträume auch durch Fieber oder Übermüdung verstärkt. In der Regel sind sie aber harmlos und verschwinden mit der Zeit von selbst. 

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    Albträume - Das können Eltern tun 

    Leidet ein Kind unter Albträumen, treten diese meistens in der zweiten Nachthälfte auf. Das Kind schreckt dann aus dem Schlaf, ist ansprechbar und verängstigt. Auch am nächsten Tag kann sich das Kind noch lebhaft an den erschreckenden Traum erinnern. Oft wirken dessen Eindrücke sogar noch mehrere Wochen nach. 

    Bei einem verstörenden Erlebnis wie diesem suchen die meisten Kinder Schutz, Trost und Zuflucht bei den Eltern. Deswegen ist es besonders wichtig, als Elternteil Verständnis zu zeigen und dem verängstigten Kind zuzuhören. Sich über den Traum zu unterhalten, kann dem Kind bei der Verarbeitung helfen. Therapeut:innen empfehlen außerdem, gemeinsam mit dem Kind den Traum auf Papier festzuhalten – in Worten oder durch eine Zeichnung. Das Kind soll sich dann ein neues, gutes Ende für seinen Albtraum ausdenken.  

    Bei Kindern, die generell zu Albträumen neigen, kann eine ausgeglichene Atmosphäre tagsüber schon Wunder bewirken. Stehen belastende oder angsteinflößende Erfahrungen im Alltag an, ist es ratsam, mit dem Nachwuchs vor und nach dem Erlebnis ausreichend darüber zu sprechen. So gibt es eventuell weniger „überschüssige“ Eindrücke, die das Kind im Schlaf aufarbeiten muss. 

    Der Fernseher sollte mindestens eine Stunde vor der Schlafenszeit ausgeschaltet werden. Kommt es trotzdem mehrmals die Woche zu unruhigen Nächten und ist keine Besserung in Sicht, ist ein Besuch beim Kinderarzt empfehlenswert. 

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    Nachtschreck, Schlafwandeln und Co. 

    Albträume sind nicht die einzigen Übeltäter, die viele Familien nachts wachhalten. Auch der Nachtschreck gehört zu den Parasomnien und ist vor allem bei Kleinkindern keine Seltenheit. Im Gegensatz zu Albträumen können sich die Betroffenen aber am nächsten Morgen meistens an nichts erinnern. Der Schreck wird also nur den Eltern eingejagt, wenn das Kind nachts plötzlich schreiend aus dem Schlaf fährt und um sich schlägt. Trotzdem ist dieses Phänomen an sich völlig harmlos. Tritt es besonders häufig auf und beeinträchtigt die Nachtruhe der Familie stark, ist dennoch auch hier ein Arztbesuch ratsam. 

    Ähnlich äußert sich die Schlaftrunkenheit: Dieser Übergangszustand zwischen Schlafen und Wachen zeigt sich meist durch im Schlaf auftretendes Schreien oder wilde Bewegungen. Das Kind erweckt dann den Eindruck, wach zu sein, wirkt aber sehr aufgeregt und weist Beruhigungsversuche der Eltern zurück. Auch hier besteht aber kein Grund zur Panik: Nach bis zu 15 Minuten ist der Spuk vorbei, das Kind wacht kurz auf und kann sich an nichts erinnern.  

    Das Schlafwandeln kann in Kombination mit Nachtschreck oder Schlaftrunkenheit auftreten, aber kommt auch alleine vor. Wie die Albträume ist auch dieser Zustand oft auf viel Stress oder fiebrige Erkrankungen zurückzuführen und ist in der Regel ebenfalls harmlos. Auch genetische Veranlagungen stecken häufig dahinter. 

    Trotzdem gilt es hier, wachsam zu sein, denn es besteht potenzielle Unfallgefahr. Eltern von schlafwandelnden Kindern sollten darauf achten, alle Fenster und Türen während der Nachtruhe gut verschlossen zu halten. Auch spitze Gegenstände oder giftige Substanzen sollten sie sicher verwahren. Damit die Eltern ihr schlafwandelndes Kind leichter bemerken, können sie ein Glöckchen an die Zimmertür hängen. Anschließend sollten sie behutsam versuchen, das Kind wieder in sein Bett zurückzuführen. Tritt der Zustand ab der Pubertät noch auf oder ist besonders regelmäßig, sollten sie eine Arztpraxis aufsuchen, um mögliche andere Ursachen wie Anfallsleiden auszuschließen. 

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