Alle Eltern werden dieses Problem kennen: „Brokkoli? Bääh, das ess‘ ich nicht!“ Das Kind sitzt am Esstisch und weigert sich, das Gemüse zu essen. Egal wie wichtig es auch für die Ernährung zu sein scheint, dem Kind ist dies egal. Wenn es nicht schmeckt oder nicht appetitlich aussieht, bleibt es auf dem Teller liegen.
Dabei haben gerade Kinder einen anderen Nährstoffbedarf als Erwachsene, der ausschlaggebend für das Aufwachsen ist. Besonders wichtig für die gesunde Ernährung bei Kindern sind die großen Bausteine Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Auch die Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen darf nicht vernachlässigt werden.
Die „Ernährungs-Ampel“ als Spickzettel
Gesunde Ernährung klingt anstrengend und kompliziert, doch so muss es gar nicht sein. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V. hat die folgenden drei Regeln der „Ernährungs-Ampel“ (oder auch Lebensmittelpyramide) aufgeführt, die als einfache Orientierungshilfe dient. Hält man sich daran, fällt es leichter, die richtigen Lebensmittel für eine ausgewogene Ernährung auszuwählen.
Reichlich
Von diesen Dingen kann es fast nicht zu viel geben: Trinken und pflanzliche Lebensmittel. Gerade die ausreichende Wasserzufuhr über den Tag hinweg ist bei Kindern, die sich von morgens bis abends viel bewegen, sehr wichtig. Zu jeder Mahlzeit und in den Schulpausen sollte deshalb ein Glas Wasser - oder auch ungesüßter Früchtetee - getrunken werden. Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Kartoffeln und Getreideerzeugnisse sind außerdem zentrale Elemente der Ernährung, um den Grundbedarf eines Kindes zu decken.
Außerdem empfiehlt es sich, Gemüse zum Teil und Obst fast immer als Rohkost zu sich zu nehmen, da dadurch alle gesunden Inhaltsstoffe erhalten bleiben und beim Erwärmen nicht verloren gehen.
Mäßig
Bei tierischen Lebensmitteln (wie Eiern, Wurst, Fisch, Milchprodukten und Fleisch) gilt es, diese in begrenzten Mengen zu essen. Auch empfiehlt es sich, zu den fettarmen Produkten zu greifen, zum Beispiel Joghurt und Milch mit 1,5% oder Käse bis zu 45% Fett in der Trockenmasse, um den täglichen Bedarf an Fetten nicht zu sprengen.
Sparsam
Die folgenden Lebensmittel liefern nur wenig Energie, selbst bei großen Portionen: Süßwaren, Limonaden, Knabber-Snacks und süße Aufstriche wie Marmelade und Nuss-Nougat-Creme sowie fettige Speisen wie Chips oder Pommes. Aus diesem Grund sollten sie nur in geringen Maßen verzehrt werden.
Tipps und Tricks für die gesunden Ernährung
Nicht zu vergessen ist, dass Kinder sich maßgeblich an ihren Eltern orientieren – in allen Lebensbereichen. Essverhalten und Gewohnheiten werden dadurch vor allem bei den Eltern abgeschaut und adaptiert.
Um den Kindern Spaß am Essen und der gesunden Ernährung zu vermitteln, ist es oft hilfreich, sie auch in die Essensplanung und den Einkauf miteinzubeziehen. Dadurch können sie unbeliebte Gerichte direkt mitteilen oder auch selbst Vorschläge bringen, worauf sie denn Gelüste hätten.
Auch die Gestaltung des Essens kann bei Kindern den Appetit auf Gesundes anregen, denn wie jeder weiß: Das Auge isst mit – vor allem das Kinderauge. Man kann manche Gerichte so schnell und einfach in eine lustige Form schneiden: Das eigentlich langweilige Pausenbrot lässt sich durch Ausstecher in einen Stern verwandeln und bleibt dadurch nicht vergessen und verschmäht in der Vesperdose. Oder der Snack für zwischendurch kommt als kleines Rennauto angefahren, indem Apfelschnitze und Trauben mit Zahnstochern zusammengesteckt werden. Mit diesen kleinen Tricks verschwinden Gerichte, die normalerweise verwehrt werden, ganz schnell im Kindermund.