Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Man geht davon aus, dass etwa zwei bis sechs Prozent daran leiden. Doch neben Impulsivität und Unaufmerksamkeit tritt vor allem Hyperaktivität als Symptom von ADHS auf. Aber wie genau äußert sich dieses Verhalten eigentlich?
Das ist Hyperaktivität bei Kindern
Da der Grat zwischen einem aktiven und einem hyperaktiven Kind sehr schmal ist, sollten hier zuallererst die Unterschiede richtig gedeutet werden. Wenn ein aufgewecktes und begeisterungsfreudiges Kind in der Lage ist, sich längere Zeit auf eine bestimmte Aufgabe zu konzentrieren, besteht kein Grund, diese Verhaltensweise als Hyperaktivität einzustufen. Anders ist das bei übermäßiger Aktivität, die sich in Impulsivität, Unruhe sowie ständiger Bewegung und Konzentrationsschwierigkeiten äußert.
Was tun bei der Erziehung?
Klare Struktur und Routine: Hyperaktive Kinder profitieren von klaren Regeln und einer vorhersehbaren Umgebung. Eine tägliche Routine, die feste Zeiten für Mahlzeiten, Hausaufgaben und Schlafenszeit einschließt, hilft ihnen dabei.
- Ermutigen: Das Belohnen von gutem Verhalten und Erfolgen kann helfen, gewünschtes Verhalten zu festigen und das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken. Denn sehr viele hyperaktive Kinder leiden an einem nur schwach ausgeprägten Selbstwertgefühl.
- Kommunikation und Geduld: Bei der Erziehung von Kindern mit Hyperaktivität ist das Besprechen von Gefühlen und Problemen, sowie Geduld und Einfühlsamkeit wichtig. Hyperaktive Kinder sollten dabei stets direkt mit Blickkontakt angesprochen werden, um ihre Aufmerksamkeit auf das Gespräch zu lenken.
- Wechsel zwischen Ruhe und Bewegung: Obwohl hyperaktive Kinder viel Bewegung benötigen, ist Entspannung genauso wichtig. Dieser Wechsel kann auch dabei unterstützen, die Konzentrationsfähigkeit zu fördern.
- Aufgaben einteilen: Bei hyperaktiven Kindern sollte man komplexe Aufgaben in mehrere kleine Etappen aufsplitten. Nach jeder Etappe darf sich das Kind kurzzeitig mit etwas anderem beschäftigen, um danach wieder an der Gesamtaufgabe zu arbeiten. So lernen Kinder, während der vergleichsweisen kurzen Phase der erhöhten Konzentration ihren Fokus besser zu halten.
Die richtige Ernährung für Kinder mit Hyperaktivität
Eine möglichst gesunde Ernährung, also mit Verzicht auf Fertigprodukte, Süßigkeiten oder Getränke mit Süß- und Farbstoffen, kann ebenso einen positiven Einfluss auf die Hyperaktivität von Kindern haben. Auch eine vermehrte Zufuhr von Magnesium ist ratsam. Denn mit Nüssen, Dinkel, Hirse und Mais lässt sich die Konzentrationsfähigkeit fördern. Ein Magnesiummangel kann sich nämlich durch die bekannten ADHS-Symptome wie überhöhte Nervosität, Unruhe und Konzentrationsstörungen äußern (Quelle: Zentrum der Gesundheit).
Demnach kann Hyperaktivität bei Kindern für Eltern eine große Herausforderung darstellen. Mit professioneller Hilfe können sowohl Kind als auch Eltern Strategien entwickeln, um mit Hyperaktivität umzugehen.