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Schwimmen mit Kindern: Tipps für Eltern von der Expertin

Schwimmen mit Kindern

Schwimmen mit Kindern: Tipps für Eltern von der Expertin

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    Schwimmen mit Kindern: Tipps für Eltern von der Expertin
    Schwimmen mit Kindern: Tipps für Eltern von der Expertin

    Es ist ein Szenario, das viele kennen: Wenn Kinder Wasser entdecken es zieht sie magisch an. Egal ob ein gemütlicher Spaziergang mit der Familie sonntags am Wasser entlang oder beim Besuch von Freunden im Garten, die einen Pool haben. In einem Moment schaut man seinen Kindern beim Spielen zu, im nächsten bricht Panik aus, da eins im Wasser landet. Um Unfälle zu vermeiden, sollten Eltern Kinder früh ans Wasser gewöhnen. 

    Darum ist es wichtig, dass Kinder schwimmen, lernen 

    „Schwimmen ist wie Radfahren. Es ist eine Grundfertigkeit, die jeder Mensch beherrschen sollte. Schwimmen fördert die Ausdauer und Koordination und schwimmen zu können ist lebenswichtig“, erklärt Johanna Zillner, vom DLRG Augsburg. Es bestehe immer die Gefahr, dass Kinder das Wasser unterschätzen und es somit zu Unfällen kommen kann. „Lernt ein Kinder sicher zu schwimmen, reduziert dies die Gefahr des Ertrinkens“, führt sie weiter aus. 

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    Schwimmen mit Kindern: Ab wann sollten wir anfangen? 

    Viele Eltern fragen sich, ab wann sie mit ihren Kindern zum Schwimmkurs gehen sollten. „Kinder lernen am besten mit fünf Jahren schwimmen“, sagt Zillner. „In diesem Alter beherrschen die Kinder die Arm – Bein – Motorik am besten.“ Das heiße aber nicht, dass Kinder unter fünf Jahren, nicht auch schwimmen lernen könnten. Jedes Kind ist individuell und lernt schneller oder langsamer. 

    Das ist beim Schwimmen mit Kindern zu beachten 

    Am wichtigsten ist es, die Kinder immer im Auge zu behalten. Denn bis sie wirklich sicher und allein schwimmen können, dauert es eine Weile. Eltern können ihre Kinder aber bei jeden Badeausflug mehr an das Schwimmen gewöhnen. „Es ist wichtig, dass das Kind bei jedem Badeausflug zum Schwimmen animiert wird. Also über kleine Übungseinheiten, die gern auch mit einer Belohnung einhergehen können“, bringt Johanna Zillner an. Begleitpersonen sollten sich zunächst im flachen Wasser aufhalten, um die Kinder zu gewöhnen. „Die Wassertiefe ist abhängig von der Körpergröße des Kindes. Das Wasser sollte dann maximal bauchnabeltief sein“, erklärt sie. „Für Schwimmübungen empfiehlt sich dann aber trotzdem gleich das tiefe Wasser, wo die Kinder nicht mehr stehen können, damit diese auch die Angst vor dem tiefen Wasser verlieren.“ Außerdem gilt: Eltern sollten immer Schwimmhilfe für ihre Kinder dabeihaben. 

    Also einfach Schwimmflügel an und los geht’s ins Wasser? 

    Eine Schwimmhilfe sollte zwar immer dabei sein, ist aberkeine Garantie, dass Kinder nicht mehr ertrinken können. „Sie bieten zunächst eine Art Schutz und Unterstützung für die Kinder, damit sie etwas mehr Sicherheit im Wasser bekommen“, erzählt Zillner. „Schwimmhilfen sind kein Freifahrtschein dafür, ohne Aufsicht ins Wasser zu gehen.“ 

    Diese Schwimmhilfen sind für Kinder sinnvoll 

    Es gibt viele verschiedene Schwimmhilfen. Die klassischste Variante sind die Schwimmflügel. Dabei gibt es angenehmere Modelle, wie Johanna Zillner erklärt. „Die Art der Schwimmhilfe ist Personenabhängig. Ich persönlich halte wenig von Schwimmflügeln, da die Arme der Kinder an der Wasseroberfläche gehalten werden und der Oberkörper nach unten gezogen wird“, erklärt sie. Bis zum dritten Lebensjahr bevorzuge sie einen Schwimmreifen, der am Körper befestigt wird. „Hier können die Kinder Arme und Beine bewegen und haben alle Freiräume“, erläutert die erfahrene Ausbilderin. Ab dem vierten Lebensjahr empfiehlt sie Schwimmkissen in Kombination mit einer Schwimmnudel: „Das Schwimmkissen bzw. der Schwimmgürtel wird am Bauch fixiert und die Kinder lernen zu schweben. Die Schwimmnudel gibt den Kindern eine zusätzliche Sicherheit. Auch bei dieser Methode haben die Kinder maximale Bein- und Armfreiheit“, sagt sie. 

    Ab dem Seepferdchen allein ins Wasser? 

    Wie wir nun erfahren haben, ist die Aufsicht beim Schwimmen mit Kindern das A und O. Doch ab wann können Eltern ihre Kinder allein ins Wasser lassen? Viele denken, dass Kinder mit dem Seepferdchen nun allein und sicher schwimmen können. Das ist nicht der Fall. „Das Seepferdchen ist wie das erste Mal 25 Meter allein Rad gefahren. Bedeutet also, dass das Seepferdchen der erste Schritt ist und nicht der Freifahrtschein allein Schwimmen zu gehen“, erklärt die Expertin. „Kinder allein Schwimmen gehen zu lassen, empfiehlt sich frühesten nach dem Ablegen des Deutschen Schwimmabzeichen Bronze.“ Denn wenn Kinder dieses Abzeichen haben, bedeutet das, sie können mindestens 15 Minuten sowohl in Bauch- als auch in Rückenlage mindestens 200 Meter schwimmen, Tieftauchen und Springen. „Die Ausdauer über die 15 Minuten gibt eine Art Sicherheit, mit welcher die Kinder auch zeitweise allein Baden gehen können.“, sagt Zillner. Vorsicht ist natürlich trotzdem geboten. 

    Mythos: Nach dem Essen nicht ins Wasser, stimmt das? 

    Die wohl bekannteste Baderegel, die jeder früh gelernt hat: Gehe nach den Essen nicht direkt ins Wasser. Viele denken, dass der volle Magen einen hinunterzieht. Das stimmt nicht. Kinder sollten diese Baderegel aber trotzdem verinnerlichen. „Hintergrund ist, dass nach dem Essen der Körper in den Verdauungsmodus umschaltet und die Energie für die Verdauung verwendet. Der Verdauungstrakt wird besser durchblutet und dem Gehirn sowie den Muskeln steht weniger Blut als gewöhnlich zur Verfügung“, erläutert Zillner. „Der Körper wird träge und ist nicht mehr so leistungsfähig. Dies kann zu Kreislaufproblemen während des Schwimmens führen.“ 

    Schwimmen mit Kindern: Tipps von der Expertin 

    1. Wassergewöhnung schon im Baby-Alter, das heißt spielen mit Wasser, Spritzen – auch ins Gesicht, regelmäßiges Duschen, Wasser übers Gesicht laufen lassen, …   
    2. Interesse und Spaß am Wasser und Schwimmen zeigen. 
    3. Schwimmenlernen nicht erzwingen. Jedes Kind benötigt seine Zeit. Je mehr Druck ausgeübt wird, desto schwieriger wird es. 
    4. Schwimmen mit Kindern sollte im Familienleben ein fester Bestandteil sein und in eine Routine eingebaut werden. 
    5. Nicht nur plantschen oder Spielen, sondern auch Schwimmen. Hier gilt, dass mit den Kids vor dem Baden gehen eine bestimmte Schwimmstrecke ausgemacht wird.
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