„Driving Home Christmas“ heißt ein bekannter Weihnachtssong, der die Geschichte zahlreicher Menschen erzählt, die sich am 24. Dezember auf die Heimreise begeben, um das Weihnachtsfest zusammen mit Eltern, Geschwister und Verwandten zu feien.
Doch während Filme, Lieder und auch unsere Vorstellungen diesen besonderen Tag stets verherrlichen, sieht die Realität oft anders aus. Ausgebrannt von der stressigen Vorweihnachtszeit, treffen an den Feiertagen Familienmitglieder aufeinander, die sonst nicht viel gemeinsam machen.
Ein Streit mit der Familie und die ein oder andere Diskussion sind – neben Plätzchen und Lebkuchen – damit meist ein fester Bestandteil des Weihnachtsfestes. Deshalb hier einige Tipps, die helfen sollen, Weihnachten mit der Familie stressfrei zu verbringen und ein anstrengendes Fest zu vermeiden.
Weihnachten überstehen – mit der richtigen Vorbereitung
- Auf unangenehme Fragen kontern
„Wann bist du denn jetzt mit dem Studium fertig?“, „Bist du immer noch Single?“ oder noch schlimmer: „Wann werden wir denn endlich Großeltern?“ – ist die ganze Familie am Esstisch versammelt, ist Zeit für unangenehme Fragen.
So verhasst diese auch sind, hilft es, sich bereits im Voraus Gedanken zu machen, welche Themen einen belasten und wie man diese elegant umgeht. Wie wäre es beispielsweise mit entwaffnender Ehrlichkeit: „Ich habe gesehen, wie viel ihr selbst für eure Kinder aufgeben musstet und möchte mich momentan an die erste Stelle stellen, um möglichen Kindern zu einem späteren Zeitpunkt das bieten zu können, was sie meiner Meinung nach verdienen. Momentan bin ich dazu nicht in der Lage.“
Aber auch Humor kann manchmal helfen: „Wisst ihr, das Studium ist die schönste Zeit im Leben und ich möchte sie so lange wie möglich genießen.“ Oder wie wäre es mit einer Gegenfrage: „Wann hast du gewusst, dass du den Partner/ die Partnerin gefunden hast, mit dem/der zu alt werden möchtest?“. Bei allen Möglichkeiten gilt dabei stets: fair bleiben und die Person gegenüber nicht zu verletzen, denn damit entstehen erst recht Spannungen. - Konflikte vermeiden
Nicht jede Diskussion ist es wert, geführt zu werden. Wenn der Vater also wieder anfängt, seine patriarchischen Standpunkte auszupacken oder der Onkel über Politik diskutieren will, muss man nicht immer drauf eingehen.
Denn eine Diskussion mit der Familie kann gnadenloser sein als jede Debatte bei „Hart aber fair“. Mit den unterdrückten Emotionen und nicht aufgearbeiteten Konflikten wird es meist persönlich und hat mit einer sachlichen Debatte auf Augenhöhe nichts mehr zu tun.
Es ist also in Ordnung, eine unnötige Aussage auch mal zu ignorieren. Wenn es trotzdem kein Entweichen gibt, hilft immer noch die Flucht auf die Toilette. Wer seinen Standpunkt trotzdem untermauern möchte, ohne einen Familienstreit zu entfachen, kann seinen Angehörigen auch den ein oder anderen wohlgewählten Ratgeber schenken.
- Die unangenehme Stille
Die beste Möglichkeit, nervige Fragen oder Diskussionen zu vermeiden, ist es, es gar nicht erst dazu kommen zu lassen. Dafür braucht es eine Ablenkung, die alle beschäftigt hält. Ein Spiel ist dafür optimal.
Am besten eignet sich eines, bei dem alle gewinnen, um gekränkte Verlierer zu vermeiden. Außerdem sollte es nicht zu komplex sein, damit alle die Spielregeln problemlos verstehen. - Sich mit den Personen umgeben, die einem gut tun
Trotz aller guten Vorsätze muss man sich auch nicht mit allen Familienmitgliedern bestens verstehen. Im Idealfall hält man sich einfach an die Personen, mit denen man auf einer Wellenlänge ist. Den anderen sollte man trotzdem höflich begegnen, man muss aber auch nicht sein Privatleben mit ihnen teilen. - Eigene Bedürfnisse und Vorstellungen kommunizieren
Am besten spricht man sich einfach im Voraus kurz mit den Eltern ab, um zu klären, welche Vorstellungen und Wünsche man für das Weihnachtsfest hat. So vermeidet man Enttäuschungen und kann Kompromisse finden, mit denen alle leben können. Auch mancher Streit oder unangenehme Situation lässt sich damit möglicherweise vermeiden. - Wenn alles nicht hilft
Falls einem der Besuch bei der Familie dennoch Bauchschmerzen bereitet und eine große Belastung darstellt, kann man Weihnachten auch zuhause bleiben oder mit Freunden feiern. Die eigene mentale Gesundheit geht immer vor. Denn das zauberhafte Fest im Film ist und bleibt manchmal einfach eine Illusion und hat oft wenig mit der Realität zu tun.