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Rheuma erkennen: Ein Augsburger Experte klärt auf

Rheumatologie

Rheuma erkennen: Ein Augsburger Experte klärt auf

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    Dr. med. Christian Griesmann, orthopädischer Rheumatologe in der Augsburger Hessingpark-Clinic.
    Dr. med. Christian Griesmann, orthopädischer Rheumatologe in der Augsburger Hessingpark-Clinic. Foto: Hessingpark Clinic

    Intersana-Redaktion: Herr Dr. Griesmann, sie sind ein Experte in Sachen orthopädischer Rheumatologie an der Hessingpark-Clinic in Augsburg. Was genau ist Rheuma?

    Herr Dr. Griesmann: Rheuma ist eigentlich ein Sammelbegriff: Es gibt weit über 100 Erkrankungen, die darunter zusammengefasst sind. Deren gemeinsame Ursache sind Entzündungen  die Gelenke, aber auch Weichgewebe wie Muskeln und Sehnenscheiden und Gefäße befallen können. Der Begriff selbst kommt aus dem Griechischen und bedeutet „fließen“. Der Begriff „Rheuma“ meint also: fließender Schmerz.

    Intersana-Redaktion: Im Volksmund verbindet man Rheuma oft mit alten Menschen. Stimmt das?

    Herr Dr. Griesmann: Alterserkrankungen sind ja eher Verschließerkrankungen, das heißt beispielsweise die Arthrose, je älter die Menschen sind, desto häufiger treten diese auf. Bei rheumatischen Erkrankungen ist es anders, diese treten in allen Lebensaltern auf. Und bemerkenswerterweise schon bei Kleinkindern, zwar selten, aber auch sie gehören zu unseren Rheuma-Patienten in Augsburg. Es handelt sich also nicht um eine typische Alterserkrankung.

    Intersana-Redaktion: Welche sind denn die ersten Anzeichen, die bei einer rheumatischen Erkrankung auftreten?

    Herr Dr. Griesmann: Schwellungen an Gelenken und Sehnenscheiden, die nicht erklärbar sind, sind immer ein verdächtiger Hinweis auf rheumatische Entzündungen. Wenn es um Gelenkschmerzen geht und man merkt, dass das Gelenk geschwollen ist, in manchen Fällen ist es auch überwärmt. Das können Handgelenke oder Fingergelenke sein, bei Kindern vor allem Kniegelenke.

    Intersana-Redaktion: Wie häufig sind rheumatische Leiden denn?

    Herr Dr. Griesmann: die häufigste Rheumatologische Erkrankung ist die sogenannte rheumatoide Arthritis, auch chronische Polyarthritis genannt. Etwa ein halbes Prozent der Bevölkerung Deutschlands leidet darunter. Das klingt vielleicht wenig, tatsächlich sind das aber etwa 500.000 Personen. Runtergerechnet heißt das, dass rund 1.500 Augsburger an Rheuma leiden. Das betrifft also eine große Zahl von Patienten, vor allem wenn man bedenkt, dass die Krankheit das ganze Leben fortdauern kann.

    Intersana-Redaktion: Bei welchen konkreten Beschwerden sollten Augsburger einen Facharzt für Rheuma aufsuchen?

    Herr Dr. Griesmann: Rheumapatienten berichten immer wieder von typischen Beschwerden: Zum Beispiel ein früh morgendliches Steifigkeitsgefühl, Probleme einen Wasserhahn aufzudrehen oder irgendetwas fest in die Hand zu nehmen. Das sind oftmals frühe Symptome. Und häufig berichten uns die Patienten eben auch, dass sie ein allgemeines Krankheitsgefühl haben, Leistungsminderung, selten auch Fieber oder Schlafstörungen, man fühlt sich schlapp und müde. Das sind einfach Folgen dieser chronischen Entzündungen. Deswegen sollten Augsburger mit solchen Symptomen unbedingt erstmal ihren Hausarzt aufsuchen. Im nächsten Schritt kann dann eine Vorstellung bei einem internistischen Rheumatologen/in erfolgen: Da gibt es in Augsburg sogar Rheumasprechstunden. Zeit spielt auf jeden Fall eine große Rolle: Je früher man eine rheumatische Erkrankung diagnostiziert und behandelt, desto erfolgreicher die Therapie.

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