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Schmerzen im Steißbein – Das hilft!

Rückenschmerzen

Schmerzen im Steißbein – Das hilft!

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    Das hilft gegen Steißbein-Schmerzen.
    Das hilft gegen Steißbein-Schmerzen. Foto: Adobe Stock/ Jo Panuwat D

    Das Steißbein ist ein letztes Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten: Es ist alles, was dem Menschen vom im Laufe der Evolution zurückentwickelten Schwanzes geblieben ist. Es besteht aus vier bis fünf Wirbeln, die meistens zu einem Knochen verwachsen sind und befindet sich am Ende der Wirbelsäule. Auch heute hat dieser Knochen noch eine wichtige Funktion: Er ist der Ansatzpunkt für die Bänder und Muskeln des Beckens, insbesondere des Beckenbodens. Dieses Aufeinandertreffen verschiedener Muskeln und Nervenenden macht das Steißbein zu einem sehr empfindsamen Teil unseres Körpers. Wird es gereizt, kann das zu unangenehmen Schmerzen führen. Aber welche Ursachen haben solche Beschwerden und was lässt sich dagegen unternehmen?

    Warum schmerzt das Steißbein?

    Bei einer Kokzygodynie, dem medizinischen Fachausdruck für Beschwerden im Steißbein, treten ziehende oder stechende Schmerzen auf. Je nach Ursache können sie bereits nach einigen Tagen wieder verschwinden oder sich über mehrere Wochen oder teils sogar Monate erstrecken. Auch Ausnahmefälle von chronischem Steißbeinleiden können vorkommen. Spürbar sind die Beschwerden etwa beim Aufstehen, Sitzen, Vorbeugen, während der Periode, beim Stuhlgang oder beim Geschlechtsverkehr. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer.

    Zu den häufigsten Ursachen gehören traumatische Fremdeinwirkungen, wie etwa bei einem Sturz oder nach einer Geburt mit Komplikationen. Auch während der Schwangerschaft sind Steißbeinschmerzen nicht unüblich, da durch die Hormonumstellung im Körper die Bänder des Beckenringes gelockert werden können. Verspannungen in der Muskulatur oder intensive mechanische Belastungen, zum Beispiel durch langes Sitzen auf einer harten Oberfläche, sind ebenfalls typische Gründe für Leiden in diesem Bereich. Besonders anfällig sind außerdem Patient:innen mit rheumatischen Erkrankungen, allen voran Morbus Bechterew. Auch Betroffene von Knochenhautentzündungen oder Tumoren und Zysten im Gesäßbereich (Fisteln) klagen häufig über ein schmerzendes Steißbein.

    Was tun gegen Steißbeinschmerzen?

    Dauern die Schmerzen bereits mehrere Tage an und lassen nicht nach, ist ein Arztbesuch empfehlenswert. Denn für die vielen verschiedene Ursachen gibt es mittlerweile ein genauso vielfältiges Behandlungsangebot. Je nach dem Ursprung der Beschwerden raten Ärzt:innen beispielsweise zu Physiotherapie, speziellen Massagen oder bestimmten Schmerzmitteln.

    Bis zum Arzttermin dauert es noch eine Weile, aber die Leiden im Steißbein sind stark belastend? Auch für zuhause gibt es einige Mittel, mit denen sich die Beschwerden in der Steißbeinregion verringern lassen – selbst wenn die genaue Diagnose vielleicht noch nicht bekannt ist. Eine gerade Haltung, das Vermeiden von langem Sitzen und das Stützen des unteren Rückenbereichs können für Linderung sorgen. Lässt sich das Sitzen nicht umgehen, kann ein spezielles Steißbeinkissen Abhilfe schaffen. Ebenso sollten enge Kleidung und das Schlafen auf dem Rücken vermieden werden. Um Verspannungen zu lösen und die Muskeln des Beckenbodens zu entlassen, sind viel Bewegung und gezielte Übungen ein wahres Wundermittel. Besonders empfehlenswert sind Dehnungsübungen für den Beckenbereich. Lassen die Schmerzen überhaupt nicht nach, können Patient:innnen auch zu verschreibungsfreien Schmerzmitteln wie Ibuprofen greifen.

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