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Gibt es Wechseljahre beim Mann?

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Gibt es Wechseljahre beim Mann?

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    Wenn die Testosteronproduktion im Lauf des Lebens schnell nachlässt, kann dies unter anderem Folgen für die Potenz haben. Aber sind das dann Wechseljahre?
    Wenn die Testosteronproduktion im Lauf des Lebens schnell nachlässt, kann dies unter anderem Folgen für die Potenz haben. Aber sind das dann Wechseljahre? Foto: Rido, stock.adobe.com

    Die Geschlechtshormone bei Männern nehmen sehr langsam über 30 Jahre hinweg ab. Prinzipiell bleibt sogar die Zeugungsfähigkeit lebenslang erhalten. Manchmal kommt es aber zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr zu einem vorschnellen Nachlassen der Testosteronproduktion. Ein Testosteronmangel oder eine sogenannte Androgeninsuffizienz können die Folge sein.

    Ursache und Folgen eines Testosteronmangels

    Ursache kann ein altersbedingtes Nachlassen der Testosteronproduktion der Hoden oder ein Mangel an Steuerhormonen sein, welche die Testosteronausschüttung ankurbeln. Oft wird dies durch Tumore der Hirnanhangdrüse verursacht.

    Testosteronmangel kann zu Impotenz und Verstimmungen führen. Bei extremen Hormonmangel droht auch hier Osteoporose und Muskelschwund. Der Körperfettanteil, vor allem in der Bauchregion steigt, auch Müdigkeit, Schlafstörungen und Unwohlsein treten auf.

    Ein Testosteron-Test ist nicht immer aufschlussreich.
    Ein Testosteron-Test ist nicht immer aufschlussreich. Foto: luchschenF, stock.adobe.com

    Ärztinnen und Ärzte können den Symptomen mit umfangreichen und selbst zu zahlenden Hormontests auf den Grund gehen. Die Ergebnisse sind aber nicht immer aufschlussreich, weil oft nur ein teilweiser Mangel an Testosteron festgestellt wird.

    Testosteron nimmt beim Mann etwa ab dem 40. Lebensjahr jährlich um ein Prozent ab. Es gibt also kein sprunghaftes Absinken der Hormone wie bei der Frau und damit auch keine Wechseljahre.

    Ein Testosteronmangel kann auch durch schwere Leber-, Nieren-, Herz- und Kreislauferkrankungen oder bei chronischer Stressbelastung und Alkoholmissbrauch auftreten. Es gibt außerdem einen Zusammenhang zwischen dem metabolischen Syndrom (Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen treten gleichzeitig auf) und Testosteronmangel. Deshalb reicht es bei Männern oft schon aus, diese Krankheitssymptome zu behandeln, um den Testosteronmangel zu beheben.

    Behandlung eines Testosterinmangels

    Grundsätzlich helfen Gewichtsreduktion, mehr Bewegung, eine gesunde Ernährung und Maßhalten beim Alkohol gegen die Beschwerden eines Testosteronmangels. Eine Testosteron-Ersatztherapie ist nicht unbedingt empfehlenswert, weil

    • die Symptome nicht immer auf einen Testosteronmangel zurückzuführen sind
    • das Wachstum von Prostatakrebs beschleunigt werden kann, wenn man die Veranlagung dazu in sich trägt
    • die Beschwerden nicht unbedingt durch ein mehr an Testosteron gemildert werden
    • zu wenig Daten über die Effekte einer Einnahme existieren

    Dazu kommen Nebenwirkungen einer Testosteron-Therapie  wie

    • Ödeme
    • Bluthochdruck
    • Brustspannen
    • Herzinsuffizienz
    • Verschlechterung der Blutfettwerte
    • Anstieg der Leberwerte.

    Bestehen  schon solche Begleiterkrankungen, sollte keine Testosteron-Ersatztherapie  mehr gemacht werden.

    Vorteile einer Testosteron-Ersatztherapie

    Bei schwerem Testosteronmangel kann eine Ersatztherapie mittels Hautgel oder Spritzen jedoch Sinn machen, weil sie

    • die Muskelmasse und -kraft steigert
    • gegen Müdigkeit und Leistungsschwäche wirkt
    • Impotenzbeschwerden lindert
    • die Abwehrkräfte stärkt
    • die Knochendichte verbessert.

    Eine solche Ersatztherapie sollte jedoch nicht länger als drei bis sechs Monate dauern und Besserungen zur Folge haben. Auch sollte die Prostata regelmäßig von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden.

    Ergänzend oder stattdessen kann Mann natürlich selbst etwas tun gegen die Symptome wie depressive Verstimmung, Impotenz oder Osteoporose.

    Gegen depressive Verstimmung hilft:

    • Bei übertragenen Aufgaben auch mal „nein“ sagen
    • Entspannungsverfahren wie Yoga ausführen
    • Tun, was einem Freude macht, zum Beispiel ins Kino oder zum Essen gehen
    • Mit einer speziellen Lampe, gleich morgens beim Aufwachen eine „Lichtdusche“ nehmen, das hilft gegen die Winterdepression
    • Pflanzliche Psychopharmaka wie Johanniskraut einnehmen
    • Homöopathie oder Akupunktur

    Bei Impotenz gilt es die Ursache herauszufinden: Ist sie körperlich oder psychisch bedingt – entsprechend lässt sich dagegen etwas unternehmen. Und auch Osteoporose, die sich oft in Rückenschmerzen äußert, muss Mann nicht hinnehmen.

    Ihr kann man vorbeugen durch gesunde phosphat- und proteinreiche Ernährung, viel Bewegung, gezieltes Krafttraining oder spezielles Osteoporose-Training, Verzicht aufs Rauchen. Außerdem gibt es verschiedene pharmazeutische Möglichkeiten den Knochenaufbau zu forcieren und den Knochenabbau zu hemmen. Aber auch die Magnettherapie, bei der pulsierende Magnetfelder den Knochenstoffwechsel anregen, hat Erfolg.

    Übrigens: Auf der Gesundheitsmesse intersana 2024 in Augsburg können Männer  bei der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. (DGMG e.V.) kostenlos ihr Testosteron messen lassen.

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