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Können Männer Brustkrebs bekommen?

Brustkrebs bei Männern

Können Männer Brustkrebs bekommen?

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    Brustkrebs gilt als Frauenerkrankung - doch auch Männer können Brustkrebs bekommen.
    Brustkrebs gilt als Frauenerkrankung - doch auch Männer können Brustkrebs bekommen. Foto: SKT Studio, adobe.stock.com

    Jährlich erkranken in Deutschland rund 700 Männer an Brustkrebs, was etwa ein Prozent aller Brustkrebsfälle ausmacht. Aufgrund der niedrigen Zahlen ist die Krankheit bei Männern wenig erforscht. Während Frauen oft über die Risiken und Symptome informiert sind und Vorsorgeuntersuchungen erhalten, denken Männer bei Brustproblemen eher selten an Brustkrebs. Das führt zu einer späten Erkennung, was sich wiederum auf die Heilungschancen auswirkt.  

    Wie entsteht Brustkrebs bei Männern? 

    Brustkrebs bei Männern entsteht auf ähnliche Weise wie bei Frauen. Sowohl Männer als auch Frauen haben Brustdrüsen, auch wenn diese bei Männern kleiner und weniger entwickelt sind. In den Brustdrüsen oder im umgebenden Gewebe kann sich Krebs entwickeln. Normalerweise beginnt der Krebs in den Milchgängen (ductales Karzinom) oder in den Drüsenläppchen (lobuläres Karzinom). 

    In der Regel ist Brustkrebs bei Männern hormonabhängig, insbesondere von Östrogen. Dieses Hormon, das oft als „weibliches Hormon“ bezeichnet wird, ist jedoch auch bei Männern in geringeren Mengen vorhanden. Ein hoher Östrogenspiegel begünstigt die Entstehung von Brustkrebs, da er das Wachstum und die Teilung von Krebszellen fördert. Ein Anstieg des Östrogenlevels kann verschiedene Ursachen haben: Übergewicht, Lebererkrankungen oder die Einnahme von Hormonen, wie sie beispielsweise bei einer Geschlechtsumwandlung verwendet werden.  

    Risikofaktoren  

    Es gibt einige Faktoren, die das Risiko für Brustkrebs bei Männern erhöhen können: 

    1. Alter: Männer über 60 Jahre haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. 
    2. Genetische Veranlagung: Mutationen in den BRCA1- und BRCA2-Genen, die auch das Risiko für Brustkrebs bei Frauen erhöhen, können auch bei Männern eine Rolle spielen. Männer mit BRCA2-Mutationen haben ein deutlich erhöhtes Risiko. 
    3. Hormonelle Veränderungen: Ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtshormonen, wie ein Anstieg des Östrogenspiegels, kann das Risiko für Brustkrebs erhöhen. 
    4. Familiäre Vorbelastung: Wenn in der Familie bereits Brustkrebs aufgetreten ist, besteht auch für Männer ein erhöhtes Risiko. 
    5. Lebererkrankungen: Krankheiten wie Leberzirrhose können zu einem erhöhten Östrogenspiegel führen und somit das Risiko für Brustkrebs steigern. 
    6. Strahlenexposition: Männer, die in der Vergangenheit Strahlentherapien im Brustbereich erhalten haben, haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. 
    7. Klinefelter-Syndrom: Zusätzliche X-Chromosomen, 20- bis 60-fach erhöhtes Risiko. 
    8. Speziell bei Männern: Hodenhochstand, eine Nebenhodenentzündung oder eine vorausgehende Hodenentzündung 
    9. Gynäkomastie: Vergrößerung der Brustdrüsen 

    Symptome 

    Wenn Männer Brustkrebs bekommen, äußert sich das oft durch ähnliche Symptome wie bei Frauen. Typische Anzeichen sind: 

    • Knoten oder Entzündungen im Brustbereich, die nicht abheilen 
    • Verhärtete oder vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle 
    • Veränderungen der Haut oder der Brustwarze, wie Rötungen, Dellen oder Schuppung. 
    • Zurückziehen der Brustwarze. 
    • Ausfluss aus der Brustwarze, manchmal auch mit Blut. 

    Im fortgeschrittenen Stadium können außerdem Symptome wie Knochenschmerzen durch Skelettmetastasen, Gewichtsverlust, verminderte Leistungsfähigkeit, Husten, Atemnot, Gelbsucht oder Leberschwäche sowie Schwellung des Arms durch Lymphknotenmetastasen in den Achselhöhlen dazukommen. 

    Wenn ein Mann solche Symptome bemerkt, sollte er sofort einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Heilungschancen erheblich. 

    Diagnose und Behandlung 

    Die Diagnose von Brustkrebs bei Männern erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, gefolgt von bildgebenden Verfahren wie einer Mammografie oder Ultraschall. Eine Biopsie kann notwendig sein, um festzustellen, ob es sich um Krebs handelt. 

    Die Behandlung von Brustkrebs bei Männern ähnelt der bei Frauen. Häufig werden Operationen durchgeführt, um den Tumor zu entfernen. Anschließend können Strahlentherapie, Chemotherapie oder Hormontherapie eingesetzt werden, abhängig vom Stadium und der Art des Tumors.  

    Vorsorge und Früherkennung 

    Da Brustkrebs bei Männern seltener ist, gibt es keine spezifischen Vorsorgeprogramme wie bei Frauen. Dennoch sollten Männer, besonders wenn sie familiäre Vorbelastungen oder genetische Risiken haben, auf Veränderungen in der Brust achten. Eine regelmäßige Selbstuntersuchung kann helfen, Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen.

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