Der „Movember“ ist der Aktionsmonat für Männergesundheit. Doch auch nach dem „Movember“, in dem es um die psychische und physische Gesundheit von Männern geht, soll mehr Aufmerksamkeit auf Erkrankungen gelegt werden, die speziell Männer betreffen. Dieses Ziel hat sich die Gesundheitskampagne „Check dich selbst“ der Bayerischen Krebsgesellschaft gesetzt. „In Bayern gehen laut Barmer-Arztreport 2021 nur 10,3 Prozent der Männer zur Vorsorge. Dabei haben sie eine 40 Prozent höhere Sterblichkeitsrate bei Krebs als Frauen“, erklärt die Geschäftsführerin der Bayerischen Krebsgesellschaft, Gabriele Brückner.
Anzeichen für Hodenkrebs: Früherkennung kann Leben retten
Männer haben nach der letzten Jugenduntersuchung J1/J2 erst wieder mit 45 Jahren Anspruch auf ein gesetzliches Früherkennungsprogramm. „Hodenkrebs entsteht genau in dieser Zeit dazwischen“, macht Gabriele Brückner klar. „Als weiteren Benefit der Selbstuntersuchung wünschen wir uns, dass Männer mehr auf ihren Körper hören und ihn insgesamt besser kennenlernen.“
Die Kampagne richtet sich an junge Männer im Alter von 14 bis 45 Jahren. Sie sollen über die Früherkennung und die Selbstuntersuchung der Hoden informiert werden, da in dieser Altersgruppe Hodenkrebs der häufigste bösartige Tumor ist. Wird der Hodenkrebs früh ertastet, sind die Heilungschancen bei einer Diagnose deutlich höher.
#AllForTheBalls: Check dich selbst!
Veränderungen und Anomalien wie Knoten oder Schwellungen können durch die Selbstuntersuchung früh bemerkt werden. Mithilfe von bunten Plakaten mit prägnanten Slogans will die Kampagne der Krebsgesellschaft Männer dazu ermutigen, sich regelmäßig selbst zu untersuchen. Wer wissen möchte, wie die Selbstuntersuchung der Hoden abläuft, kann sich auf der Kampagnenwebseite informieren. Hier gibt es auch eine Videoanleitung für den Hodencheck sowie einen Urlogenfinder, damit Anzeichen für Hodenkrebs schnell bei einem Facharzt in Wohnortnähe abgeklärt werden können.
Nicht alle Veränderungen sind ein Anzeichen für Hodenkrebs
Was ist zu tun, wenn eine Veränderung am Hoden bemerkt wird? Gabriele Brückner beruhigt: „Nicht alle Veränderungen am Hoden sind bösartig, aber es ist wichtig, jede Veränderung ernst zu nehmen.“ Wer untenrum eine Auffälligkeit entdeckt hat, muss also nicht in Panik ausbrechen. „Es gibt verschiedene Gründe für Knoten am Hoden, darunter auch viele, die nicht mit Krebs in Verbindung stehen. Einige Veränderungen lassen sich auf gutartige Zustände, Infektionen oder andere nicht-krebsartige Ursachen zurückführen“, erklärt die Geschäftsführerin Brückner.
Was können Privatpersonen tun, um über die Hodenkrebs-Erkrankung in ihrem Umfeld aufzuklären?
Männer können zur Aufklärung über Hodenkrebs beitragen, indem sie mit ihren Freunden, Familienangehörigen oder Kollegen über den Hodenselbstcheck sprechen oder Informationen in den sozialen Medien teilen. Indem sie ihre Erfahrungen teilen, helfen sie mit, das Bewusstsein für die Früherkennung zu schärfen. Auch können sie ihre Unternehmen motivieren, diese Aufklärungs-Kampagne ins Haus zu holen. Diese könnte auch im Rahmen von Gesundheitstagen oder Workshops in mit eingesetzt werden. Auf www.checkdichselbst.de gibt es kostenfreie Informationen und Materialien zur Kampagne zum Download oder bestellen.