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Deswegen gehen Männer so selten zur Vorsorge

Gendermedizin

Deswegen gehen Männer so selten zur Vorsorge

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    Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig. Doch Männer gehen deutlich weniger zu den Untersuchungen als Frauen. Woran das liegt.
    Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig. Doch Männer gehen deutlich weniger zu den Untersuchungen als Frauen. Woran das liegt. Foto: LIGHTFIELD STUDIOS, stock.adobe.com

    Vorsorge ist besser als Nachsorge – das gilt auch in der Medizin. Werden präventiv Untersuchungen durchgeführt und Krankheiten frühzeitig erkannt, können diese besser behandelt werden und sind weniger tödlich. Doch nicht alle Menschen nehmen das Angebot der Vorsorgeuntersuchungen in Deutschland gleichermaßen wahr. Männer gehen deutlich seltener vorsorglich zur Ärztin oder zum Arzt als Frauen, das bestätigen verschiedene Studien.

    Bei der Krebsfrüherkennung für Männer ab 45 Jahren und Frauen ab 20 Jahren ließen laut einer Erhebung der Techniker Krankenkasse beispielsweise nur 24 Prozent der männlichen Versicherten ihre Prostata untersuchen, im Vergleich zu 50,03 Prozent der weiblichen Versicherten, die zur gynäkologischen Krebsvorsorge gingen. Dadurch ergeben sich einige Nachteile. Daher gehört das Thema in den Bereich der Gendermedizin, wodurch die ärztliche Versorgung für alle Geschlechter verbessert werden soll.

    Gründe, warum sich Männer seltener um Vorsorgeuntersuchungen kümmern

    Es werden verschiedene Ursachen vermutet, weshalb Männer seltener zur Vorsorge gehen. Dazu gehören:

    • Traditionelle Männlichkeitsbilder: Männer sind häufig beeinflusst von gesellschaftlichen Erwartungen und Stereotypen. Vor diesem Hintergrund kann es als Zeichen von Schwäche gewertet werden, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
    • Angst vor dem Ergebnis: Laut Umfragen fürchten viele Männer eine bedrohliche Diagnose und ignorieren mögliche gesundheitliche Probleme eher, statt sich der Realität zu stellen.
    • Angst vor Krankheit: Dazu passt, dass laut Studien viele Männer eine ausgeprägte Angst vor Krankheiten haben. Durch das Vermeidungsverhalten wird die Notwendigkeit der Vorsorge verdrängt. 
    • Verdrängung: Ebenfalls neigen Männer dazu, gesundheitliche Beschwerden zu verdrängen und erst dann einen Arzt aufzusuchen, wenn die Symptome unerträglich geworden sind – häufig sogar nur nach Drängen der Partnerin oder des Partners.
    • Lange Wartezeiten: Männer geben zudem häufig an, dass die langen Wartezeiten sie davon abhalten, zur Vorsorge zur Ärztin oder zum Arzt zu gehen.
    • Desinteresse: Männer zeigen teilweise ein generelles Desinteresse und fehlende Motivation, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern. Dazu kommt mangelndes Wissen um die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen.

    Diese Auswirkungen hat es, wenn Männer nicht zu Vorsorgeuntersuchungen gehen

    Wer nur unregelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen geht, läuft Gefahr, wichtige Diagnosen zu verzögern. Bei vielen schweren Krankheiten ist die Heilungschance höher, je früher die Krankheit erkannt wird. Das gilt beispielsweise für Prostatakrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, alle Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.

    Um mehr Männer für präventive Untersuchungen und Vorsorge zu sensibilisieren, sind verschiedene Lösungsansätze im Gespräch. Dazu gehören gezielte Aufklärungskampagnen und eine gezielte Zusammenarbeit von Krankenkassen, Ärztinnen und Ärzten sowie den männlichen Patienten.

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