Diagnose Blutkrebs – die erhält alle 12 Minuten ein Mensch in Deutschland. Bei Leukämie, einer Unterart von Blutkrebs, vermehren sich weiße Blutkörperchen (Leukozyten) unkontrolliert und verdrängen die gesunden Bestandteile des Blutes. Noch immer führt diese Krebsart zu den meisten krebsbedingten Todesfällen bei Kindern.
Einem Großteil der Erkrankten könnte mit einer Stammzellenspende geholfen werden. Doch dafür muss eine passende Spenderin oder ein passender Spender gefunden werden. Fast jeder gesunde Mensch kann sich als Spenderin oder Spender registrieren lassen und dadurch Menschenleben retten. Die größte Spenderdatei Deutschlands ist die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS).
Wie läuft die DKMS-Registrierung ab?
Die Registrierung bei der DKMS ist sehr einfach. „Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein“ – an diesen Slogan der DKMS erinnern sich viele Menschen. Ähnlich unkompliziert läuft eine Typisierung ab:
- Zunächst registriert man sich online auf der Website der DKMS.
- Anschließend müssen ein paar Fragen zum Alter, dem Gesundheitszustand oder dem Gewicht beantwortet werden. So wird geprüft, ob man als Spenderin oder Spender in Frage kommt.
- Online kann dann das Registrierungsset bestellt werden. Es wird bequem nach Hause geliefert.
- Dann kann jede und jeder selbst den Abstrich mit den drei Stäbchen aus dem Registrierungsset durchführen. Eine genaue Anleitung liegt dem Set bei.
- Das Set mit den Stäbchen wird wieder zurückgeschickt.
- Wenn die eingeschickte Probe analysiert wurde, wird die Spenderin oder der Spender in die DKMS-Datei aufgenommen und kann weltweit für eine Spende in Frage kommen,
Eine Registrierung ist für die Spenderin oder den Spender kostenlos, doch jede Registrierung kostet die DKMS 40 Euro. Deshalb sind auch Geldspenden gern gesehen.
Auch vor Ort können Typisierungsaktionen stattfinden. Hier finden Sie eine Übersicht darüber.
Altersgrenze & Gesundheitszustand: Wer kann DKMS-Spender werden?
Bei der DKMS kann sich jede und jeder als Spender oder Spenderin registrieren, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind:
- Alter zwischen 17 und 55 Jahren
- Wohnsitz in Deutschland
- Kein starkes Übergewicht (BMI muss unter 40 liegen)
- Keine schweren Erkrankungen (beispielsweise Herz-Kreislauf-, Lungen-, Nieren- oder Krebserkrankung, Infektion mit HIV, Stoffwechselstörung)
Auf der Website der DKMS finden Sie eine Übersicht, welche Krankheiten eine Registrierung ausschließen und bei welchen Erkrankungen diese dennoch möglich ist.
Ablauf einer Stammzellenspende
Wenn eine Patientin oder ein Patient auf Stammzellen angewiesen ist, wird die Spenderdatei nach einer passenden Spenderin oder einem passenden Spender durchsucht. Ist er oder sie registriert, wird zusätzlich um eine Blutprobe gebeten.
Kommt eine Spende dann immer noch in Frage, gibt es zwei Möglichkeiten, wie die rettenden Stammzellen entnommen werden. Meist, in etwa 90 Prozent der Fälle, wird auf die periphere Stammzellentnahme (Apherese) zurückgegriffen. Dabei werden die Stammzellen aus dem Blut gewonnen. Der Vorgang der Entnahme ähnelt einer Blutspende und dauert in der Regel drei bis fünf Stunden. In Vorbereitung darauf müssen Spenderinnen und Spender fünf Tage lang ein Medikament nehmen, das die Produktion von Stammzellen ankurbelt.
Sehr selten, in etwa zehn Prozent der Fälle, kommt die Knochenmarkentnahme zum Einsatz. Dabei ist ein operativer Eingriff unter Vollnarkose nötig, bei dem etwa ein Liter einer Mischung aus Knochenmark und Blut aus dem Beckenkamm entnommen wird. Doch keine Angst, das Risiko bei der OP ist sehr gering.
Mehr zur DKMS-Knochenmarkspende finden Sie hier.