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E-Rezept 2022: Testphase läuft auch in Augsburg und der Region

Funktionen und Vorteile

E-Rezept 2022: Testphase läuft auch in Augsburg und der Region

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    Das E-Rezept soll den „rosa Zettel“ ersetzen. Noch ist es in der Testphase, soll aber flächendeckend kommen.
    Das E-Rezept soll den „rosa Zettel“ ersetzen. Noch ist es in der Testphase, soll aber flächendeckend kommen. Foto: Blue Planet Studio, stock.adobe

    Bald wird alles einfacher! So heißt es zumindest, wenn es um die neue Verordnung für das elektronische Rezept für apothekenpflichtige Arzneimittel geht. Bisher hat man als gesetzlich Krankenversicherter vom Arzt seine verschreibungspflichtigen Medikamente mittels „Muster 16-Formular“ („rosa Zettel“) erhalten. Hat man dieses nicht sofort bei der Apotheke eingelöst, ist bestimmt bei dem ein oder anderem schon mal ein Rezept abhandengekommen. In diesem Fall bleibt einem nichts anders übrig, als nochmals bei der Praxis vorbeizuschauen, zu erklären, warum das Rezept verschwunden ist und nach einem Neuen zu bitten. Mit dem E-Rezept sollen solche unnötigen Wege nun erspart bleiben.

    Nach einer Testphase sollte das von der Bundesregierung beschlossene Gesetz für Ärzte, Kliniken und Apotheken nun ab Januar 2022 auch verpflichtend bundesweit starten. Diese Frist wurde aufgrund fehlender Technik nun auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Praxen, Apotheken und Krankenkassen sollen die Chance bekommen, noch mehr Erfahrungen mit dem E-Rezept zu sammeln, damit das System sicher umgestellt werden kann.

    Auch Apotheken aus der Region wie die Alte Apotheke am Marktplatz in Mering und die Zwölf Apostel Apotheke in Hochzoll Süd erweitern ihr Angebot entsprechend. „Mit dem E-Rezept gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung. Natürlich bringt diese Umstellung anfängliche Probleme mit sich, doch die Vorteile liegen auf der Hand“, sagt der Inhaber der Apotheken Felix Rehm.

    E-Rezept 2022: Was ist das?

    Zukünftig sollen verschreibungspflichtige Medikamente durch das elektronische Rezept (E-Rezept) per App zugänglich gemacht werden. Es ersetzt die klassische Papiervariante und soll die Kommunikation zwischen Ärzten, Apotheken, Krankenkassen und Patienten deutlich vereinfachen. Der Unterschied zum bisherigen Rezept ist neben der Farbe – das E-Rezept ist nicht mehr rosa –  auch, dass dieses digital signiert wird.

    Kaum verschrieben, schon auf dem Handy

    Wird vom Arzt ein verschreibungspflichtiges Medikament verordnet, erzeugt er einen QR-Code, auf dem alle relevanten Daten gespeichert sind. Die Informationen werden auf einem sicheren, zentralen Server gespeichert. Über den generierten Code kann die Apotheke das Rezept abrufen. Wer kein Smartphone besitzt, erhält vom Arzt, der Ärztin eine gedruckte Variante.

    Der größte Vorteil, neben dem Papierersparnis, liegt für die Konsumenten wohl auch in der dazugehörigen App. Direkt vom Arzt kommt das E-Rezept aufs Handy. Jetzt hat man die Möglichkeit, persönlich darauf zuzugreifen, kann dieses digital an die Apotheke des Vertrauens übermitteln und sofort erfahren, ob Pillen, Präparate oder Pasten noch verfügbar sind.

    Was braucht man für das E-Rezept?

    Um auf die neue Funktion zugreifen zu können, muss man gesetzlich versichert sein. Der elektronische Versand wird gewährleistet, indem man sich die App „Das E-Rezept“ von der Firma gematik herunterlädt. Diese gibt es kostenfrei im App-Store.  

    Außerdem benötigt man eine Gesundheits-Karte mit einer NFC-Schnittstelle und eine dazugehörige PIN. Beides gibt es gratis bei der zuständigen Krankenkasse.

    Die Vorteile des E-Rezepts

    Neben weniger Müll und dem direkten Überblick, bietet die digitale Variante entscheidende Vorteile gegenüber dem „Muster 16-Formular“:

    • Sicherheit: Durch die digitale Signatur des Arztes ist das elektronische Rezept fälschungssicher. Außerdem haben nur der Arzt, Patient und die berechtigte Apotheke Zugriff auf die Daten.
    • Zeitersparnis: Das Rezept kann entweder direkt in der Apotheke eingelöst werden, oder noch schneller digital. Einfach eine Apotheke auswählen, das Medikament bestellen und abholen oder liefern lassen.
    • Ortsunabhängig: Egal, in welcher Stadt man sich befindet, mit der E-Rezept-App findet man überall schnell eine Apotheke, sieht auf dem Handy auch gleich die Öffnungszeiten und ob es einen Lieferservice gibt.
    • Familienfunktion: Auf ausdrücklichen Wunsch können Versicherte für andere Personen in ihrer eigenen App Rezepte des anderen aufrufen und einlösen. Gerade für Pflegebedürftige ist diese Funktion eine Erleichterung, da sie nun nicht mehr selbst den Weg zum Arzt oder zur Apotheke auf sich nehmen müssen. 

    Wann die Testphase zur Pflicht übergeht, ist derzeit noch unklar. Die Apotheken aus Augsburg und der Region rüsten sich jedenfalls für die bevorstehende Pflicht. „Wir können bereits jetzt zum elektronischen Rezept beraten. Da wir durch dieses System nun einen noch besseren Einblick erhalten, können wir in Zukunft noch genauer mit unserem Wissen unterstützten. Aber natürlich benötigen auch wir noch ein wenig Zeit, bis alles reibungslos läuft“, so Rehm.

    Das E-Rezept auf einen Blick:

    Was ist neu?

    Der „rosa Zettel“ wird durch das elektronische Rezept ersetzt. Derzeit befindet das System sich noch in der Testphase. 

    Das braucht man:

    • Die App „Das E-Rezept“. Diese gibt es kostenfrei in den App-Stores
    • gesetzlich versichert in Deutschland
    • Gesundheits-Karte mit NFC-Schnittstelle und PIN (beides bei gratis bei Krankenkasse)

    Weitere Infos auf

    www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de

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