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Herzalter bestimmen und Herzerkrankungen verringern

Herzgesundheit

Herzalter bestimmen und Herzerkrankungen verringern

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    Herzerkrankungen beginnen meist unerkannt. Deshalb ist es wichtig bestimmte Werte wie den Blutdruck oder die Cholesterinwerte im Blick zu behalten.
    Herzerkrankungen beginnen meist unerkannt. Deshalb ist es wichtig bestimmte Werte wie den Blutdruck oder die Cholesterinwerte im Blick zu behalten. Foto: stock.adobe.com, natara

    Herzalter – was soll das denn sein? Ist das Herz denn nicht so alt, wie man bereits auf der Welt ist? Diese Frage ist berechtigt, wenn man sich mit diesem Thema auseinandersetzt. Und entgegen den Erwartungen ist das Herzalter unabhängig vom tatsächlichen Alter. Denn je nach Lebensweise kann dieses niedriger oder höher ausfallen.

    Die Initiative „Deutschland bestimmt das Herzalter“ bietet auf ihrer Website einen anonymen Test, mit dem kostenlos innerhalb von 90 Sekunden das Herzalter bestimmt werden kann. Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, ob man ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt hat. Ist das der Fall, kann man mit einem Arzt oder einer Ärztin Rücksprache halten, welche Dinge verbessert werden können.

    Was ist das Herzalter?

    Je nach erblicher Veranlagung und Umweltfaktoren wird das Herzalter erheblich durch den Lebensstil beeinflusst. Dabei kommt es darauf an, ob man beispielsweise unter Übergewicht leidet, wie man sich ernährt, wie sportlich man ist oder welche Vorerkrankungen vorherrschen. Wichtig ist es dabei, sich über folgende Werte klar zu sein:

    • Blutdruck
    • Herzfrequenz
    • LDL-Cholesterin
    • Langzeitblutzucker
    • Gewicht

    Diese Werte sollte man laut dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Herzstiftung, Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, kennen und dokumentieren. So ist es möglich, den Verlauf zu kontrollieren und frühzeitig Hinweise auf mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen und das Risiko auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkennen.

    Neben dem Test über die oben genannte Initiative bietet auch die Deutsche Herzstiftung die Möglichkeit, das Herzalter zu bestimmen. Aktuelle Daten werden in die Herzfit-App eingetragen, diese bestimmt mittels Risikorechnen das Herzalter. Sollte ein schlechtes Ergebnis herauskommen, gibt es mittels der App konkrete Handlungshinweise, wie das Risiko gesenkt werden kann.

    Häufige Ursachen für Herzerkrankungen

    Oft sind es bereits kleine Dinge, die im Alltag integriert werden können, die die Herzgesundheit stärken. So gelten laut der Deutschen Herzstiftung folgende Faktoren als häufigste Ursache:

    1. Hypertonie

      Als einer der Risikofaktoren Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird Bluthochdruck genannt. Ist dieser dauerhaft zu hoch, kommt es zu Schäden an Organen wie Gehirn, Herz, Nieren und Augen. Bluthochdruck gilt als wesentlicher Grund für Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche. Eine regelmäßige Messung ist deshalb so wichtig, da Bluthochdruck in den meisten Fällen unerkannt bleibt. Die Symptome sind unspezifisch und werden eher anderen Ursachen zugesprochen.
    2. Cholesterin

      Cholesterin ist ein Naturstoff, der die Zellen der Menschen umhüllt. 80 Prozent werden vom Körper selbst herstellt. Einerseits kann es sein, dass man erblich bedingt eine Überproduktion hat, andererseits können auch Krankheiten zu einem erhöhten Cholesterinspiegel führen. Hinzu kommt der Lebensstil: Rauchen, Lebensmittel mit hohem Fettgehalt, Zucker, Alkohol, aber auch Bewegungsmangel und Medikamente können zu einer Erhöhung führen. Wie beim Bluthochdruck spürt man auch einen zu hohen Cholesteringehalt nicht. Eine regelmäßige Kontrolle hilft gegenzusteuern.

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    3. Bewegung

      Jeder Schritt zählt – Bewegungsmangel zählt zu einer der häufigsten Ursachen für Herzkrankheiten, aber auch anderen Erkrankungen wie Rückenprobleme, Diabetes mellitus oder Krebs. Wer bereits einen zehnminütigen, zügigen Spaziergang am Tag einplant, senkt sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent. Das kann einfach im Alltag eingebaut werden: eine Station früher aussteigen, das Auto am anderen Ende des Parkplatzes parken, Treppen statt Lift benutzen oder in der Mittagspause eine Runde um den Block gehen.
    4. Übergewicht

      Wer zu viel wiegt, erleidet laut Statistik eher einen Herzinfarkt als normal Gewichtige. Grund dafür ist auch, dass sich die Gefahr erhöht, dass man mit einem zu hohen Gewicht weitere Krankheiten begünstigt. Das sogenannte „metabolische Syndrom“ ist eine gefährliche Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen. All diese Faktoren führen zu einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko. Beim Abnehmen ist es jedoch wichtig, sich keine unrealistischen Ziele zu setzen. So helfen bereits kleine Schritte das Risiko zu senken. Nimmt man fünf bis zehn Prozent ab, verbessert sich der Bluthochdruck und die Blutwerte. In kleinen Schritten kann man so zu mehr (Herz-)Gesundheit gelangen.
    5. Rauchen

      Zehn Jahre – so viele Jahre sterben Raucher im Schnitt früher als Nichtraucher. Hält man sich das vor Augen, sollte man dringend über das Aufhören nachdenken. Denn auch das Herzinfarkt-Risiko steigt erheblich, wenn man täglich zum Glimmstängel greift. Auch wer bereits sehr lange raucht, kann von einem rauchfreien Leben profitieren. Bereits nach fünf Jahren Abstinenz sinkt das Herzinfarkt-Risiko um fast die Hälfte und schon nach drei Monaten steigt die Lungenkapazität um bis zu 30 Prozent.
    6. Diabetes

      Ein zu hoher Blutzuckerspiegel ist gefährlich und geht aufs Herz. Die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus fördert Entzündungsreaktionen im Körper, die zu einer Verkalkung und Schädigung der Gefäße führen können. Dadurch verschlechtert sich die Pumpleistung des Herzens. Da auch leicht erhöhte Werte risikoreich sein können, hilft eine regelmäßige Kontrolle beim Arzt. Ab 35 Jahren kann man alle drei Jahre einen von der Krankenkasse bezahlten Gesundheitscheck wahrnehmen.

    Herzgesundheit verbessern – Tipps und Tricks

    Nun kann man bereits an den häufigsten Ursachen ableiten, welche Faktoren helfen können, um die Herzgesundheit zu fördern. Zusammengefasst sollte man:

    • mehr Bewegung integrieren
    • die Ernährung verbessern
    • das Rauchen aufgeben
    • regelmäßige Kontrollen wahrnehmen

    Bei der Ernährung kann man beispielsweise auf Mittelmeerküche setzen. Denn in diesen sollen Herzinfarkte wesentlich seltener auftreten als in Nordeuropa. Das soll unter anderem daran liegen, dass hier wesentlich weniger fettreich gegessen wird. Entscheidend sind viel Gemüse, Hülsenfrüchte, aber auch Oliven- und Rapsöl ist gesund. Außerdem setzt man mehr auf Fisch als auf Fleisch und verwendet statt zu viel Salz Gewürze und Kräuter.

    Auch Stressreduktion führt dazu, dass man das Herzalter fördert. Denn wer einen schnelllebigen Alltag hat, setzt sich höheren Belastungen aus – das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt und das Insulin wird vermehrt ausgeschüttet. Regelmäßige Entspannungsübungen wie Yoga oder progressive Muskelentspannung können für Entspannung sorgen.

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