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Mentale Gesundheit: Waldbaden in Augsburg

Körper und Geist

Mentale Gesundheit: Waldbaden in Augsburg

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    Beim Waldbaden wird der Blutdruck und Stress gesenkt.
    Beim Waldbaden wird der Blutdruck und Stress gesenkt. Foto: Odua Images, stock.adobe.com

    Lothar Manhart fühlte sich schon immer der Natur verbunden. Über seine psychotherapeutische Ausbildung und eine Weiterbildung zum Wanderführer erfuhr er vom Waldbaden und ließ sich hierfür zum zertifizierten Kursleiter ausbilden. Die aus Japan stammende Entspannungsmethode lehrt er nun seinen Kursteilnehmern in den Augsburger Wäldern und profitiert dabei von seinen vielfältigen Kenntnissen. Im Interview mit Carina Sirch erklärt Manhart, warum er den Begriff "Waldbaden" nicht optimal findet und wie man von der Technik profitiert.

    Herr Manhart, was genau ist Waldbaden?

    Lothar Manhart: Der Begriff wurde frei aus dem Japanischen abgeleitet. Dort nennt sich dieses Gesundheitskonzept Shinrin-Yoku. Es geht dabei um den bewussten Aufenthalt im Wald, bei welchem die mentale und körperliche Gesundheit gestärkt werden soll. Es gibt bereits viele Studien und medizinische Belege, dass die Heilkraft des Waldes sich positiv auf den Körper auswirkt. Der Begriff des Waldbadens ist für mich jedoch nicht ganz glücklich gewählt. Treffender fände ich Worte wie "meditatives Waldbegehen" oder "Walderleben mit allen Sinnen". Denn letztlich geht es um Erholung und Entspannung im Wald und auf Waldwegen. Dabei sorgen nicht nur die reine Luft im Wald und der hohe Sauerstoffgehalt für das Wohlbefinden, sondern auch die Stille und die sanften Geräusche des Waldes machen den Aufenthalt zu einem ganzheitlichen Erlebnis.

    Sie führen Kurse in Augsburg durch. Wie läuft so etwas ab?

    Manhart: Man kann das tatsächlich nicht pauschalisieren. Es kommt auf die Gruppe der Menschen an. Ob Kinder, Erwachsene, Senioren oder Inklusionsgruppe - jede Waldbegehung wird an der Zielgruppe ausgerichtet. Zu Beginn erhalten die Teilnehmer eine Einweisung, bevor es langsam und gemütlich in den Wald geht. Achtsames Gehen ist bereits eine der ersten Übungen. An geeigneten, etwas abgelegenen Stellen im Wald oder an bestimmten Bäumen folgen weitere. Dies sind Meditations-, Entspannungs- und Atemübungen, Qi Gong, Energiearbeit, Sinnesübungen und andere Techniken runden die Betätigung ab. Außerdem gibt es bei passender Gelegenheit jede Menge Informationen zum Thema Wald und Bäume. Die Natur sowie das sich selbst spüren und erleben stehen bei allen Aktivitäten im Vordergrund.

    Warum ist Waldbaden so empfehlenswert?

    Manhart: Durch fundierte Studien wurde herausgefunden, dass diese Gesundheitstechnik die menschliche Immunabwehr stärkt, Stress reduziert und den Blutdruck senkt. Ferner greift sie bei Schlafstörungen und verbessert das Wohlbefinden und die mentale Verfassung. Bereits zwei bis drei Stunden Aufenthalt im Wald zeigen positive Wirkung auf die Gesundheit.

    Wo kann man in Augsburg Waldbaden?

    Manhart: Grundsätzlich ist jedes größere Waldstück geeignet. In Augsburg bieten sich mit den westlichen und östlichen Wäldern sowie dem Stadtwald optimale Bedingungen.

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