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Ist Nagellack ungesund? Diese Risiken für Ihre Gesundheit müssen Sie kennen

Schönheit mit Bedacht

Ist Nagellack ungesund? Diese Risiken für Ihre Gesundheit müssen Sie kennen

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    Das Lackieren der Nägel hat versteckte gesundheitliche Risiken.
    Das Lackieren der Nägel hat versteckte gesundheitliche Risiken. Foto: frankdaniels, adobe-stock.de

    Seit Jahrzehnten werden lackierte Fingernägel als Zeichen von Schönheit angesehen. Damals wurden dafür hauptsächlich Pflanzenfarben verwendet. Heutzutage basieren moderne Nagellacke auf ähnlichen Prinzipien, enthalten jedoch oft fragwürdige Inhaltsstoffe. Fingernägel werden fälschlicherweise als undurchlässige Schicht für schädliche Stoffe betrachtet, was dazu führt, dass viele Menschen die potenziellen Risiken von Nagellacken nicht kennen.

    Gesundheitsrisiken durch Nagellack & Nagellackentfernung

    Während des Auftragens von Nagellack sind vorübergehende Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen aufgrund der Dämpfe keine Seltenheit. Ein besorgniserregender Inhaltsstoff in Nagellacken ist der Weichmacher Triphenylphosphat (TPHP), der auch in der Plastikherstellung verwendet wird. TPHP verleiht Nagellacken einen längeren Halt, wird jedoch als potenziell hormonell wirksam betrachtet. Einige Nagellacke enthalten sogar TPHP, ohne dies auf der Liste der Inhaltsstoffe anzugeben.

    Studien mit Tieren haben gezeigt, dass TPHP zu Fortpflanzungs- und Entwicklungsproblemen führen kann. Es gibt außerdem zunehmend Hinweise darauf, dass TPHP den Stoffwechsel, die Fortpflanzung und die Entwicklung von Menschen beeinträchtigen kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor kritischen Stoffen in Nagellacken, darunter vor den Modellagemittel Ethylmethacrylat und Methylmethacrylat. Diese reizenden Stoffe gelangen nicht nur über die Haut, sondern auch durch Einatmen oder Verschlucken in den Körper. Sie können vorübergehende Beschwerden wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Appetitlosigkeit verursachen und auch zu ernsteren Problemen wie Blutdruckabfall, Blutbildveränderungen, Magenschleimhautentzündungen oder Allergien führen.

     Weitere Risiken der Inhaltsstoffe von Nagellack

    • Xylol: Ein häufiger Inhaltsstoff in Nagellacken zur Verdünnung ist Xylol, der nicht nur den starken Geruch verursacht, sondern auch Reizungen der Augen und Haut sowie Kopfschmerzen und Übelkeit hervorruft.
    • Aceton: Ein Bestandteil vieler Nagellackentferner, kann Nägel und Nagelhaut austrocknen, da es natürliche Öle in der Haut auflöst und die Keratinschicht der Nägel angreift. Es reizt bei hoher Konzentration in der Raumluft Augen, Nase und Hals.
    • Toluol: Ein weiteres Lösungsmittel, das auch als Methylbenzol bezeichnet wird, entfettet die Haut und kann Entzündungen verursachen. Bei der Maniküre müssen die Nägel oft aufgeraut werden, was zu kleinen Verletzungen führen kann. Diese Verletzungen führen im schlimmsten Fall zu Bakterien- oder Pilzinfektionen oder Entzündungen des Nagelbetts.

    Acryl-, Gelnägel und Co.

    Aufgrund der dicken Gelschicht von Kunstnägeln gelangt oft wenig Sauerstoff zum Naturnagel, was zu einer Verschlechterung der Hornschicht führen kann. Dadurch werden die Nägel weich, dünn und brüchig werden, was wiederum die Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Hinsichtlich des Krebsrisikos sind Acrylnägel weniger schädlich als Gelnägel, da bei der Acrylmethode kein UV-Licht verwendet wird. UV-Licht schädigt unsere Haut stark und fördert vorzeitige Alterung sowie die Entwicklung von Hautkrebs. Die Auswirkungen hängen jedoch weitgehend von der Stärke der verwendeten UV-Lampe und der Dauer der UV-Lichtexposition ab. Die Mischung aus Acryl-Pulver und Flüssigkeit trocknet an der Luft. Acryl-Nägel sind jedoch auch nicht ganz ungefährlich, da das Pulver höhere Mengen an Methacrylaten, die Reizungen an Nägeln und Haut verursachen, hat und Kontaktallergien auslösen können. Dies äußert sich in Form von Rötungen, Pickelbildung und Juckreiz.

    Alternativen und nachhaltige Optionen

    Wenn du auf Nagellack nicht verzichten möchtest, solltest du in Betracht ziehen, Produkte ohne schädliche Inhaltsstoffe zu wählen. Die Kosmetikbranche hat inzwischen auf diese Bedenken reagiert, indem sie vermehrt vegane oder Nagellacke mit geringen Schadstoffanteilen auf den Markt bringt. Es gibt eine wachsende Auswahl an Produkten, die diesen Kriterien entsprechen. Sowohl online als auch offline richten immer mehr Kosmetikshops ihren Fokus auf den Trend der "grünen Kosmetik". Ein Beispiel dafür ist Christina Kraus, die den Greenglam-Shop in Augsburg etabliert hat. Dort gibt es eine breite Palette an Produkten, die umweltfreundlicher und hautverträglicher sind, darunter auch Nagellacke, die den Anforderungen von Veganismus und Schadstoffarmut entsprechen. Es gibt auch Apps, die du dabei helfen können. Codecheck, Yuka oder Cosmile können anzeigen, ob bedenkliche Inhaltsstoffe in dekorativer Kosmetik enthalten sind.

    Wie du Kosmetik ohne Mikroplastik findest, liest du hier.

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