Abnehmen ohne Sport, Diät oder Verzicht? Ozempic macht es möglich. Dass die Abnehmspritze eigentlich zur Behandlung von Diabetes dient und sich langfristig negativ auf den Hormonhaushalt sowie das Wohlbefinden auswirken kann, wird bei diesen idealen Versprechen gerne mal ignoriert. In letzter Zeit nehmen Berichte über ungeplante Schwangerschaften als Nebenwirkungen von Ozempic immer mehr zu. Doch was ist Ozempic überhaupt und welcher Zusammenhang besteht zwischen der “Abnehmspritze” und der Fruchtbarkeit?
Was ist Ozempic
Seit 2008 wird das Medikament Ozempic bei Betroffenen der Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus, auch bekannt unter Typ2 Diabetes, eingesetzt, um Blutzuckerwerte zu stabilisieren. Eine wöchentliche Injektion soll hierbei ausreichen, um diverse Herzkrankheiten und Folge-Erkrankungen eines zu hohen Blutzuckers vorzubeugen und die Insulinproduktion zu aktivieren. Dafür verantwortlich ist der Hauptwirkstoff Semaglutid, der die Funktion von wichtigen Hormonen nachahmt, welche den Typ2-Diabtes- Patient:innen fehlen. Anstelle der entsprechenden Hormone produziert und unterstützt dann das Semaglutid die Insulinproduktion.
Anwendung und Missbrauch von Ozempic
Mithilfe eines Fertigpens kann man sich Ozempic, simpel und eigenständig, einmal wöchentlich verabreichen. Die Spritze wird dabei, unabhängig von Mahlzeit oder Tagesrythmus, unter die Haut gespritzt. Die Anfangsdosis beträgt 3 Milligramm, und kann im Verlauf der Behandlung und Anwendung auf bis zu 14 Milligramm ansteigen. Die Dosis ist dabei aber stets individuell an die Blutzuckerwerte und andere persönliche Faktoren angepasst. Immer mehr wird das Medikament im Zusammenhang einer Gewichtsabnahme missbraucht und nicht erkrankte Personen spritzen sich Ozempic aus alternativen Motiven. Immer populärer wird der Trend dieser “Abnehmspritzen”, wie sie nun vermehrt vermarktet werden, und verschleiert gefährliche Auswirkungen des Medikaments durch eine Glorifizierte Darstellung von Gewichtsverlust, um dem Schönheitsideal zu entsprechen.
Weitere Nebenwirkung von Ozempic
Häufig treten im Zusammenhang mit Magendarmbeschwerden diverse Beschwerden in Form von Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auf. Viele Patient:innen aber auch Nutzer:innen aus Ästhetischen Zwecken, berichten von diesen Nebenwirkungen innerhalb der ersten Anwendungsmonate. Des Weiteren besteht bei einer langfristigen Anwendung die Gefahr auf Hypoglykämie. Hypoglykämie beschreibt eine Unterzuckerung sowie das drastische Absinken der Blutzuckerwerte. In drastischen Fällen kann dies bis hin zum Koma führen. Außerdem reihen sich diverse Nebenwirkungen auf unter anderem Schwindel, Erschöpfung, Sodbrennen, Bauchschmerzen und Blähungen oder auch verminderter Appetit. Letzteres stellt für viele einen gewollten Effekt zum Abnehmen dar. Ebenfalls zu erwähnen sind die Einstichstellen, die teilweise Schmerzen, Juckreiz, Ausschlag oder auch Blutergüsse verursachen können. Immer häufiger tritt nun auch das Thema ungewollte Schwangerschaften im Zusammenhang mit Ozempic in den Vordergrund.
Was sind Ozempic-Babies?
Das Phänomen der “Ozempic Babies”, wie es im Internet oft heißt, tritt aktuell vermehrt auf und stellt die Auswirkung von Ozempic auf hormonelle Verhütung sowie den weiblichen Zyklus in Frage. Es handelt sich um unerwartete und überraschende Schwangerschaften, die unter der Ozempic Behandlung plötzlich auftreten. Einen Nachweis für den klaren Zusammenhang zwischen dem Medikament und einer Schwangerschaft gibt es jedoch noch nicht. Wichtig dabei zu erwähnen ist jedoch, dass im Falle einer Schwangerschaft oder eines Kinderwunsches die meisten Ärzt:innen ausdrücklich von der Verwendung von Ozempic abraten.
So wirkt sich Ozempic auf die Schwangerschaft aus
Laut Herstellerangaben, soll der enthaltende Wirkstoff Semaglutid zwar in keiner Wechselwirkung mit hormoneller Verhütung stehen. Jedoch sind Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt des Körpers bereits bekannt. Andere Untersuchungen hingegen belegen bereits die Beeinträchtigung Semaglutid-ähnlicher Wirkstoffe auf die Wirkung der Anti-Babypille. Aus verschiedenen Stimmen ergibt sich jedoch das Bild, dass ein Zusammenhang eher indirekt sei. Durch den Gewichtsverlust mit Hilfe der “Abnehmspritzen”, reduziert sich zudem auch das intrinsische Fettgewebe im Körper. Vor allem das Fettgewebe innerhalb der Bauchhöhle, auch viszerales Fettgewebe genannt, ist für das Freisetzen der Hormone, wie in etwa Östrogen verantwortlich. Die Abnehmspritze wirkt sich in diesem Sinne also indirekt auf den weiblichen Zyklus sowie den Hormonhausalt aus.