Die Sommerferien stehen vor der Tür, die Urlaubszeit rückt immer näher. Für viele sind die Reiseplanungen bereits voll im Gange. Neben der Vorfreude gehört jedoch auch eine etwas lästige Sache zu den Vorbereitungen: Das Auffrischen der wichtigsten Reiseimpfungen. Wer vor allem in tropischen Regionen Urlaub machen möchte, sollte sich rechtzeitig über die dort kursierenden Krankheiten informieren. Denn laut Robert-Koch-Institut ist das Ansteckungsrisiko in fremden Ländern oft höher als in der eigenen Heimat. Welche Reiseimpfungen sind besonders empfehlenswert?
Reiseimpfungen – Das empfiehlt die Stiko
Auf der Homepage der Ständigen Impfkommission (Stiko) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin findet sich eine Liste mit den wichtigsten Reiseimpfungen. Je nach Land und Region können die Krankheiten variieren. Besonders relevant sind aktuell laut Stiko die Impfungen gegen Cholera, COVID-19, Gelbfieber, Hepatitis A und B, Influenza, Japanische Enzephalitis, Meningokokken, Kinderlähmung (Poliomyelitis), Tollwut und Typhus.
Je nach Land, Reisedauer oder der eigenen Gesundheit können zusätzliche Impfungen notwendig sein. Für Urlaubsreisende in skandinavischen Ländern empfehlen sich derzeit beispielsweise Extra-Impfungen gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Diese Krankheit wird durch Zeckenbisse übertragen. Auch Standardimpfungen wie Masern oder Tetanus sollten noch aktuell sein. Diese können Patient:innen problemlos in der Hausarztpraxis auffrischen lassen. Für Impfungen gegen Reisekrankheiten und mögliche Beratungsgespräche sind Tropeninstitute, Gesundheitsämter oder spezialisierte Tropenärzt:innen die richtigen Anlaufstellen.
Auch ohne Impfungen einreisen?
In einigen Ländern ist es Vorschrift, bei der Einreise einen Impfnachweis gegen bestimmte Krankheiten vorzulegen. Ist dies der Fall, müssen Urlaubsreisende mit Kontrollen rechnen. Wie streng diese ausfallen, ist je nach Region und Krankheitsbefall unterschiedlich. Teilweise können sich Einreisende auch vor Ort noch impfen lassen. Diese Option hängt jedoch ebenfalls stark von der Gegend und der Schwere der Krankheit ab. Deshalb gilt es, sich rechtzeitig und ausgiebig über die aktuellen Einreisebedingungen des Ziellandes zu informieren. Aktuell sind beispielsweise im Afrika südlich der Sahara Impfnachweise gegen Gelbfieber vorgeschrieben. Auch im nördlichen Südamerika sind Impfungen gegen diese Krankheit Voraussetzung, um einreisen zu dürfen. Zahlreiche afrikanische und asiatische Länder fordern außerdem Impfnachweise gegen Kinderlähmung. Welche Regeln in welchen Ländern gelten, lässt sich über die App Sicher Reisen oder das Auswärtige Amt herausfinden.
Rechtzeitig impfen lassen!
Sich vor der Reise impfen zu lassen, erfordert rechtzeitiges Handeln und Planung. Denn einige Impfungen bauen ihren Schutz erst über mehrere Wochen hinweg auf. Gehen Betroffenen erst kurz vor ihrer Reise zum Arzt, ist die Impfung möglicherweise nutzlos und bietet keinen ausreichenden Schutz. Außerdem ist gerade in der Urlaubssaison mit langen Wartezeiten in den Tropeninstituten zu rechnen. Im Hochsommer kann es schon einmal einige Wochen dauern, bis sich ein Termin findet. Deshalb ist es äußerst wichtig, sich zeitnah um die notwendigen Impfungen zu kümmern. Ebenfalls gut zu wissen: Bei Geschäftsreisen im Ausland übernimmt in der Regel die Krankenkasse die Impfkosten. Handelt es sich um eine private Reise, hängt die Erstattung von der Krankenkasse ab.