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Schlaftabletten: Hilfe oder Risiko? Ein Überblick über die Arten

Schlafmittel

Schlaftabletten: Hilfe oder Risiko? Ein Überblick über die Arten

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    Vorsicht ist geboten, wenn es um die Einnahme von Schlaftabletten geht, da sie potenzielle Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen.
    Vorsicht ist geboten, wenn es um die Einnahme von Schlaftabletten geht, da sie potenzielle Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen. Foto: deagreez, adobe-stock.com

    Selbst der friedlichste Schläfer hat es hin und wieder erlebt: Eine unruhige Nacht, in der der Schlaf einfach nicht kommen will. In solchen Momenten scheinen Schlaftabletten verlockend - eine vermeintliche unkomplizierte Lösung, um schnell in das Reich der Träume zu gleiten. Doch die Entscheidung, Schlaftabletten zu nehmen, sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Diese kleinen Pillen können Vor- und Nachteile haben - einerseits bieten sie möglicherweise Erleichterung bei Schlafproblemen, andererseits bergen sie potenzielle Risiken für Gesundheit und Wohlbefinden.

    Arten von Schlaftabletten

    • Benzodiazepine

    Benzodiazepine besitzen nicht nur angstlösende und beruhigende Eigenschaften, sondern können auch schlaffördernd sein.  Diese Medikamente können abhängig machen und mit erheblichen Nebenwirkungen einhergehen, weshalb sie verschreibungspflichtig sind. Benzodiazepine können die Einschlafzeit verkürzen, die Schlafdauer verlängern oder die Schlafqualität verbessern. Jedoch beseitigen sie nicht die eigentliche Ursache der Schlafstörung und sollten höchstens über einen Zeitraum von vier Wochen eingenommen werden. Während der Einnahme dieser Medikamente kann die Aufmerksamkeit, die Konzentration und das Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein.

    • Benzodiazepin-ähnliche Substanzen/Z-Substanzen

    Diese haben ein ähnliches Wirkprofil wie die Benzodiazepine und auch ähnliche Nebenwirkungen. Der Unterschied liegt darin, dass sie keine Auswirkungen auf die Schlafarchitektur, also die natürliche Abfolge der einzelnen Schlafphasen haben. Bei diesen Substanzen besteht ebenfalls die Gefahr einer Abhängigkeit, sie wird allerdings geringer eingeschätzt als bei den Benzodiazepinen. Daher gelten sie inzwischen als Schlafmittel der ersten Wahl.

    • Antihistaminika

    Antihistaminika werden nicht nur zur Bekämpfung von allergischen Reaktionen verwendet, sondern auch als Schlafmittel eingesetzt. Sie können jedoch das normale Schlafmuster beeinflussen. Insbesondere die mit den Wirkstoffen Diphenhydramin und Doxylamin sind in Apotheken rezeptfrei erhältlich und werden meist in Tablettenform angeboten. Sie sollten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit etwa 30 Minuten bis eine Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden und Schwindel.

    • Aminosäuren

    Ein weiteres mildes Schlafmittel ist die Aminosäure L-Tryptophan. Diese Aminosäure kommt natürlicherweise in bestimmten Lebensmitteln vor, wie beispielsweise in Sojabohnen und Kuhmilch, und besitzt stimmungsaufhellende und beruhigende Eigenschaften. L-Tryptophan ist ohne ärztliche Verschreibung als mildes Schlaf- und Beruhigungsmittel erhältlich. Mögliche Nebenwirkungen können Tagesmüdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen sein.

    • Hormone

    Melatonin, ein Hormon, das in der Zirbeldrüse des Gehirns produziert wird, reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus. Seine Produktion erfolgt hauptsächlich in der Dunkelheit, während Tageslicht diese Produktion hemmt. Wenn im Blut zu wenig Melatonin vorhanden ist, können Schlafstörungen und Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus auftreten. Mehr Melatonin im Körper führt zu einem schnelleren Einsetzen von Müdigkeit. Es ist zu beachten, dass die Einnahme von Melatonin Nebenwirkungen haben kann, darunter Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und depressive Verstimmungen. Die langfristigen Auswirkungen der kontinuierlichen Einnahme von Melatonin sind noch nicht ausreichend erforscht und daher wenig bekannt.

    Sicherer und verantwortungsbewusster Umgang mit Schlaftabletten

    Mit Schlaftabletten solltest du sicher und umsichtig umgehen, um potenzielle Risiken und Nebenwirkungen zu minimieren. Hier sind einige Ratschläge zur sicheren Anwendung:

    • Rezept: Verwende Schlaftabletten nur nach ärztlicher Verschreibung oder Empfehlung. Selbstmedikation kann zu unerwünschten Konsequenzen führen.
    • Dosierungsempfehlungen: Beachte strikt die vom Arzt oder von der Ärztin oder der Packungsbeilage angegebene Dosierung. Eine Überdosierung ist gefährlich.
    • Nicht mit Alkohol: Kombiniere Schlaftabletten niemals mit Alkohol, da dies die Wirkung verstärkt und riskante Nebenwirkungen hervorruft.
    • Kurzfristige Anwendung: Verwende Schlaftabletten nur für einen begrenzten Zeitraum, wie empfohlen. Langfristige Einnahme kann abhängig machen und unerwünschte Effekte verstärken.
    • Wechselwirkungen: Informiere deinen Arzt oder deine Ärztin über alle Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die du einnimmst, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

    Bevor du Schlaftabletten einnimmst, solltest du immer einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren. Diese können das Schlafproblem bewerten, die richtige Behandlungsoption empfehlen und sicherstellen, dass diese den individuellen Bedürfnissen entspricht.

    Mit Schlaftabletten solltest du verantwortungsbewusst umgehen, um Gesundheitsrisiken zu minimieren und die Wirksamkeit der Behandlung sicherzustellen. Selbstmedikation und übermäßiger Gebrauch können zu Abhängigkeiten führen und die Gesundheit gefährden. Es ist wichtig, Schlaftabletten nur unter ärztlicher Aufsicht und gemäß den empfohlenen Richtlinien zu verwenden, um einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus aufrechtzuerhalten und Schlafstörungen angemessen zu behandeln.

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