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Sommer, Sonne, Schweißausbrüche: Was man gegen übermäßiges Schwitzen tun kann

Hyperhidrose

Sommer, Sonne, Schweißausbrüche: Was man gegen übermäßiges Schwitzen tun kann

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    Tropfnass geschwitzt? Wer unter übermäßigen Schweißausbrüchen leidet, sollte es ärztlich abklären lassen, ob Hyperhidrose vorliegt.
    Tropfnass geschwitzt? Wer unter übermäßigen Schweißausbrüchen leidet, sollte es ärztlich abklären lassen, ob Hyperhidrose vorliegt. Foto: Nena AI, generiert mit KI, stock.adobe.com

    Für den Körper ist Schwitzen ein natürlicher Regulationsmechanismus. Es kühlt und schützt vor Überhitzung. Schweißbildung hat also eine sehr wichtige Funktion. Trotzdem kann übermäßiges Schwitzen im Alltag sehr belastend sein. Doch wie viel Schwitzen ist normal und wann spricht man von Hyperhidrose? Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Normalerweise schwitzt jeder Mensch, selbst im Ruhezustand, circa einen halben Liter Flüssigkeit pro Tag aus. Kommen Aufregung, Hitze oder Anstrengung dazu, können es je nach Größe, Alter und Konstitution rasch auch mehrere Liter Schweiß pro Tag werden. Wenn man jedoch ohne dass man sich körperlich anstrengt deutlich mehr schwitzt, als es für die Abkühlung des Körpers nötig ist und es dadurch zu einer spürbaren Belastung im Alltag kommt, kann Hyperhidrose vorliegen und man sollte sich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden. Das funktioniert dank Telemedizin heutzutage sogar oft digital – ohne Wartezeit und Termin vor Ort.

    Studien zeigen, dass rund fünf Prozent der Menschen weltweit an übermäßigem Schwitzen ohne erkennbare Ursache leiden, der sogenannten „primären Hyperhidrose“.  Diese chronische Krankheit, kann für die Patienten sehr belastend sein und ihre Lebensqualität stark einschränken. Das starke Schwitzen kann soziale Beziehungen, die Arbeit, körperliche und Freizeitaktivitäten sowie die emotionale und psychische Gesundheit ziemlich beeinträchtigen. Bei Patientinnen und Patienten, die eine übermäßigen Schweißproduktion in den Achselhöhlen haben, spricht man von einer primären axillären Hyperhidrose.

    Typische Anzeichen für eine Hyperhidrose

    Für die Diagnose, ob eine Hyperhidrose vorliegt, achten Ärztinnen und Ärzte auf folgende Indikatoren:

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    • Seit mehr als sechs Monaten tritt die vermehrte Schweißproduktion unter den Achseln mindestens einmal pro Woche symmetrisch auf beiden Seiten des Körpers auf – jedoch in der Regel nicht nachts.
    • Schwitzen tritt auch unabhängig von der Temperatur oder Aktivität auf, selbst in Ruhephasen oder während des Schlafs auf und man hat oft nasse oder feuchte Haut.
    • Auf Kleidung zeichnen sich oft Schweißflecken ab, bis hin zu Verfärbungen im Stoff.
    • Es kommt zu unangenehmer Geruchsbildung durch den vielen Schweiß. Dann sollte man die Kleidung häufiger wechseln.
    • Stressigen Situationen rufen Schweißausbrüche hervor.
    • Verstärktes Schwitzen in den Achselhöhlen, im Gesichtsbereich, in den Handflächen ( wodurch es zu Schwierigkeiten beim Halten von Gegenständen aufgrund von feuchten Händen kommen kann)  oder Fußsohlen (was zu Schwierigkeiten beim Tragen von Schuhen führen kann).
    • Starkes Bedürfnis, sich zu duschen oder zu waschen
    • Schwitzen trotz Verwendung von Antitranspirantien
    • In der Regel sind die Symptome bereits vor dem 25. Lebensjahr zu beobachten-
    • Oft liegt das übermäßige Schwitzen auch in der Familie. Es gibt bereits Verwandte, die an Hyperhidrose leiden.
    • Bei der Diagnose wird auf die verminderte Lebensqualität der Betroffenen ein besonderes Augenmerk gelegt. Ist festzustellen, dass die Lebensqualität beeinträchtigt ist – ganz gleich ob privat, beruflich, körperlich oder mental gibt es verschiedene Behandlungsoptionen.

    Hilfe bei übermäßigem Schwitzen

       Es gibt es verschiedene Möglichkeiten, um übermäßigem Schwitzen vorzubeugen:

    • Atmungsaktive Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen tragen, die Feuchtigkeit absorbieren. Synthetische Stoffe, die die Haut nicht atmen lassen, vermeiden. Auch sollte die Kleidung locker zu tragen sein und die Luftzirkulation ermöglichen.
    • Stressmanagement: Stress kann zu vermehrtem Schwitzen führen. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können helfen, Stress abzubauen und das Schwitzen zu reduzieren.
    • Bestimmte Lebensmittel und Getränke können übermäßiges Schwitzen verstärken wie beispielsweise koffein- und alkoholhaltige sowie heiße Getränke, genauso scharfe Speisen. Sie sollte man daher nur in geringem Maße zu sich nehmen. Ausreichend Wasser trinken, um den Körper kühl zu halten.
    • Extra starke Antitranspirantien (Deos) verwenden. Viele enthalten Aluminiumverbindungen, die die Schweißdrüsen vorübergehend blockieren und so übermäßiges Schwitzen reduzieren. Auf dem Markt ist zudem eine Creme mit einem Anticholinergikum, die dafür sorgt, dass der Nervenreiz, der die Schweißdrüsen aktiviert, gehemmt wird. Sie wird lokal unter den Achseln aufgetragen.
    • Regelmäßig duschen und die Achselhöhlen sauber halten.
    • Kühlende Tücher oder Ventilatoren einsetzen, um sich abzukühlen.
    • Zu hohe Raumtemperaturen vermeiden.
    • Bei besonders schweren Fällen von Hyperhidrose können auch Tabletten oder Botox-Injektionen verordnet werden. Auch zu einer operativen Schweißdrüsenentfernung kann es kommen.

     Wenn übermäßiges Schwitzen ein anhaltendes Problem darstellt, sollte man einen Arzt  oder eine Ärztin aufsuchen, um mögliche medizinische Ursachen abzuklären und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

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