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Ursachen und Symptome bei Wirbelsäulenkrümmung

Skoliose

Ursachen und Symptome bei Wirbelsäulenkrümmung

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    Um eine Diagnose von Skoliose zu stellen, ist es am besten, einen Orthopäden aufzusuchen.
    Um eine Diagnose von Skoliose zu stellen, ist es am besten, einen Orthopäden aufzusuchen. Foto: endostock, adobe-stock,de

    Die Wirbelsäule - unser tragendes Gerüst - spielt eine zentrale Rolle für unsere Körperhaltung und Beweglichkeit. Die Krankheit Skoliose verursacht eine Verkrümmung der Wirbelsäule. Sie kann sich schleichend entwickeln und sowohl Kinder als auch Erwachsene gleichermaßen betreffen. Die Skoliose mag im Verborgenen agieren, aber ihr Einfluss auf das Leben der Betroffenen ist unübersehbar. Von einer leichten Seitenkrümmung bis hin zu schwerwiegenderen Verformungen kann sie verschiedene Schweregrade annehmen und sich vielfältig auf den Alltag und die Gesundheit auswirken.

    Was ist Skoliose? Definition der Wirbelsäulenkrümmung

    Skoliose ist eine seitliche Abweichung der Wirbelsäule von ihrer normalen Längsachse, begleitet von einer dreidimensionalen Deformierung. Diese Fehlhaltung führt zu einer mehr oder weniger sichtbaren Verdrehung (Rotation) der Wirbelkörper und einer Verschiebung der Deck- und Grundplatten gegeneinander (Torsion).

    Ursachen und Risikofaktoren

    Skoliose tritt bei Frauen viermal häufiger auf als bei Männern. Obwohl die genauen Ursachen nicht vollständig bekannt sind, spielt die genetische Veranlagung eine bedeutende Rolle bei dieser Erkrankung. Allgemeine, bekannte Ursachen sind:

    • Angeborene Fehlbildungen von Wirbelkörpern.
    • Muskelerkrankungen, wie vererbbare Muskelschwächekrankheiten.
    • Rheumatische Erkrankungen.
    • Nervenschäden, die zu einer Beeinträchtigung der stabilisierenden Bauch- und Rückenmuskulatur führen (z. B. Rückenmarkserkrankungen).
    • Traumata wie Wirbelknochenbrüche oder Rückenmarksverletzungen.

    Arten und Schweregrade der Skoliose

    Der Schweregrad der Skoliose wird mithilfe des Cobb-Winkels gemessen. Dieses Maß, benannt nach dem US-Mediziner John Robert Cobb, beschreibt den Winkel der Seitbiegung in der Wirbelsäule und wird geometrisch anhand einer Röntgenaufnahme bestimmt. Ab einem Winkel von 10 Grad oder mehr wird die Verkrümmung als krankheitswertig angesehen. Die Skoliose wird in verschiedene Grade eingeteilt:

    • Skoliose 1. Grades (leicht): Winkel von 10 bis 40 Grad.
    • Skoliose 2. Grades (mittelschwer): Winkel zwischen 40 und 60 Grad.
    • Skoliose 3. Grades (schwer): Winkel von 61 bis 80 Grad.
    • Skoliose 4. Grades (sehr schwer): Winkel über 80 Grad.

    Je größer der Winkel ist, desto ungünstiger sind die Entwicklungsaussichten für die Skoliose.

    Symptome von Skoliose

    Skoliose verursacht verschiedene Symptome und Anzeichen. Zu diesen gehören:

    • Veränderungen im Gangbild.
    • Rückenschmerzen
    • Ein Einknicken der Taille.
    • Asymmetrischer Schulterstand.
    • Unterschiedlich hohe Schultern.
    • Eventuell ein "Rippenbuckel", eine Vorwölbung der Rippen auf einer Rückenseite.
    • Bei stärkeren Verkrümmungen und Verspannungen im oberen Rücken kann es zu Atemnot oder einem Druckgefühl auf der Brust kommen.
    • Mögliche Begleiterscheinungen wie Herzrasen und Verdauungsprobleme.

    Früherkennung und Behandlungsmöglichkeiten bei Skoliose

    Die Behandlung einer Skoliose sollte frühzeitig nach der Diagnose beginnen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Physiotherapie ist oft ausreichend für leichte Skoliosen. In etwas schwereren Fällen kann ein Korsett verschrieben werden. Bei schwerwiegenden und fortschreitenden Skoliosen kann eine Operation notwendig sein, um die Wirbelsäule zu korrigieren und zu stabilisieren. Die individuelle Behandlung hängt von der Schwere der Skoliose und anderen Faktoren ab. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um den Verlauf zu überwachen und die Behandlung gegebenenfalls anzupassen.

    Um eine Skoliose zu erkennen, ist es wichtig, eine Orthopädin oder einen Orthopäden aufzusuchen. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Arzt typische Zeichen prüfen, darunter den asymmetrischen Schulterstand, unterschiedlich große Taillendreiecke und gegebenenfalls einen Rippenbuckel. Um eine echte Skoliose von einer Fehlhaltung zu unterscheiden, wird der Arzt oder die Ärztin testen, ob sich die Wirbelsäulenverkrümmung durch Bewegungen der Patientin oder des Patienten (aktiv) oder haltungskorrigierende Handgriffe (passiv) ausgleichen lässt. Der sogenannte Adams-Test, bei dem der Patient vornüberbeugt und dabei die Beine gestreckt hält, kann asymmetrische Muskelwülste im Nacken- und Lendenbereich bei Skoliose zeigen.

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