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Weniger Schlaganfälle durchs Stillen

Studien zeigen

Weniger Schlaganfälle durchs Stillen

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    Stillen schützt nicht nur vor Brust- und Eierstockkrebs, sondern senkt auch das Risiko für Schlaganfälle.
    Stillen schützt nicht nur vor Brust- und Eierstockkrebs, sondern senkt auch das Risiko für Schlaganfälle. Foto: WH_Pics , stock.adobe.com

    In Deutschland erleiden ungefähr 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall; rund 55 Prozent sind Frauen. In einem im Journal of the American Heart Association erschienenen  Artikel haben Autoren acht Studien mit 1,2 Millionen Frauen aus verschiedenen Ländern der Erde analysiert.

    Die Auswertung zeigt: „Frauen, die einmal in ihrem Leben gestillt haben, haben ein um zwölf Prozent geringeres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, als Frauen, die nie gestillt haben“, erklärt Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG).

    Besonders deutlich sei der Effekt bei Frauen, die insgesamt zwölf Monate oder länger gestillt haben. Wie viele Kinder die Frauen geboren haben und wie alt sie jeweils bei der Geburt waren, spielte dabei keine Rolle. Die Erkenntnisse zeigen zudem, dass Stillen auch das Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduziert – und zwar um elf Prozent. Wie schon länger bekannt ist, reduziert Stillen auch Typ-2-Diabetes sowie Krebs der Eierstöcke und der Brust.

     Risiko für Schlaganfall für Frauen höher

    Bei beiden Geschlechtern erhöhen Diabetes, Vorhofflimmern, Übergewicht/Bewegungsmangel und Rauchen das Risiko für einen Schlaganfall. „Frauen haben zudem typisch „weibliche“ Risikofaktoren wie die Einnahme der Antibabypille, die Schwangerschaftserkrankung Präeklampsie, das Alter bei Beginn der Wechseljahre und Migräne mit Aura“, zählt Professor Schäbitz von der Klinik für Neurologie in Bethel auf. Es ist daher erfreulich, auch einen spezifischen Schutzfaktor für Frauen zu kennen.

    Doch warum senkt das Stillen das Schlaganfall-Risiko? Professor Dr med. Helmuth Steinmetz, 2. Vorsitzender der DSG, hält hier mehrere Faktoren für möglich, darunter hormonelle Einflüsse auf das Gefäßsystem, eine beschleunigte Körpergewichtsabnahme nach Schwangerschaft und einen „Reset“ des mütterlichen Stoffwechsels durch das Stillen.

     So schützen sich Frauen und Männer vor einem Schlaganfall

    Um sich vor einem Schlaganfall zu schützen, empfehlen die Experten Frauen ebenso wie Männern Übergewicht zu reduzieren, ihren Blutdruck zu senken, einen Diabetes zu behandeln und nicht zu rauchen.

    Für Frauen gilt zudem: „Vorsicht bei der Einnahme der Antibabypille, wenn Sie rauchen oder eine Migräne mit Aura haben“, warnt Professor Steinmetz vom Zentrum der Neurologie und Neurochirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt.

    „Frauen mit Migräne mit Aura, die die Pille nehmen und rauchen, haben nämlich ein zehnfach erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall.“ Eine besondere Risikogruppe seien zudem Frauen mit Diabetes: Ihr Erkrankungsrisiko ist gegenüber Männern mit Diabetes um 27 Prozent erhöht und auch die Schwere des Schlaganfalles ist bei Frauen mit Diabetes deutlich ausgeprägter.

     „Nun wissen wir auch, dass Stillen nicht nur vor Brust- und Eierstockkrebs schützt, sondern auch vor Herzinfarkt und Schlaganfall“, fasst Professor Schäbitz die erfreulichen Ergebnisse der aktuellen Studie zusammen. Bei den Empfehlungen zum Stillen und auch bei der Arbeitsplatzsituation von Frauen mit Säuglingen sollte in Zukunft dieser Aspekt berücksichtigt werden. (DSG)

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