Bereits im alten Ägypten oder im Mittelalter war sie weit verbreitet: Aromatherapie, der Einsatz natürlicher Duftstoffe gegen Krankheiten und Unwohlsein. Auch heutzutage ist diese Methode noch äußerst beliebt und vor allem aus dem Wellnessbereich nicht wegzudenken. Meist erfolgt die Anwendung in der Form ätherischer Öle. Da die Wirkstoffe aus Pflanzen gewonnen werden, gehört Aromatherapie zum Überbegriff der Phytotherapie, also der Behandlung mit Heilpflanzen. Das Ziel dabei: Ein positiver Einfluss auf Körper, Geist und Seele.
Anwendung: Wo kommt Aromatherapie zum Einsatz?
Ätherische Öle finden nicht nur bei Ärzt:innen, Heilpraktiker:innen; Masseur:innen oder Psychotherapeut:innen Anwendung, sondern auch zuhause im Wohnzimmer. Die wohl bekannteste und einfachste Möglichkeit: Die Verdampfung in der Duftlampe. Diese Methode kommt hauptsächlich zur Entspannung und Steigerung des Wohlbefindens zum Einsatz, kann aber auch bei einer Erkrankung der Atemwege hilfreich sein. Denn durch die Zerstäubung der Öle gelangen ihre Inhaltsstoffe in die Bronchien und die Lunge, wo sie ihre wohltuende Wirkung entfalten.
Bei Massagen ist die Aromatherapie vor allem in Form von Kompressen oder Einreibungen auf Akkupunkturpunkten vertreten. Für die Behandlung einiger Krankheiten empfiehlt sich manchmal auch eine orale Einnahme – dies sollte aber unbedingt unter der Aufsicht der zuständigen Therapeut:innen passieren. Generell ist die Wirkung ätherischer Öle keinesfalls zu unterschätzen. Ein einziger Tropfen entspricht in seiner Konzentration in der Regel 40 Tassen Tee derselben Pflanzenart.
Diese ätherischen Öle gibt es
Allgemein unterscheiden Heilpraktiker:innen zwischen drei Arten von ätherischen Ölen. Zu den Kopfnoten zählen beispielsweise Öle aus Orangen oder Zitronen. Diese Düfte sind erfrischend, belebend und anregend. In der Regel verflüchtigen sie sich schnell wieder. Herznoten, beispielsweise Ylang-Ylang oder Geranie, sind blumig, würzig und etwas geruchsintensiver. Da sie sich besonders stabilisierend auf die Gefühlswelt auswirken, werden diese Duftnoten vor allem zur Entspannung genutzt. Besonders kräftig sind die Basisnoten, welche einen intensiven, erdigen Geruch aufweisen und meist lange haltbar sind. Zu ihnen zählen etwa Weihrauch oder Sandelholz. Expert:innen empfehlen die Anwendung von Düften aus allen drei Kategorien. So ist die Behandlung besonders ausgeglichen.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Wer selbst in die Aromatherapie einsteigen möchte, findet ätherische Öle meist in der Apotheke, im Bioladen oder im Reformhaus. Aber Öl ist nicht gleich Öl: Beim Kauf spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. So sind etwa Anbau und Herkunftsland besonders ausschlaggebend für die Qualität. Denn Duft und Wirkungsstärke können je nach der Region variieren und bei der Anwendung unterschiedliche Wirkungen zeigen. Auch die Herstellung selbst gibt Auskunft über die Intensität der Duftstoffe. Besonders wichtig: Ätherische Öle müssen zu 100 Prozent aus den entsprechenden Pflanzenstoffen bestehen. Nur so kann sich die Wirkung bei der Anwendung ausreichend entfalten.