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Den Gedanken einen Anker geben

Meditation

Den Gedanken einen Anker geben

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    Den Gedanken einen Anker geben
    Den Gedanken einen Anker geben Foto: Syda Productions

    Auf dem Boden hocken, die Beine kunstvoll ineinander verschlungen, Augen geschlossen, Ooooom murmeln und alle Gedanken verbannen. So stellen sich viele Menschen Meditation vor. Das stimmt aber nicht ganz. „,Wir atmen uns ruhig’ ist es nicht“, sagt Maren Schneider, Meditations-Lehrerin und Buchautorin. Auch geht es nicht darum, mit dem Denken aufzuhören. Meditare, so Schneider, bedeute übersetzt „nachsinnen“, im Tibetischen auch „sich mit etwas vertraut machen“. Tatsächlich macht man sich vertraut damit, wie der Geist auf Geschehnisse und Erlebnisse reagiert.

    Bilder im Kopf erzeugen

    Ein Beispiel: Man hört jemanden vom Urlaub reden oder sieht ein Bild von Meer und Strand. Wer viel arbeiten muss und sich keine Auszeit nehmen kann, denkt: Da kann ich nicht hin. Immer muss ich arbeiten, stark sein. „Man steckt mitten drin in der Diskrepanz zwischen dem, was ist und dem, was man haben möchte“, erklärt Schneider. Diese Diskrepanz, die Gedanken und Bilder lösen Stress aus.

    Den Stress bewältigen

    Mit Hilfe von Meditation kann man lernen, solche Stressbilder und Gedankenspiralen zu erkennen und die Aufmerksamkeit auf etwas Neutrales zu lenken. „So verschwindet das Stressbild, denn man beschäftigt sich mit etwas anderem“, erklärt Schneider. Das kann der Atem sein, ein Mantra, ein „Ooommm“ oder eine Bewegung.

    Es gibt verschiedene Formen der Meditation. Für Einsteiger ist eine Bewegungsmeditation eine gute Sache. Dabei geht es darum, eine bestimmte Abfolge von Bewegungen zu lernen, sodass sich die Gedanken auf den Rhythmus fokussieren. Man gibt den Gedanken damit einen Anker.

    Bei der Meditation den Atem spüren

    Schneider rät, die Aufmerksamkeit bewusst von dem Stressgedanken wegzulenken, etwa den Atem zu spüren. Funktioniert das nicht, lässt man es auf sich beruhen. Es reichen kurze Einheiten. Gerade am Anfang sind wenige Minuten sinnvoll - Hauptsache regelmäßig. Meditieren ist für jeden geeignet. In heftigen Stressmomenten allerdings sollte man nicht glauben, durch Meditation runterzukommen. Besser ist es bei einem niedrigen oder moderaten Stresslevel - um vorzubeugen, für die wilden Momente.

    Wer regelmäßig meditiert, lernt mit der Zeit, aufmerksamer mit sich selbst umzugehen und nicht mehr auf jeden Stressauslöser anzuspringen. Meditation ist ein Training in Selbstregulation. Man lernt, sich zu entspannen, zu konzentrieren und sich emotional zu klären. (tmn) Hier finden Sie mehr Informationen zum Thema Wohlbefinden.

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