Ein bevorstehender Umzug, die näher rückende Deadline in der Arbeit und dann auch noch Streitigkeiten in der Familie – all dies sind Faktoren, die auf lang oder kurz zu angespannten Nerven führen können. Um derartigen Stress zu bewältigen, greifen viele auf natürliche Mittel zurück. Eines dieser Mittel ist Ashwagandha – eine Pflanze, auf deren beruhigende Wirkung Tausende schwören. Und auch körperlich soll das Kraut bei zahlreichen Leiden helfen. Doch was genau sind die Vorteile von Ashwagandha? Hier gibt es einen Überblick.
Was ist Ashwagandha?
Ashwagandha ist eine Heilpflanze aus dem Ayurveda – der traditionellen, indischen Medizin. Es handelt sich dabei um ein mehrjähriges, verholztes Kraut, das vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet ist. Im Ayurveda wird Ashwagandha gegen eine Vielzahl an körperlichen und psychischen Beschwerden eingesetzt. Meistens wird für die Anwendung die Wurzel der Heilpflanze genutzt, die zu Pulver oder Kapseln verarbeitet wird. Manchmal lassen sich jedoch auch andere Teile des Krauts verwenden, wie zum Beispiel die Blätter oder Früchte.
Wofür wird Ashwagandha verwendet?
Der Einnahme von Ashwagandha wird eine ganze Reihe von Vorteilen zugeschrieben:
Nervensystem: Am bekanntesten ist Ashwagandha für seine positive Wirkung auf die Psyche. Im Ayurveda gilt die Pflanze als eine Art natürliches Beruhigungsmittel, das Abhilfe gegen Stress, Schlafstörungen sowie Angst- und Nervositätszustände schaffen kann. Auch bei Konzentrations- und Gedächtnisproblemen, die beispielsweise bei Alzheimer oder Parkinson auftreten, soll Ashwagandha helfen. Zudem wird dem Kraut nachgesagt, die Hirnleistung zu verbessern.
Herz-Kreislauf-System: Auch körperlich hat die Einnahme von Ashwagandha einige Vorteile, insbesondere für das Herz- und Kreislauf-System. Dazu zählt zum Beispiel die Behandlung von hohem und niedrigem Blutdruck, aber auch von Kreislaufschwäche und Herzproblemen. Außerdem kommt die Heilpflanze bei Blutarmut sowie der Regulation des Cholesterinspiegels zum Einsatz.
Immunsystem: Da Ashwagandha Bakterien und Viren bekämpfen soll, eignet es sich hervorragend zur Stärkung des Immunsystems. Besonders wer unter Infektanfälligkeit und Immunschwäche leidet, kann also von einer Einnahme des Krauts profitieren.
Skelett und Muskeln: Die Einnahme von Ashwagandha bietet zahlreiche Vorteile in Bezug auf das Skelett- und Muskelsystem. So wird es beispielsweise bei Entzündungen des Skelettsystems, Rheuma oder ganz allgemein bei Muskel-, Gelenk- oder Rückenschmerzen angewendet. Auch beim Muskelaufbau soll die Heilpflanze helfen. Deswegen ist Ashwagandha vor allem bei Sportlerinnen und Sportlern sehr beliebt.
Männer- und Frauengesundheit: Ashwagandha wird nachgesagt, dass es gegen Unfruchtbarkeit hilft – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Zusätzlich wirkt die Heilpflanze unterstützend bei Störungen des weiblichen Hormonzyklus wie einer ausbleibenden Blutung oder übermäßigem Ausfluss. Bei Männern soll die Einnahme des Krauts zu einer Erhöhung des Testosteronspiegels sowie der Spermienzahl führen.
Gelegentlich werden Ashwagandha auch Vorteile in Bezug auf die folgenden Probleme zugeschrieben:
- Hautgeschwüre
- Harnwegsprobleme
- Husten, Bronchitis, Asthma
- Verdauungsstörungen
- Kopfschmerzen, Migräne
- Diabetes
- Krebs
Vorteile von Ashwagandha – wissenschaftlich belegt?
Obwohl Ashwagandha fester Bestandteil der traditionellen indischen Medizin ist, zweifeln einige an der Wirkung der Pflanze. Bisher wurde vorwiegend an Tieren und im Reagenzglas getestet, ob die Einnahme des Krauts tatsächlich so viele positive Effekte hat. Die Ergebnisse der Studien deuteten auf nervenschützende, stresslindernde, antidepressive, blutzuckersenkende und herzschützende Vorteile von Ashwagandha hin. Diese Wirkung konnte auch in den meisten Studien, die bis jetzt an Menschen durchgeführt wurden, bestätigt werden.
Achtung: Auch wenn Ashwagandha als Wundermittel angepriesen wird, sollte es vorsichtshalber nicht bei ernstzunehmenden Krankheiten angewendet werden, bis weitere Ergebnisse vorliegen.