Wer kennt es nicht, in der kalten Jahreszeit möchte sich jeder am liebsten nur drinnen im Warmen aufhalten. Unter dicken Decken mit der Wärmflasche einkuscheln, mit Wollsocken an den Füßen und einem heißen Tee in der Hand auf dem Sofa liegen. Dabei lässt sich auch ein gesunder Nutzen aus der Winterzeit ziehen: Durch die sogenannte Kryotherapie (Kältetherapie) und das Eisbaden lässt sich nämlich das Immunsystem ankurbeln.
Was verbirgt sich hinter der Kältetherapie?
Es wird immer populärer: Das Eisbaden. Und das auch zurecht, denn die Kältetherapie ist vielseitig und findet in vielen verschiedenen Bereichen Anwendung. Das Baden in eisig kaltem Wasser ist nicht nur hilfreich bei der Regeneration und Entspannung der Muskeln, sondern verbessert auch die Durchblutung. Zusätzlich lindert es Schmerzen und Entzündungen. Der plötzliche Kälteschock, dem der Körper beim gewöhnlicherweise zwei bis drei Minuten langen Eisbaden ausgesetzt wird, kann sich auch positiv auf die mentale Gesundheit auswirken. Das liegt daran, dass Stress und Angst reduziert werden. Die Kältetherapie belebt damit nicht nur auf einen Schlag die Sinne und der Körper wird hellwach, sondern durch die Kälte wird auch die Heilung und Linderung von Schmerzen erzielt.
Die Kältetherapie beschränkt sich nicht nur auf das Eisbaden, sondern umfasst viele Arten der Kryotherapie. Man kann zum Beispiel einen einfachen Eisbeutel auf eine Prellung legen, sich zuhause kalt abduschen oder Kältesprays bei Verletzungen, wie Prellungen, verwenden. Außerdem kann sich ein Mensch in Kältekammern zur Therapie für zwei bis drei Minuten bei -120°C aufhalten.
Die Wirkung von Eisbaden
Wenn der menschliche Körper plötzlicher, direkter Kälte ausgesetzt wird, werden Schutzmaßnahmen im Körper aktiviert. Als Folge ziehen sich Blutgefäße zusammen, das Blut wird von den Gliedmaßen ins Körperinnere geleitet und der Stoffwechsel verlagert sich in den Körperkern, um die Organe vor der Kälte zu schützen. Wenn sich der Körper wieder aufwärmt, weiten sich die Gefäße und das Blut durchströmt den Körper, was das Immunsystem ankurbelt. Dies hat auch den Effekt, dass Schleimhäute besser durchblutet werden und besseren Schutz vor dem Eindringen von Viren und Bakterien bieten.
Neben den positiven Auswirkungen auf das Immunsystem und die Durchblutung, stärkt Eisbaden auch das Herz-Kreislauf-System. Damit wird Bluthochdruck und Ablagerungen in den Arterien vorgebeugt. Dadurch senkt sich auch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Zusätzlich ändert sich durch den Kältereiz die Sensibilität der Nervenzellen, die die Muskeln entspannen lässt, sowie schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt.
Außerdem hat das Eisbaden den positiven Nebeneffekt, dass es die Fettverbrennung ankurbelt und damit den Kalorienverbrauch erhöht.
Eisbaden hilft nicht nur der physischen Gesundheit
Die mentale Gesundheit leidet oftmals in der kalten, grauen Jahreszeit. Auch dagegen soll Eisbaden als Kältetherapie Abhilfe schaffen. Neben der gestärkten Durchblutung der Hirngefäße, schüttet der Körper auch verschiedene Hormone aus, darunter Adrenalin, Kortisol, Noradrenalin und Endorphine. Diese sorgen dann für ein regelrechtes Glücksgefühl.
Das Eisbaden stärkt die mentale Stärke, indem die Überwindung der eisigen Kälte mit einem Gefühl der Selbstsicherheit belohnt wird. Gleichzeitig vermittelt das Gehirn die Empfindung, dass es nach diesem Erfolg jedes Hindernis überwinden kann.
Eisbaden ja, aber wo und wie?
Es kostet auf jeden Fall eine gewisse Überwindung, sich bei eisigen Außentemperaturen ins noch kältere Wasser zu begeben. Jedoch bringt es klare Vorteile mit sich und die Gesundheit wird belohnt.
In vielen Städten haben sich Gruppen oder Vereine gebildet, die während der Wintermonate gemeinsam im See Eisbaden. Aber für die Kältetherapie ist dies nicht zwingend notwendig, sondern sie lässt sich auch ganz einfach zuhause anwenden: durch kaltes Duschen oder Wechselduschen. Auch eine kleine Erinnerung an die Ice-Bucket-Challenge kann die Kältetherapie bilden, indem man sich ein oder zwei Eimer kaltes Wasser mit Eis über den Kopf schüttet.