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Ernährung im Ayurveda: So beeinflusst Essen die Gesundheit

Ayurvedisch kochen

Ernährung im Ayurveda: So beeinflusst Essen die Gesundheit

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    Im Ayurveda werden Lebensmitteln bestimmte Eigenschaften zugeschrieben.
    Im Ayurveda werden Lebensmitteln bestimmte Eigenschaften zugeschrieben. Foto: Fotostudio Gerth, stock.adobe.com

    Laut der ayurvedischen Lebensweise hat die Ernährung großen Einfluss auf die Gesundheit. Wenn man sich müde und unkonzentriert fühlt, kann das daran liegen, dass die Nahrung als Energielieferant nicht die nötige Energie bringt. Isst man das Richtige, fühlt man sich fit und leistungsfähig. Wie das mit Ayurveda gelingen kann, hat uns Gudrun Glock aus Augsburg verraten. Sie ist Ayurveda-Ernährungsberaterin und erklärt, was man bei der ayurvedischen Ernährung beachten muss.

    Die Expertin betont die Wichtigkeit der Verdauung: „Im Ayurveda gilt ‚Du bist nicht, was du isst, sondern was du verdauen kannst.‘“ Je nachdem wie schwer oder leicht Lebensmittel zu verdauen sind, werden sie in schwer und leicht zugängliche eingeteilt. Nach der ayurvedischen Ernährungslehre kann ein Salat gesund sein, muss es aber nicht. Das hängt davon ab, wer ihn wann, in welchen Mengen und in welcher Kombination isst.

    Was ist Ayurveda? Hier finden Sie alles, was Sie zur indischen Gesundheitslehre wissen müssen.

    Essen wird im Ayurveda sehr individuell betrachtet. Jede und jeder sollte auf den eigenen Körper und dessen Signale achten. Ein solches Signal ist beispielsweisen Hunger. „Wenn man Hunger hat, sollte man essen – nicht vorher und auch nicht nachher“, sagt Glock. Die meisten Menschen würden so bei drei Mahlzeiten pro Tag landen, doch auch das ist sehr individuell und kann sich im Laufe des Lebens ändern. Eine weitere Besonderheit der ayurvedischen Ernährung ist das konstitutionsgerechte Essen.

    Ernährung an den Konstitutionstyp anpassen: Was Vata, Pitta & Kapha im Ayurveda essen sollten

    Im Ayurveda gibt es mit den drei Doshas Vata, Pitta und Kapha drei unterschiedliche Kräfte, die im Körper zusammenwirken. „Diese drei Energien finden sich auch in jeder Substanz, also in jedem Lebensmittel“, erklärt Glock. Grundsätzlich gelte: Gleiches nährt Gleiches.

    Die Ernährungsberaterin erklärt das an einem Beispiel: „Wenn ich in meiner Konstitution ein eher stabiler Typ bin, dann kann auch die Verdauung etwas träge sein. Und wenn ich dann Lebensmittel wie Nüsse zu mir nehme, die viele Ballaststoffe enthalten und eine starke Verdauung benötigen, kann mich das eher blockieren. Im Ayurveda versucht man, solche Beschwerden durch diverse Maßnahmen abzumildern oder auszugleichen.“ Zudem kann es ein, dass Menschen ein Leben führen, das nicht ihrer Konstitution entspricht. Das kann ein erheblicher Störfaktor sein.

    „Wenn ich eine unstete Verdauung habe, dann esse ich vielleicht weniger und dafür öfter, vielleicht eher gekocht als roh und vielleicht lieber einen Gemüseeintopf statt frittierter Pommes“, beschreibt Glock die konstitutionsgerechte Ernährung.

    Wärmende & kühlende Lebensmittel nach der ayurvedischen Lehre

    Da Ayurveda sich an der Natur orientiert, ist eine regionale und saisonale Ernährung selbstverständlich. Doch auch die Jahreszeit spielt eine Rolle bei der ayurvedischen Ernährung. Wer im Winter statt eines Eises lieber eine warme Suppe isst, hält sich bereits intuitiv daran. „Der Körper hat eine Betriebstemperatur von knapp 37 Grad Celsius. So ist ein eisgekühltes Getränk zum Essen kontraproduktiv, weil ich damit den Verdauungsvorgang unterbreche“, berichtet die Ayurveda-Expertin. Zudem seien warme Mahlzeiten den kalten oft vorzuziehen, da sie die Verdauung unterstützen.

    Unabhängig von der Temperatur wird im Ayurveda zwischen kühlenden und wärmenden Lebensmitteln unterschieden. „Ingwer zum Beispiel ist nicht warm, aber er verströmt Wärme“, erklärt Glock.

    Diese Lebensmittel wärmen nach Ayurveda:

    • Chili
    • Paprika
    • Knoblauch
    • Rotes Fleisch
    • Fisch & Meeresfrüchte
    • Tomaten
    • Nüsse
    • Kirschen

    Kalte & kühlende Lebensmittel nach der ayurvedischen Lehre:

    • Gurken
    • Joghurt
    • Tofu
    • Spinat
    • Rotkohl

    Kochen mit Ayurveda: Darauf sollten Anfänger achten

    Doch nicht nur das Lebensmittel an sich hat im Ayurveda eine Bedeutung, auch die verschiedenen Arten der Zubereitung spielen eine Rolle. In der ayurvedischen Ernährung werden alle Zubereitungsarten – Kochen, Braten, Schmoren, Aufschäumen, Reiben oder Pürieren – genutzt, um Lebensmittel leichter verdaulich zu machen. Weiter sollte man auf die richtige Kombination der Lebensmittel achten. „Wenn man beispielsweise Milch und Banane zu Bananenmilch kombiniert, ist dem Verdauungsfeuer nicht klar, was es machen soll“, erklärt Glock.

    Wer mehr über die konstitutionsgerechte Ernährung im Ayurveda, die ideale Kombination der Lebensmittel und die jeweils beste Zubereitungsart erfahren möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Die Ayurveda-Expertin empfiehlt Bücher oder eine Ernährungsberatung, um sich dem Thema anzunähern.

    Gudrun Glock bietet in ihrer Ayurveda-Praxis in Augsburg Kochkurse und Beratung zur ayurvedischen Ernährung an. Mehr Infos finden Sie hier.

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