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Hab’ ich im Blut: alles über die Therapie mit Eigenblut

Therapie mit Eigenblut: was ist das?

Hab’ ich im Blut: alles über die Therapie mit Eigenblut

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    Bei der Eigenbluttherapie wird das Blut erst abgenommen und dann wieder injiziert.
    Bei der Eigenbluttherapie wird das Blut erst abgenommen und dann wieder injiziert. Foto: Gina Sanders (Adobe Stock)

    Es ist der Saft des Lebens:  Wer selten krank ist, hat gutes Blut, und besondere Talente liegen einem ebenfalls im Blut. Doch der Therapie mit Eigenblut werden auch heilende Wirkungen zugeschrieben. Vor allem das Immunsystem soll davon profitieren – das liegt seit der Corona-Pandemie liegt vielen am Herzen. Doch was ist Eigenbluttherapie überhaupt?

    Das geht ins Blut über: Was ist Eigenbluttherapie?

     Unter Eigenbluttherapie versteht man ein alternativmedizinisches Heilverfahren, währenddessen Patient:innen Eigenblut abgenommen wird, um es kurz danach auf verschiedenen Weisen wieder dem Körper zuzuführen. Dieses sollte man nicht mit der Eigenblutspende verwechseln, welche üblicherweise vor größeren geplanten Operationen erfolgt. Bei der Eigenbluttherapie handelt es sich ebenso wie bei den aus der Kneipp-Lehre bekannten kalten Güssen um eine so genannte Reiztherapie. Das heißt, dass man absichtlich eine Reizung des Immunsystems herbeiführt, um es zu stimulieren und zu stärken. In Gebrauch ist die Methode seit dem späten neunzehnten Jahrhundert, wo man sie in den verschiedensten Bereichen anwendete. Nach und nach wurde sie jedoch von den aufkommenden Antibiotika verdrängt. Dennoch ist die Eigenbluttherapie in Deutschland noch heute eines der beliebtesten alternativen Heilverfahren, gleich nach Akkupunktur und Homöopathie. 

    Was passiert bei der Therapie mit Eigenblut?

     Bei der Eigenbluttherapie wird eine kleine Menge Blut abgenommen, zwischen 0,1 bis hin zu 5 Millilitern. Dies kann über den Finger oder die Vene geschehen. Wichtig zu wissen: Seit 2023 darf diese Blutabnahme nur noch durch Ärzt:innen erfolgen. Heilpraktiker:innen ist dies untersagt. Das Blut wird anschließend entweder aufbereitet oder gleich wieder zurück in den Körper geführt. Dazu wird es je nach Beschwerde entweder mit Sauerstoff angereichert, zentrifugiert oder auch zu Globuli weiterverarbeitet. Das Blut spritzt man nach der Entnahme und Aufbereitung dann entweder intramuskulär oder unter die Haut.

    Dadurch bewirkt man eine Reaktion des Immunsystems: Dieses erkennt das Blut erst einmal als Fremdkörper und leitet den Heilprozess ein. Ziel der Eigenbluttherapie ist es, das Immunsystem langfristig zu stärken und kurzfristig bei Erkrankungen zu helfen. Dabei kann es zu einer sogenannten Erstverschlimmerung kommen: An der Einstichstelle können sich Blutergüsse bilden, und auch eine leicht erhöhte Körpertemperatur kann auftreten.

    Die Einsatzbereiche sind dabei vielseitig: von Allergien, Asthma, verschiedenen Hautkrankheiten, bis hin zu Muskel-, Sehnen- oder Gelenkverletzungen. Der deutsche Begründer der Eigenbluttherapie, August Bier, schwor darauf, dass sie auch die Heilung von Knochenbrüchen unterstützte.

    Was sonst noch wichtig ist

    Wie bei vielen alternativen Heilmethoden konnte auch die Wirkung der Eigenbluttherapie noch nicht wissenschaftlich belegt werden. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen übernehmen eine solche Behandlung daher nicht. Doch das muss nicht bedeuten, dass sie tatsächlich wirkungslos ist: Im Gegenteil, besonders Sportärzte schwören auf die Behandlung mit Eigenblut. Doch auch wer sich nicht mit seinem eigenen Blut behandeln lassen möchte, kann damit Gutes tun: zum Beispiel mithilfe einer freiwilligen Blutspende über das Deutsche Rote Kreuz.  

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