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Mit Naturmaterialien zum perfekten Raumklima

Raumklima verbessern

Mit Naturmaterialien zum perfekten Raumklima

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    Der Wohlfühlfaktor im eigenen Heim hängt von vielen Faktoren ab. Großen Anteil daran nimmt das Raumklima.
    Der Wohlfühlfaktor im eigenen Heim hängt von vielen Faktoren ab. Großen Anteil daran nimmt das Raumklima. Foto: fizkes, stock.adobe.com

    Abgespannt, schlaff, müde oder tränende Augen – obwohl man sich vermeintlich bester Gesundheit erfreut, hat man Symptome, die eigentlich auf eine Erkältung hinweisen. Wer sich schon mehrfach durchchecken hat lassen und dabei nichts gefunden wurde, sollte sich Gedanken um seine eigenen vier Wände machen.

    Richtig gehört! Denn das Raumklima nimmt großen Anteil an der menschlichen Gesundheit. Baumaterialien, aber auch Möbel und sogar Wandfarben dünsten kleine Mengen an Gift- und Schadstoffen aus. Was bei vielen keinen gravierenden Auswirkungen hat, kann bei sensiblen Menschen zu Ausschlägen, Augenreizungen und schlechter Sauerstoffaufnahme führen.

    „Der Mensch ist bereits im Freien zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Zu Hause nehmen wir dann noch Schadstoffein der Raumluft aus diversen künstlichen Stoffen auf. Das ist für manche Körper zu viel, sodass es zu gesundheitlichen Störungen kommen kann“, erklärt Baubiologe Johann Steinhart aus Friedberg. Häufig ist es schwer herauszufiltern, worauf genau das Immunsystem reagiert, denn das Raumklima ist von folgenden Faktoren abhängig:  

    ·        Lufttemperatur

    ·        Luftfeuchtigkeit

    ·        Luftqualität

    ·        Lichtverhältnissen

    Was ist gesundes Raumklima?

    Egal ob Arbeit, Schule oder Zuhause – häufig halten sich Menschen fast ausschließlich in geschlossenen Räumen auf. Um gesund und leistungsfähig zu bleiben, muss das Raumklima passen. „Ein gesundes Raumklima definiert sich im Prinzip dahingehend, dass wir möglichst versuchen, die natürlichen Verhältnisse von außen nach innen zu schaffen. Im geschlossenen Raum muss beispielsweise für einen entsprechenden Luftaustausch gesorgt werden. Die Wohlfühltemperatur ist für jeden unterschiedlich, liegt aber bei rund 18 bis 22 Grad“, erklärt Steinhart.

    Der Experte geht mit seiner Friedberger Firma Ökoausbau genau dieses Problem an. So können Bauherrinnen und -herren bereits beim Hausbau auf natürliche Materialien setzen. Laut Steinhart gibt es dabei kein vergleichbares Material, das so gut wie Lehm das Raumklima beeinflusst.

    Gesund durch die das Naturmaterial Lehm

    Das natürliche Material bietet optimale Voraussetzungen, da es sowohl viel Feuchtigkeit aufnehmen als auch die gespeicherte „Feuchtigkeit“ wieder abgeben kann. „Gerade in den Sommermonaten speichert der Lehm Feuchtigkeit. Im Winter, wo aufgrund der niedrigeren Außentemperaturen aber auch trockenere Luft durchs Heizen entsteht, wird diese dann wieder abgegeben“, sagt der Baubiologe.

    Lehm bietet also den Vorteil, dass das Raumklima ausgeglichener ist und dadurch als angenehmer empfunden wird. In den Sommermonaten profitiert man von der Verdunstungskälte und hat erwiesenermaßen rund 2 Grad kühlere Räume als mit herkömmlichen Baumaterialien. Im Winter wird die trockene Luft angefeuchtet, das sorgt für angenehme Luft.

    Doch nicht nur das Klima wird vom Lehm beeinflusst. Er verteilt beispielsweise Wärme sehr gut im Raum. Wird in die Lehmwand ein Flächenheizsystem integriert, wird die Wärme von der ganzen Wand abgestrahlt. Im Gegensatz zu Heizkörpern nimmt der Mensch diese Strahlungswärme anders auf. „Ähnlich wie die Sonne erwärmt die dadurch entstehende Strahlungswärme den Körper und nicht die Luft wie z.B. bei Heizkörpern. Um hiermit eine angenehme Temperatur zu erzeugen, muss man die Gradzahl meist höher einstellen. Mit der Flächenheizung kann man also auch noch Energie sparen“, erklärt Steinhart.

    Dem nicht genug, reinigt Lehm auch noch ganz nebenbei die Luft. Das natürliche Material nimmt Schadstoffe aus der Luft auf und bindet sie.

    Nachträglich für besseres Klima sorgen

    Wer nun bereits in einer bestehenden Immobilie wohnt, kann sein Raumklima auch nachträglich verbessern. „Je größer die Oberfläche des Naturmaterials  und je mehr Masse in den Räumen ist, desto höher ist natürlich der Effekt. Erreichen kann man das auch durch Putz mit 1,5 bis 2 Zentimetern Stärke. Oder man integriert eine Stanzlehmwand in den Räumen, die als Speicher dient“, so Steinhart.

    Auch um die Optik muss man sich nicht sorgen. Mittlerweile gibt es Lehm in den unterschiedlichsten Ausführungen, sodass man aus verschiedenen Farben wählen kann.

    Wichtig ist, dass das Naturmaterial nicht durch konventionelle Farben überdeckt wird. So wäre der Effekt hinfällig. Neben Lehm kann man auch auf Materialien wie Holz oder Kalk zurückgreifen. Je mehr Naturstoffe in den Räumen verarbeitet werden, desto höher ist der positive Effekt.

    Einfache Hilfsmittel

    Neben dem richtigen Material wird das Raumklima auch vom persönlichen Empfinden beeinflusst. Zieht es, ist die Strahlungshitze durch die Sonne zu hoch oder sitzt man wortwörtlich in „dicker Luft“ helfen schon einfach Veränderungen. Zugluftstopper, Dichtungsbänder, Rollos oder Stoßlüften – mit einfachen Mitteln kann man bereits einigen Einfluss nehmen.

    Gerade auch bezüglich Schimmelbefall ist es wichtig, für angemessene Temperaturen zu sorgen. Bei Schimmelbefall ist auf jeden Fall fachlicher Rat zur Abhilfe notwendig, da es sonst zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann.

    Wie gefährlich Schimmelbefall sein kann, lesen Sie hier.

    Übrigens kann man auch mit Pflanzen das Raumklima beeinflussen. Die grünen Freunde wandeln tagsüber abgestandene Atemluft in Sauerstoff um. Wer auch im Schlafzimmer gerne ein bisschen Grün hat, sollte jedoch auf Aloe vera oder Bogenhanf setzen. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen benötigen diese in der Nacht nicht so viel Sauerstoff und sorgen für eine angenehme Umgebung. Als wahre Luftreiniger dienen unter anderem Grünlilien, Efeu, Arekapalme oder Gummibäume.  

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