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Mythos Manifestieren: Was heißt das?

Selbstverwirklichung

Mythos Manifestieren: Was heißt das?

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    Lassen sich durchs Manifestieren alle Wünsche erfüllen? Ganz so einfach ist es nicht.
    Lassen sich durchs Manifestieren alle Wünsche erfüllen? Ganz so einfach ist es nicht. Foto: Noom_Studio, stock.adobe.com

    Das Wort „manifestieren“ leitet sich grundsätzlich vom lateinischen „manifestare“ ab, was so viel wie „handgreiflich machen“ bedeutet. Damit wird also das Umsetzen von Ideen oder Wünschen in die Realität bezeichnet, die eben vorher gedanklich festgesetzt wurden. Dabei zeigen Klickzahlen in den sozialen Medien, wie beliebt der Trend ist: Auf Youtube haben Anleitungen zum Manifestieren teilweise Millionen von Aufrufen. Aber was ist eigentlich dran an dem Glauben, dass Manifestieren alle Wünsche erfüllt – und was heißt das überhaupt? 

    Gesetz der Anziehung 

    Im Zusammenhang mit dem Manifestieren wird häufig das „Gesetz der Anziehung“ erwähnt. Dieses besagt, dass man positive Dinge anzieht, wenn man selbst positive Energie in sein Umfeld ausstrahlt. Aber Optimismus ist nicht die Grundregel des Manifestierens. Denn häufig bleibt bei der Vorstellung, an etwas lediglich fest zu glauben und es damit möglich zu machen, ein wichtiger Fakt unberücksichtigt: Glauben und manifestieren genügt nicht – um die eigenen Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen, erfordert es auch Handeln. Somit ist man beim Manifestieren erst erfolgreich, wenn man das Prinzip der Selbstwirksamkeit beachtet. Laut jenem ist es möglich, aufgrund dem Vertrauen in die eigenen Kompetenzen, jegliche Hindernisse zu meistern. 

    Dazu stellte die Motivationspsychologin Carol Dweck von der Stanford University eine Studie auf, die folgendes belegte: Der Glaube eines Kindes an seine eigene Intelligenz hat einen direkten Einfluss auf dessen Erfolg. Daraus lässt sich ableiten, dass der Glaube an die eigenen Fähigkeiten tatsächlich beeinflusst, ob Manifestieren erfolgreich sein kann. 

    Von nichts kommt nichts 

    Wie schon erwähnt, ist es wichtig, für die Erfüllung der eigenen Wünsche auch aktiv zu sein. Trotzdem beweist eine Studie der Psychologie Professorin Dr. Sonja Lyubomirsky, dass Menschen, die im Allgemeinen glücklich und positiv sind, mehr Chancen und Möglichkeiten in ihrem Leben anziehen. Zudem scheinen sie besser in der Lage zu sein, das zu verwirklichen, was sie sich vorgenommen haben. Somit ist eine positive Einstellung für erfolgreiches Manifestieren ebenfalls ratsam.  

    Menschen, die von vornherein davon überzeugt sind, dass ihr Wunsch sich erfüllen wird, legen dabei unterbewusst schon eine ganz andere Verhaltensweise an den Tag, die ihnen beim Erreichen dieses Wunsches hilft. Ein Beispiel: Geht man etwa positiv in Bewerbungsgespräch hinein, ruft das eine bestimmte Verhaltensweise in einem hervor – und entsprechend eine Reaktion des Gegenübers. Man tritt somit selbstbewusster auf, was auch so wahrgenommen wird. In der Psychologie nennt man dies „selbsterfüllende Prophezeiung“. 

    Manifestieren: Eine Anleitung 

    Die verschiedenen Techniken des Manifestierens sind dabei teilweise umstritten. Denn beispielsweise geht es bei der 369-Methode darum, den Wunsch lediglich mehrmals am Tag handschriftlich festzuhalten. Aber das bloße Aufschreiben des eigenen Ziels jedoch in Wirklichkeit nichts bewirken. Sinnvoller ist es dagegen, sich erstmal eine konkrete Vision des Wunsches zu überlegen. Anschließend soll das eigene Mindset auf dieses Ziel ausgerichtet werden, ohne Zweifel zu berücksichtigen. Mit diesem Optimismus kommt nun das Aktiv-Werden ins Spiel. Man versucht nun mit allen Mitteln, die Vision in die Realität umzusetzen. 

    Kritik am Manifestieren 

    Obwohl nichts dagegenspricht, sich Träume und Ziele zu setzen und auf sie hinzuarbeiten, gibt es einige Kritikpunkte am Manifestieren. Denn selbst wenn jeder Mensch Wünsche von einem besseren Leben besitzt, sind nicht allen die gleichen Möglichkeiten geboten, diesem Wunsch auch nachzugehen. Hier kann es beispielsweise an fehlenden finanziellen oder gesellschaftlichen Privilegien scheitern – auf die nicht jeder die gleichen Chancen hat. Zudem besteht das Risiko von Selbstzweifel, wird das Ziel trotz intensiver Manifestation und Handeln nicht erreicht. Man sei nicht positiv genug an die Sache herangegangen und deshalb selbst schuld, dass es nicht geklappt hat. Schlussendlich kann Manifestieren also dabei helfen, den eigenen Optimismus und Selbstvertrauen zu stärken. Auf der anderen Seite sollte man jedoch stets bedenken, dass sich nicht alle Faktoren, die zum Erfüllen der eigenen Wünsche notwendig sind, beeinflussen lassen. 

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