Startseite
Icon Pfeil nach unten
Naturheilkunde
Icon Pfeil nach unten

Was passiert bei der Blutegeltherapie?

Blutegeltherapie

Was passiert bei der Blutegeltherapie?

    • |
    • |
    Blutegeltherapie als Naturheilmethode rückt immer näher in die Mitte der Gesellschaft.
    Blutegeltherapie als Naturheilmethode rückt immer näher in die Mitte der Gesellschaft. Foto: Roman, adobe.stock.com

    In der Heilkunde sind Blutegel bereits seit tausenden von Jahren ein fester Bestandteil. Innerhalb Deutschlands gelten sie seit 2005 als ein zulassungspflichtiges Artzneimittel. Grund hierfür ist die Zusammensetzung des Speichels der Blutegel, denn diese enthält rund 100 Substanzen. Diese Stoffe ergeben in Verbindung mit einem Biss und der Ausleitung von geringen Mengen an Blut die Naturheilmethode der Egeltherapie. 

    Wofür wird die Blutegeltherapie eingesetzt? 

    Blutegel finden in der Naturheilkunde im Rahmen des Ausleitungsverfahrens ihre Verwendung. Die Naturheilmethode Blutegeltherapie setzen speziell fortgebildete Ärzt:innen und Heilpraktiker:innen bei verschiedensten Befindlichkeitsstörungen, bei Thrombosen zur Vermeidung der Bildung oder gar zur Auflösung von Blutgerinnseln, bei Erkrankungen des entzündlich-rheumatischen Formenkreises, zur Entzündungshemmung und zur Schmerzstillung sowie postoperativ nach Replantation abgetrennter Haut- und Körperteile zur Verbesserung der venösen Zirkulation ein. 

    Die Wirkung der Naturheilmethode Blutegeltherapie ist zum einen entgiftend, gleichzeitig können die im Speichel des Egels enthaltenen Substanzen blutgerinnungshemmend und antithrombotisch, gefäßkrampflösend und lymphstrombeschleunigend auf den Körper wirken. Der Vorteil für den Patient:innen soll sein, dass er weniger Schmerzmittel zu sich nehmen muss und dadurch den Körper entlastet. 

    Was passiert bei der Blutegeltherapie? 

    Der Ektoparasit saugt sich an seinem warmblütigen Wirt fest, schneidet eine Wunde in die Haut und saugt Blut. Dabei gibt er die Inhaltsstoffe seiner Speicheldrüsenzellen in die Wunde ab. Der Blutegel injiziert während des Saugaktes zahlreiche Speicheldrüsenproteine in die Wunde des Wirts. Einige der Proteine sind für positive Effekte verantwortlich. Ein Großteil der Proteine ist laut Wissenschaftlern bislang unbekannt, nur von wenigen kennt man mögliche Wirkungen im Patient:innen. Forscher:innen wiesen nach, dass die Vorratsbehälter der Speicheldrüsenzellen des Egels während eines Saugaktes vollständig entleert und 1,2 mg Protein in die Wunde injiziert werden. Bekannt ist aber der Thrombin-Inhibitor Hirudin, der bereits in der Medizin als Antikoagulans eingesetzt wird. Darunter sind Medikamente, die die Hämostase hemmen, zu verstehen.  

    Die Naturheilmethode Blutegeltherapie ist ein Prozessablauf, bei dem Patient:innen auf den eigenen Körper hören soll. Insgesamt kann die Behandlung in drei Schritte eingeteilt werden. Die Vorbereitung auf die Blutegeltherapie beginnt nach Absprache drei Tage vor der Behandlung. Die Behandlung dauert knapp 30 bis 90 Minuten. Bei einer Nachsorge werden körperliche Veränderungen besprochen und Wunden nachversorgt. 

    Was kostet eine Blutegeltherapie? 

    In der Regel wird die Therapie nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Da die Blutegeltherapie unter die Methoden der Heilpraktik fällt und kein Teil der klassischen Schulmedizin ist, müssen die Kosten von Patient:innen getragen werden. Grob geschätzt werden zwischen 40 und 100 Euro, der Preis für die Blutegeltherapie hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise spielt die Menge der Blutegel eine entscheidende Rolle. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden