Husten, Schnupfen, Halsweh: Die Erkältungswelle greift um sich und egal, wo man hinhört, viele Menschen sind derzeit krank. Doch woran liegt es, dass im Winter die Krankheitsrate ansteigt?
Einerseits finden wieder zahlreiche Treffen in größeren Gruppen in Innenräumen statt. Der engere Kontakt sorgt dafür, dass sich Viren viel schneller verteilen können als im Freien. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit, wie ein Forscherteam der Harvard Medical School in Bosten Ende 2022 bewiesen haben will.
So sind es laut den Expertinnen und Experten vor allem die Nasenzellen – sogenannte extrazelluläre Vesikel (EV) – die Viren und Bakterien daran hindern in den Körper zu gelangen. Wird es draußen kälter, werden fast 42 Prozent weniger EVs freigesetzt, was bedeutet, dass wir im Freien bei niedrigen Temperaturen um 4 Grad anfälliger für Infektionen sind. Diese beiden Faktoren in Kombination erklären die saisonalen Schwankungen.
Ist man erst einmal erkrankt, muss man sich viel Ruhe gönnen. Neben der Beratung bei der Ärztin oder dem Arzt des Vertrauens, können auch einige Hausmittel dazu beitragen, dass eine schnelle Besserung eintritt.
Hausmittel können bei einer Erkältung helfen
Heißer Tee als Gesundheitsallrounder
Auch wenn es abgedroschen klingt – Tee hilft! Die warme Flüssigkeit befeuchtet die Schleimhäute und lindert Halsschmerzen. Je nachdem, für welche Sorte man sich entscheidet, können unterschiedliche Effekte erzielt werden. Kamillentee hilft bei Entzündungen, Lindenblüten- sowie Holunderblütentees wirken schweißtreibend, Ingwertee ist gut für den Darm und schwarzer Tee liefert Energie.
Kartoffelwickel gegen Halsschmerzen
Die braunen Knollen schmecken nicht nur gut in einer Gemüsesuppe, sondern lassen sich auch als Hausmittel gegen Halsschmerzen verwenden. Einfach Kartoffeln weichkochen und in zwei Baumwolltüchern zerdrücken. Die leicht ausgekühlten Wickel dann auf den Hals legen und eine Stunde wirken lassen. Übrigens können diese Wickel auch bei anderen Schmerzen und Verspannungen helfen.
Abwehrkräfte stärken
Um das Immunsystem wieder fit zu bekommen, sollte man Lebensmittel mit viel Vitamin C zu sich nehmen. Dazu zählen zum Beispiel Kiwis, rohes Sauerkraut, rote Bete Saft, aber auch schwarze Johannisbeeren, roter Paprika oder Grünkohl. Letzterer hat zwischen Ende Oktober oder Anfang November bis März Saison und ist als Allround-Talent auch gut für die Augen und die Haut. Am besten isst man ihn als Salat, da er hier seinen vollen Vitamingehalt behält. 100 Gramm enthalten roh rund 100 Milligramm Vitamin C.
Eukalyptusöl für freie Atemwege
Die heilende Wirkung der Eukalyptusblätter kann hervorragend genutzt werden, um Husten und Schnupfen zu bessern. Das Öl, dass aus den Blättern gewonnen wird, kann in verdünnter Form inhaliert werden. Dafür gibt man wenige Tropfen in eine Schüssel mit heißem Wasser. Auch besonders festsitzender Schleim kann durch die enthaltene Substanz Cineol gelöst werden. Auf der Haut aufgetragen wirkt das Öl krampflösend und hat einen kühlenden Effekt. Allerdings kann das hochkonzentrierte Öl auch zu Reizungen führen, deshalb sollte man sich in einer Apotheke beraten lassen.
Propolis aus dem Bienenstock
Ein eher unbekanntes Erzeugnis der Bienen ist Propolis. Die Substanz, die aus dem Harz von Bäumen sowie Wachs, Pollen und dem Speichel der Bienen stammt, wirkt nicht nur im Bienenstock Wunder. Auch für Menschen ist das Gemisch gesund. Propolis wirkt wie ein natürliches Antibiotikum gegen Viren und Bakterien. Die antimikrobielle Wirkung hilft bei Halsschmerzen, Husten und Schnupfen, aber auch für die Wundheilung ist das Wundermittel der schwarz-gelben Freunde unterstützend.
Hat es einen richtig erwischt, gibt es natürlich noch viele weitere Hausmittel, die helfen können. Ob Gurgeln, Nasenduschen, kalte Lappen auf Nacken und Stirn sowie Zwiebelsirup oder -saft – sie alle helfen dabei, eine Erkältung schnell zu überstehen. Wovon man jedoch absehen sollte, sind Erkältungsbäder. Die Wärme kann den Körper zusätzlich belasten, was eine schnelle Heilung verlangsamt.