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Augenstress: Wie Arbeit am Bildschirm die Augen nicht so sehr belastet

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Augenstress: Wie Arbeit am Bildschirm die Augen nicht so sehr belastet

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    Die Arbeit am Bildschirm kann die Augen erschöpfen.
    Die Arbeit am Bildschirm kann die Augen erschöpfen. Foto: Jadon B/peopleimages.com, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Acht Stunden täglich von Montag bis Freitag konzentriert am Bildschirm arbeiten, nach Feierabend noch ein oder zwei Folgen der Lieblingsserie schauen – wieder vor dem Bildschirm – und allzeit erreichbar über das Smartphone – ebenfalls am Bildschirm. Das beschreibt den Alltag von schätzungsweise 20 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland. Die Zahl der Personen, die an Augenbeschwerden leiden, steigt stetig durch die allgemeine Bildschirmnutzung.

    Warum ist Bildschirmarbeit belastend für die Augen?

    Ob im Büro, zu Hause oder unterwegs – langes Starren auf den Bildschirm ermüdet die Augen. Weltweit liegt die durchschnittliche Bildschirmzeit bei über sechs Stunden täglich. Mit knapp drei Stunden reiner Smartphone Zeit täglich, verbringt ein Büroangestellter in Deutschland mit einer Arbeitszeit von acht Stunden, insgesamt schon elf Stunden am Bildschirm – Fernsehzeit ausgenommen. Dabei ist nicht nur das lange Sitzen, das mit der Arbeit am Bildschirm häufig einhergeht problematisch, sondern ebenfalls der starre Blick auf kurze Distanz.

    Im Durchschnitt blinzelt ein Mensch etwa 15- bis 20-mal in einer Minute. Das sind 14.400-bis 21.600-mal Blinzeln pro Tag. Wer jedoch konzentriert am Bildschirm arbeitet, Videospiele spielt oder Serien schaut, blinzelt deutlich seltener. Die Verringerung der Blinzelfrequenz hat zur Folge, dass die Augen weniger befeuchtet werden. Durch das intensive Starren geraten sie zunehmend unter Stress, was sich negativ auf den Augenmuskel auswirkt und Schmerzen verursachen kann. Diese Belastung durch Augenstress hat seit kurzer Zeit auch einen Namen: Computer Vision Syndrom (CVS).

    Die Symptome von Augenstress

    Die Belastung, die sowohl für die Augen als auch den restlichen Körper, bei exzessiver Bildschirmarbeit und fehlenden Maßnahmen entsteht, ist enorm. Das typischste Symptom von digitalem Augenstress sind trockene und juckende Augen. Durch einen langen und starren Blick auf den Bildschirm sinkt die Lidschlagfrequenz. Das hat zur Folge, dass die Tränenflüssigkeit nicht ausreichend auf der Horn- und Bindehaut verteilt wird. Die Augen trocknen aus.

    Dies wiederum führt zu Ermüdungserscheinungen, die sich zum einen durch juckende Augen, aber auch verschwommene Sicht und schließlich Kopfschmerzen bemerkbar machen. Zu den Symptomen des CVS gehören ebenfalls: tränende und gerötete Augen, stechende Schmerzen im Auge, Doppelbilder, Probleme mit bestimmten Farben, Augenflimmern, Druckgefühl sowie Schwindel oder Probleme beim Fokussieren.

    Augenstress vorbeugen

    Viele Jobs hängen unweigerlich mit der Arbeit am Bildschirm zusammen. Damit die Augen so wenig Stress wie möglich empfinden, gibt es einige Tipps und Regeln, um das Sehorgan zu schonen.

    Die 20-20-20-Regel eignet sich als präventive Maßnahme gegen Augenstress, die das stundenlange Starren auf kurze Distanz unterbindet und somit verhindert, dass das Auge stark ermüdet. Bei dieser Methode wird der Blick alle 20 Minuten aktiv vom Bildschirm abgewandt und auf ein mindestens 20 Fuß (6 Meter) entferntes Objekt für 20 Sekunden fokussiert.

    Des Weiteren ist auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zu achten. Durch regelmäßiges Lüften des Arbeitsplatzes oder zuhause, sowie die Nutzung eines Luftbefeuchters während der Heizungsperiode, kann das Sehorgan entlastet werden. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist nicht nur für den gesamten Körper, sondern auch für die Augen relevant. Nur, wenn genügend getrunken wird, kann das Auge die benötigte Menge an Tränenflüssigkeit produzieren. Außerdem sind Fehlhaltungen beim Sitzen sowie unzureichender Abstand zum Bildschirm zu vermeiden.

    Die richtige Wahl der Sehhilfe ist ebenfalls entscheidend. Kontaktlinsen könne auf Dauer das Auge austrocknen, während korrekt eingestellte Brillen, beispielsweise durch einen Blaulichtfilter, das Auge schützen können. Bei Gleitsichtbrillen ist Vorsicht geboten, da sie das Sehen auf kurze Distanz erschweren und so zu Fehlhaltungen, Ermüdung der Augen und Kopfschmerzen beitragen können.

    Auch sogenanntes „Augenyoga“ kann dabei helfen, Augenstress zu verringern oder gar zu vermeiden. Dabei gibt es verschiedene Übungen, die in regelmäßigen Abständen direkt am Arbeitsplatz ausgeführt werden können.

    • Schnelles Blinzeln: zwei Minuten lang alle vier Sekunden schnell blinzeln
    • Palming: die Augen jeweils sanft mit der Handfläche abdecken und dabei die Augen schließen und tief durchatmen – eine Minute lang halten
    • Augenbewegung: Die Augen einige Minuten lang sanft in einen Kreis oder eine Achterschleife nachzeichnen lassen, dabei den Blick vom Bildschirm abwenden und den Richtungswechsel nicht vergessen
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