Mit „Star“ sind allgemein verschiedene Augenerkrankungen gemeint. Das Wort „Star“ ist von dem altdeutschen „star“ abgeleitet, das wiederum „starr ”bedeutet. Denn der „starre Blick“ war im Mittelalter die Bezeichnung für den Blick von Blinden. Deshalb wird Blindheit infolge einer Augenerkrankung auch Schwarzer Star genannt. Weißer Star hingegen ist eine weiße Vernarbung auf der Hornhaut. Zu den in Deutschland am weitesten verbreiteten Augenerkrankungen gehören jedoch der Graue Star und Grüne Star – aber wo liegt der Unterschied zwischen den beiden?
Unterschied Grüner vs. Grauer Star
Der Graue Star (Katarakt) und der Grüne Star (Glaukom) werden aufgrund ihres Namens oft verwechselt, obwohl es einen großen Unterschied gibt: Sie haben medizinisch gesehen nichts gemeinsam. Während der Graue Star eine Trübung der Augenlinse ist, die zu einer erheblichen Sehverschlechterung führen kann, ist der Grüne Star ein progressiver Untergang der sensorischen Nervenfasern im Auge, was unbehandelt zur Erblindung führen kann. Beide lassen sich gut therapieren, wenn sie vorzeitig erkannt werden.
Zum Grünen Star
Der Grüne Star, medizinisch Glaukom benannt, ist eine Erkrankung der inneren Zellen der Netzhaut, die den Sehnerven bilden. Die Ursache ist meist ein erhöhter Augeninnendruck. Bei zu hohem Druck wird die Durchblutung dieser Zellen eingeschränkt, was die Schädigung der Sehnerven zur Folge hat. Aber auch Menschen mit einem normalen Augendruck können von der Sehnerv-Schädigung betroffen sein. Was die Diagnose allerdings erschwert? Das Auge erkrankt schleichend, denn der Grüner Star verursacht nur in seltenen Fällen Schmerzen. So merken Betroffene oft lange nichts.
Bleibt das Glaukom unbehandelt, führt dies zu Sehnerv-Schwund und Gesichtsfeldausfällen, wodurch beispielsweise das periphere oder das nächtliche Sehen eingeschränkt werden. Erst in fortgeschrittenem Stadium bemerkt der Patient oder die Patientin den Verlust der Sehschärfe. Ein bereits fortgeschrittener Sehnerv-Schaden lässt sich nicht beheben.
Diese Behandlungsmöglichkeiten gibt es
Ist jedoch ein erhöhter Augeninnendruck die Ursache des Grünen Stars, kann dieser behandelt werden: Zum Beispiel mit drucksenkenden Augentropfen, die Betroffene konsequent mehrmals täglich verwenden müssen. Sollte die medikamentöse Therapie nicht anschlagen, stellen Laser-Eingriffe eine nächste Möglichkeit der Behandlung dar. Sie sind gewebeschonend und können in der Regel schmerzfrei und vor Ort durchgeführt werden. Je nach Diagnose und Fortschritt der Erkrankung kann es aber auch im Sinne der Patient:innen sein, den Eingriff der medikamentösen Therapie vorzuziehen.
Krankheitsbild: Grauer Star
Der Graue Star ist eine Augenerkrankung, bei der eine oder beide Augenlinsen eintrüben. Dadurch lässt das Sehvermögen nach, und vor allem feine Einzelheiten können nicht mehr erkannt werden. Ein Grauer Star entwickelt sich meist erst bei Menschen über 50 Jahren. Das Risiko steigt mit dem Alter: Etwa 20 von 100 Menschen zwischen 65 und 74 Jahren sind betroffen. Bei den über 74-Jährigen sind es mehr als 50 von 100. In Entwicklungsländern ist der Graue Star der Hauptgrund für Erblindungen. In den Industriestaaten erblinden wesentlich weniger Menschen durch einen Grauen Star, da wirksame Operationsverfahren zur Verfügung stehen, bei denen die trübe Linse entfernt und durch eine künstliche ersetzt wird.
Ursachen für den Grauen und Grünen Star
Nur sehr selten ist der Graue Star angeboren. Ein Kind kann allerdings mit Katarakt auf die Welt kommen, wenn die Mutter sich während der ersten Wochen der Schwangerschaft mit Masern oder Röteln angesteckt hat. Es gibt außerdem Hinweise, dass zum Beispiel UV-Licht und Rauchen das Risiko erhöhen. Zudem sind Menschen mit Diabetes häufiger betroffen. In Entwicklungsländern sind Unterernährung und schlechte Lebensbedingungen häufige Ursachen für Grauen Star. Ein Grauer Star kann außerdem durch Entzündungen oder Verletzungen des Auges entstehen. Auch Augenoperationen und die längere Anwendung bestimmter Medikamente können die Erkrankung zur Folge haben.
Beim Grünen Star gibt ebenfalls unterschiedliche Ursachen und Risikofaktoren: Neben der erblich bedingten Vorbelastung ist das Alter ein wesentlicher Faktor. Auch ein schlecht eingestellter Blutdruck, ein hoher Grad an Kurzsichtigkeit oder eine verhältnismäßig dünne Hornhaut begünstigen das Entstehen eines Grünen Stars.