Was sind die Symptome des Ramsay-Hunt-Syndroms?
Seinen Namen verdankt das Ramsay-Hunt-Syndrom dem amerikanischen Neurologen James Ramsay Hunt und es geht mit der Lähmung des siebten Hirnnervs einher. Dieser ist verantwortlich für sämtliche Impulse zwischen Gehirn und den Muskeln von Stirn, Wange, Hals und Mund. Er steuert zudem Speichel- und Tränenfluss und zum Teil den Geschmackssinn.
Bekannte Symptome sind:
- Gesichtslähmung
- Bläschen um Gehörgang, Ohrmuschel und Mund
- (Starke) Ohrenschmerzen
- Tinnitus
- Hörverlust
- Mund- und Augentrockenheit
- Schwierigkeiten beim Schließen der Augen
- Geschmacksverlust
- Schwindel
- Störungen des Gleichgewichtssinnes
- Kopfschmerzen
Was sind die Ursachen des Ramsay-Hunt-Syndroms?
Beim Ramsay-Hunt-Syndrom handelt es sich um eine Form der Gürtelrose. Verantwortlich hierfür ist das Varizella-Zoster-Virus. Dieses verursacht auch Windpocken und kann jahrelang im Körper ruhen. Ist das Ohr hiervon betroffen, treten ein Hautausschlag entlang des Nervs und später die Gesichtslähmung auf.
Wie wird das Ramsay-Hunt-Syndrom übertragen?
Es wird oft schon in der Kindheit übertragen und wird bei geschwächtem Immunsystem aufgrund von Stress oder anderer Infekte reaktiviert. Bei dieser Zweitinfektion tritt es als Gürtelrose (Herpes zoster) auf.
Ist das Ramsay-Hunt-Syndrom ansteckend?
Für sich genommen ist das Ramsay-Hunt-Syndrom nicht ansteckend. Aber: Betroffene sollten Abstand halten von Menschen, die noch keine Windpocken hatten. So kommt es nicht zur Erstinfektion mit Windpocken. Ansteckend ist der Betroffene zwei Tage vor dem Auftreten des Ausschlages bis etwa fünf Tage nach dessen Beginn.
Wie kann man sich dagegen schützen?
Eine Impfung gegen das Herpes-Zoster-Virus kann helfen, falls noch keine Windpocken-Erkrankung vorlag. Vor allem Kinder sollten aus diesem Grund gegen Windpocken geimpft sein.
Ist eine Infektion trotz gehabter Windpocken möglich?
Theoretisch ist eine Infektion mit dem Ramsay-Hunt-Syndrom auch bei Menschen möglich, die bereits Windpocken hatten. Doch laut dem RKI weisen 95 Prozent der Deutschen Antikörper nach.
Wie gefährlich ist das Ramsay-Hunt-Syndrom?
Das Ramsay-Hunt-Syndrom kann Augenschäden, permanenten Hörverlust und Gesichtsschwäche verursachen. So kann auch die Gürtelrose noch weitere Nerven beispielsweise im Bereich des Brustkorbs, des Rückens, der Arme und der Beine erreichen. Jedoch ist die Krankheit nicht stark verbreitet. Es treten nur 22,6 Erkrankungen pro 10.000 Einwohner und Jahr auf. Ältere Menschen ab 60 Jahren sind wegen eines tendenziell schwächeren Immunsystems stärker gefährdet.