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Restless-Legs-Syndrom - Symptome, Therapie, Ursache

Neurologie

Restless-Legs-Syndrom - Symptome, Therapie, Ursache

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    Ständige Unruhe, Zucken und ein brennendes Gefühl in den Beinen: Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine der verbreitetsten neurologischen Erkrankungen.
    Ständige Unruhe, Zucken und ein brennendes Gefühl in den Beinen: Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine der verbreitetsten neurologischen Erkrankungen. Foto: (C) Creative Cat Studio, (C) stock.adobe.com

    Ständige Unruhe, Zucken und ein brennendes Gefühl in den Beinen: Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine der verbreitetsten neurologischen Erkrankungen. Dabei können die sogenannten „unruhigen Beine“ grundsätzlich in jeder Altersstufe auftreten, die Wahrscheinlichkeit erhöht sich aber mit dem Lebensalter. Betroffen sind etwa doppelt so viele Frauen wie Männer. Grundsätzlich ist der Schweregrad der Erkrankung sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während einige Patient:innen von ihren Beschwerden kaum beeinträchtigt werden, stellen sie für andere eine große Einschränkung dar. 

    Fünf Symptome für das Restless-Legs-Syndrom 

    Laut der International RLS Study Group kennzeichnen diese fünf Symptome beziehungsweise Kriterien das Restless-Legs-Syndrom: 

    • Das Leitsymptom ist ein unangenehmer Bewegungsdrang, oft begleitet von Missempfindungen oder einem Druckgefühl. Diese Beschwerden betreffen hauptsächlich die Beine. Die Anzeichen können sich bei einem schweren Verlauf aber auch auf die Arme ausbreiten und die Brustwand betreffen. 
    • Typischerweise verstärken sich die Beschwerden in Ruhezuständen, also beim Sitzen oder im Liegen. Auf der anderen Seite nehmen die Beschwerden durch Bewegung ab – zumindest für den Moment. 
    • Die Symptome des Restless-Legs-Syndroms treten vor allem abends oder nachts auf. 
    • Die auftretenden Symptome lassen sich nicht ausschließlich auf eine andere bestehende Krankheit zurückführen. Bestehende Differentialdiagnosen sind beispielsweise Wassereinlagerungen, Krämpfe sowie Gelenkentzündungen. 
    • Beschwerden können beidseitig oder auch abwechselnd auf der einen oder anderen Seite auftreten. 

    Restless-Legs-Syndrom - Weitere typische Symptome 

    Neben den Missempfindungen und einem ausgeprägten Bewegungsdrang treten noch weitere Symptome beim Restless-Legs-Syndrom auf. Wegen der vermehrten Beinbewegungen schlafen Betroffene nachts unruhig und sind deswegen tagsüber oft erschöpft, müde, unausgeglichen und konzentrationsschwach. Als Folge kann es auch zu psychischen Problemen kommen, wie etwa Konflikten in der Beziehung, depressiven Verstimmungen oder sozialer Isolation

    Nicht selten halten Ärzt:innen die Beschwerden wie Schlafstörung, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung für Anzeichen einer Depression und verordnen Antidepressiva. Doch die helfen Betroffenen mit einem Restless-Legs-Syndrom nicht, im Gegenteil, sie verstärken die Symptome. Das Restless-Legs-Syndrom äußert sich außerdem in Schüben, in denen die Beschwerden stärker werden. 

    Was sind die Ursachen für das Restless-Legs-Syndrom? 

    Das Restless-Legs-Syndrom ist in Deutschland nach Migräne die zweithäufigste neurologische Krankheit. Bislang konnte nicht eindeutig geklärt werden, wo die Unruhe in den Beinen herrührt. Es gibt jedoch verschiedene Forschungsansätze: 

    • Forscher:innen gehen davon aus, dass es sich beim Restless-Legs-Syndrom in erster Linie um eine Störung des Botenstoffwechsels handelt: Der Botenstoff Dopamin im Gehirn wird dabei entweder nicht ausreichend produziert oder vom Nervensystem nicht richtig verwertet. Bei einem eingeschränkten Dopamin-Stoffwechsel werden Bewegungsimpulse im Schlaf oder in Ruhe nicht mehr unterdrückt und ohne Filterung an die Muskeln weitergeleitet. 
    • Der Eisenstoffwechsel spielt wahrscheinlich ebenfalls eine Rolle, denn viele Betroffene von RLS leiden an einer Eisenmangelanämie (eine Form der Blutarmut). Häufig können Eisentabletten die Symptome lindern. 

    Der Weg zur Diagnose ist eher schwierig 

    Oft wird das Restless-Legs-Syndrom erst später bemerkt, denn es gibt keine Laborwerte oder Röntgen-Befunde, die eindeutig auf diese Diagnose schließen lassen. Wenn Betroffene über Missempfindungen und Schmerzen in den Beinen klagen, führt das Mediziner:innen manchmal zunächst auf eine falsche Fährte. Denn Verwechslungsgefahr besteht zum Beispiel hinsichtlich einer Durchblutungsstörung der Beine oder eines Bandscheibenvorfalls. 

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