Immer mehr Menschen leiden weltweit unter einer Pollenallergie. Inzwischen sind es schon etwa 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Dazu kommt, dass durch den Klimawandel viele Pflanzen länger blühen und das bedeutet für die Betroffenen eine noch längere Leidenszeit.
Als sehr belastend – neben laufender Nase oder Atemproblemen - werden dabei die mit einer Pollenallergie verbundenen Beschwerden am Auge wahrgenommen.
Symptome für eine Allergie an den Augen
- Die Augen röten sich
- Die Augen jucken
- Die Augen brennen
- Die Augen tränen stark, obwohl sie sich gleichzeitig trocken anfühlen
- Die Augen sind geschwollen
- Die Augen sind verklebt
- Die Augen schmerzen
- Es zeigt sich weißer Schleim an den Augen
- Die Augen tränen nachts
- Die Augen sind morgens geschwollen
- Die Augen fühlen sich an, als wäre ein Fremdkörper darin
- Es kann eine ausgeprägte Lichtscheu bestehen, das heißt, die Augen sind lichtempfindlich
Auslöser sind verschiedenen Allergene meist in der Luft, wie Pollen oder Hausstaub. Sie treffen auf das Auge und sorgen
- für eine Erweiterung der Blutgefäße und damit rote Augen
- für eine Erhöhung der Durchlässigkeit der Blutgefäße und damit zu geschwollenen Augen
- zu vermehrter Schleim- und Tränenproduktion
- zu Juckreiz.
Was lässt sich dagegen tun?
- Kontakt zu den Allergenen reduzieren
- empfohlene Medikamente wie Antihistaminikum, Augentropfen oder -salben einnehmen oder anwenden
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- Sonnenbrille tragen
- Kühlmasken, kalte Kompressen
- Augenspülungen nutzen
- Haare, Gesicht und Hände waschen.
Natürliche Hausmittel können ebenfalls helfen die Augen zu beruhigen. Einfach zwei Teelöffel Augentrost (Euphrasia) mit 200 ml Wasser aufbrühen, 10 Minuten ziehen lassen und ein darin getränktes Tuch oder Wattepads einige Minuten auf die geschlossenen Augen legen.
Auch kalte Gurkenscheiben oder Umschläge mit kaltem Wasser auf die geschlossenen Augen gelegt hilft gegen die Schwellungen.
Weitere Tipps gegen die Augenallergie
- Morgens und abends Stoßlüften und ansonsten Fenster geschlossen halten
- tägliches Staubsaugen
- Gebrauchte Kleidung nicht im Schlafzimmer lüften oder ablegen
- Gewaschene Wäsche in der Pollensaison nicht draußen trocknen
- auf Kontaktlinsen während der Blühphase verzichten
- eine enganliegende Sonnenbrille tragen
- Augen nicht reiben, auch wenn die Augen zu jucken beginnen. Dadurch verteilt sich Blütenstaub nur noch weiter in die Augen hinein, stattdessen die Augen vorsichtig mit einem Waschlappen sauber tupfen
- konservierungsmittelfreie Augentropfen zum Beruhigen und Feuchthalten der Augen
- Eventuell Pollenfilter in Klimaanlagen einbauen lassen
Reicht das oder die in der Apotheke frei verkäuflichen Mittel nicht aus, um die Symptome zu lindern, gibt es weitere, allerdings verschreibungspflichtige Präparate. So unterdrücken Antihistaminika akuten Juckreiz, helfen am Auge aber nicht so gut, wie Augentropfen. Diese sollten Kortison enthalten, um gegen die zu Grunde liegende Entzündung zu wirken. „Allerdings kann es bei monatelanger Anwendung dazu kommen, dass sich der Augeninnendruck erhöht“, warnt Professor Dr. med. Gerd Geerling, Pressesprecher der Stiftung Auge und Direktor der Universtitäts-Augenklinik Düsseldorf. Deswegen ist eine gute medizinische Beratung hier sehr wichtig.
Wie Geerling sagt, gibt es inzwischen auch Wirkstoffe wie Ciclosporin, die Cortison ersetzen können. Auch Substanzen wie Tacrolimus oder Sirolimus wirken entzündungshemmend. Sie sind jedoch noch nicht speziell für die Anwendung am Auge zugelassen. „Weitere Wirkstoffe in Form von Augentropfen werden aktuell im Rahmen klinischer Studien untersucht und sollen insbesondere den quälenden Juckreiz schnell lindern“, verrät Geerling.
Was tun wenn die Beschwerden länger anhalten?
Halten die Beschwerden länger an und werden sehr schwerwiegend, sollte man zum Augenarzt oder zur Augenärztin. Es könnten nämlich auch andere immunologisch bedingte Erkrankungen oder eine Bindehautinfektion vorliegen, die die gleichen Symptome hervorrufen.
So können Augen- und Hauterkrankungen oder Kontaktlinsen die Ursache sein. Das muss genau geprüft werden. Nur so können schwere Verläufe von Augenerkrankungen rechtzeitig entsprechend behandelt und Komplikationen oder einem Sehverlust vorgebeugt werden.