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Zecken in Deutschland 2024: Erhöhtes FSME-Infektionsrisiko

Zeckenbiss

Zecken in Deutschland 2024: Erhöhtes FSME-Infektionsrisiko

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    Zecken können gefährliche Erreger übertragen, die Frühsommer-Meningoenzephalitis oder Borreliose verursachen.
    Zecken können gefährliche Erreger übertragen, die Frühsommer-Meningoenzephalitis oder Borreliose verursachen. Foto: stock.adobe.com/gabort

    Mit den Sommertagen kommen leider auch die Schattenseiten der warmen Temperaturen einher. Nach einem entspannten Spaziergang im Wald, einem Picknick im hohen Gras oder einem Nachmittag im eigenen Garten kann es schnell passieren, dass sich kleine Zecken an die Haut heften. Diese sind nicht nur unangenehme Parasiten, sondern übertragen auch gefährliche Krankheiten- darunter auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

    Wieso Zecken in Deutschland aktiver werden

    Zecken sind Spinnentiere, die bei lauen Temperaturen, also tendenziell im späten Frühjahr, Sommer und Anfang Herbst, aktiv sind. Allerdings begünstigen milde Temperaturen im Winter, dass Zecken in Deutschland inzwischen ganzjährig überleben können. Weil Zecken keine Winterpause mehr haben, berechnen Forschende eine erhöhte Fallzahl der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch die kleinen Tiere übertragen werden.

    Die Gefahren einer FSME

    Ein Zeckenbiss wäre nicht weiter gefährlich, wenn dieser nicht das Risiko unterschiedlicher Krankheiten mit sich bringen würde. In Deutschland geht insbesondere die Gefahr einer Übertragung der Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) mit Zecken einher. Eine Ansteckung ist erst nach zwischen drei und 28 Tagen bemerkbar. Im Regelfall treten etwa acht Tage nach der Infektion grippeähnliche Symptome auf. Infizierte Personen können Indikatoren wie Erbrechen, Schwindel und Fieber aufweisen.

    Nachdem diese abklingen, stellt sich eine beschwerdefreie Phase ein. Diese dauert etwa eine Woche, bevor das zentrale Nervensystem befallen wird. Daraus folgt, dass bei angesteckten Personen Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörung auftreten. Diese können sich Wochen oder sogar Monate lang erstrecken. In einigen Fällen kann es zu Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven kommen oder sogar zu bleibenden Behinderungen.

    Bei einer FSME können nur die Symptome behandelt werden und nicht die Ursache für die Erkrankung. Allerdings gibt es eine kleine Entwarnung. Für die FSME existiert als Vorsorgemaßnahme eine Impfung. Diese ist für alle empfohlen, die in FSME-Risikogebieten leben, insbesondere Kinder und ältere Menschen. In Deutschland besteht besonders in Baden-Württemberg und Bayern ein erhöhtes Infektionsrisiko an FSME durch Zecken.

    Borreliose durch Zecken

    Eine weitere Gefahr, die von Zeckenbissen ausgeht, ist die Lyme-Borreliose. Im Gegensatz zur FSME verläuft diese Infektion meist symptomlos. Als Anzeichen einer Erkrankung ist erst eine größer werdende Rötung um die Einstichstelle erkennbar. Ist diese erkannt, ist es wichtig, sich schnell an einen Arzt zu wenden und die Ansteckung mit Antibiotika zu behandeln. Andernfalls sind irreparable Langzeitschäden, wie zum Beispiel am Nervensystem, an den Gelenken, am Herz oder an der Haut möglich. Eine Schutzimpfung gegen Borreliose gibt es leider nicht.

    Schutz vor Zecken in Deutschland

    Um sich vor einer FSME-Infektion zu schützen, sollte man sich natürlich vor Zecken schützen. Hier gilt das Anziehen klassischer langer Kleidung und Tragen von festen Schuhen bei Spaziergängen in Wäldern, Feldern und Wiesen. Zudem gibt es Sprays, die temporär abwehrend wirken. Nach Aufenthalten im Freien ist die Haut auf die kleinen Tiere abzusuchen. Zecken setzen sich gerne an weichen Stellen wie Arm- und Kniebeugen, unter den Achseln, am Haaransatz oder im Genitalbereich fest. Auch eine Impfung gegen FSME ist durchaus sinnvoll, um einer Erkrankung vorzubeugen.

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