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Bodyshaming nimmt Einfluss auf die Gesundheit

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Bodyshaming nimmt Einfluss auf die Gesundheit

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    Auf Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram & Co. kommt es häufig vor, dass manche Userinnen und User Hasskommentaren ausgeliefert sind. Diese können Einfluss auf die Gesundheit nehmen.
    Auf Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram & Co. kommt es häufig vor, dass manche Userinnen und User Hasskommentaren ausgeliefert sind. Diese können Einfluss auf die Gesundheit nehmen. Foto: deagreez, stock.adobe.com

    Bodyshaming hat sich durch den Schutz der virtuellen Bubble verstärkt. Was man sich in der wirklichen Welt vielleicht nicht trauen würde, führt in Kommentarspalten zu regelrechten Hasstiraden. Nicht selten haben die Opfer mit psychischen Folgen zu kämpfen.

    Eines der wohl prominentesten Beispiele ist die US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin und Model Selena Gomez. Immer wieder muss die 30-Jährige Kommentare zu ihrer Figur auf Social Media über sich ergehen lassen. Jüngstes Beispiel: Selena wurde nach ihrem Auftritt auf den Golden Globes 2023 auf Instagram und Twitter mit Hasskommentaren und Beleidigungen bezüglich ihres Gewichts überschüttet. Zu Herzen nimmt sich die Künstlerin diese jedoch nicht mehr. Mit einem starken Statement nahm sie den Hatern den Wind aus den Segeln und klärte diese auf, dass sie sich gut findet, wie sie ist.

    Was ist Bodyshaming?

    Wer jemanden wegen seines Körpers diskriminiert, beleidigt, mobbt oder demütigt, betreibt Bodyshaming. Besonders geprägt wird dieses Phänomen durch vermeintliche Schönheitsideale, die in den sozialen Medien, aber auch in Werbung suggeriert werden. Diese entwickeln sich zu gefährlichen Trends, die besonders Einfluss auf junge Mädchen und Jungen nehmen.

    Hier einige Beispiele für gefährliche Bodyshaming-Trends:

    • Bikini Bridge: Dieser Trend führt dazu, dass Mädchen sich so weit herunterhungern, bis sie das „Ziel“ erreicht haben, beim Liegen zwischen der Bikinihose und der Bauchdecke noch Platz zu haben.
    • Thigh Gap: Der Trend bezeichnet die Oberschenkellücke, die entsteht, wenn man aufrecht steht und die Knie sich berühren. Jedoch ist es schwer, dieses vermeintliche Ideal zu erreichen, da es aus anatomischen Gründen nur bei sehr schmal gebauten Frauen entsteht.  
    • A4-Challenge: Mädchen waren dazu angehalten, zu zeigen, wie dünn sie sind. Es wurde ein A4-Papier hochkant vor die Taille gehalten, um zu zeigen, dass man so schmal wie das 21 Zentimeter breite Blatt ist.
    • “I bet she is fat under all those clothes”: Bei diesem Trend filmen sich Personen zu dem Song von Lil Wayne „Love me“ in Schlabberklamotten. Im Video steht der eben genannte Satz, der auf Deutsch „Ich wette, sie ist unter all diesen Klamotten fett“ heißt. Am Ende zeigen die Userinnen und User, indem sie die Klamotten eng an ihren Körper ziehen, dass sie nicht dick sind.

    Welche gefährlichen Challenges noch auf TitTok kursieren, erfahrt ihr hier. 

    Welche Folgen hat Bodyshaming auf die Psyche?

    Wer viel auf Social Media unterwegs ist, wird zwangsläufig immer wieder mit Content in Berührung kommen, der Zweifel am eigenen Körper, der Einstellung oder auch Lebensweise aufkeimen lässt. Dazu können auch schon Kommentare unter Bildern von Creatorinnen und Creatorn führen, die einen selbst nicht betreffen. Unbewusst fängt man sich an, zu vergleichen. Die Folge können Niedergeschlagenheit oder auch Selbstzweifel sein.

    Schlimmer wird es, wenn man selbst Opfer von Hate-Speeches (Hass-Kommentaren) wird. Wer ständig durch andere Personen diskriminiert wird, kann über eine längere Dauer unter den Folgen leiden. Das kann dazu führen, dass man sich

    • anders kleidet,
    • in eine Diätspirale rutscht,
    • eine Essstörung entwickelt,
    • und psychische Folgen davonträgt.

    Wie Social Media die Psyche sonst beeinflusst, lest ihr hier. TikTok, Snapchat & Co. 

    3 Tipps, wie man mit Bodyshaming umgehen kann

    Auch wenn man nicht dem derzeitigen Bodytrend entspricht, heißt das nicht, dass man sich deshalb verrückt machen muss. Schließlich ändern sich die Vorstellungen gefühlt von Monat zu Monat. Deshalb ist es wichtig, sich blöde Kommentare nicht zu Herzen zu nehmen. Mit unseren Tipps fällt das leichter:

    1. Akzeptiere dich
      Der erste Schritt für ein besseres Selbstwertgefühl ist, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist. Dafür sollte man sich Zeit nehmen und sich Gedanken machen, was denn der Makel ist, der einen so stört. Überlegt man genauer, fällt auf, dass dieser meist nicht so schlimm sind. Nutzen kann man für diese Erkenntnis auch beispielsweise Instagram-Kanäle, die sich positiv mit dem Thema auseinandersetzen. Zum Beispiel veröffentlichen viele Influencerinnen und Influencer unter #BodyNeutrality Freude und Lebenslust.
    2. Aktiv gegen Bodyshaming vorgehen
      Sich nach einem dummen Kommentar verkriechen, hilft nicht weiter. Lieber sollte man aktiv vorgehen und den Hatern mitteilen, dass sie damit mehr auslösen können, als ihnen vielleicht bewusst ist. Auch für andere Personen, die gemobbt werden, kann man sich einsetzen und dadurch auch selbst stärker werden.
    3. Entfolgen
      Wenn man vielen Profilen folgt, die ihre Bilder stark nachbearbeiten, kann das verunsichern. Diesen sollte man entfolgen, um sich nicht mehr mit diesen Personen vergleichen zu müssen.

    Neben Bodyshaming muss man sich bei TikTok und anderen Social-Media-Apps auch vor der möglichen Suchtgefahr Acht nehmen.

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