Angst ist im Grunde eine natürliche Reaktion des Körpers auf Gefahr. Als Schutzmechanismus ist sie dafür da, den Menschen vor gefährlichen oder sogar lebensbedrohlichen Situationen zu warnen und Kräfte zur Abwehr oder Flucht zu mobilisieren. Im Unterschied zur gesunden Angst hat die Furcht bei Angststörungen keinen rationalen Grund und ist übersteigert. Phobien gehören zur Gruppe der sogenannten Angststörungen, zu welcher auch Panikstörungen und die generalisierte Angststörung zählen.
Panikstörungen und generalisierte Angststörung
Bei einer Panikstörung leiden Betroffene unter immer wieder auftretenden Panikattacken. Dabei kommt es zu einem großen Angstgefühl ohne, dass es einen bestimmten Grund dafür gibt. Panikattacken dauern normalerweise nicht länger als zehn bis 30 Minuten an. Bei einer generalisierten Angststörung können sich Betroffene über einen längeren Zeitraum nicht von der Angst befreien. Sie ist sozusagen ein ständiger Begleiter im Alltag und bezieht sich nicht auf bestimmte Situationen.
Phobien Definition
Phobischen Störungen liegt ein konkreter Auslöser zu Grunde. Betroffene haben dabei vor ganz bestimmten Dingen oder Situationen Angst. Dabei ist ihnen trotzdem bewusst, dass ihre Reaktion meist völlig unbegründet und für Außenstehende nicht nachvollziehbar ist. Eine allgemeingültige Definition über Phobien ist schwierig, da Mediziner:innen drei folgende Formen von Phobien unterscheiden.
Soziale Phobie: Die Angst vor Kritik
Bei einer sozialen Phobie entwickeln Menschen in sozialen- oder Leistungssituationen eine Angstreaktion. Zu den körperlichen und psychischen Symptomen zählen beispielsweise ein beschleunigter Puls, Atemnot und Schwitzen. Es kann aber auch sein, dass Betroffene das Gefühl haben zu erröten oder ihnen das Blut in den Kopf schießt. Auch Konzentrationsstörungen können ein Symptom der sozialen Phobie sein. Oft haben die Menschen, die unter einer sozialen Phobie leiden, Angst sich zu blamieren oder kritisiert zu werden. Im Extremfall kann dies dazu führen, dass Betroffene die angstauslösende Situation vermeiden möchten und dadurch stark im Alltag beeinträchtigt sind.
Was ist eine Agoraphobie?
Die Agoraphobie wird auch als Platzangst bezeichnet. Sie grenzt sich jedoch von der Klaustrophobie, also der Angst vor engen Räumen ab. Die Betroffenen fürchten sich bei der Agoraphobie vor Situationen, in denen möglicherweise Hilfe oder e Ärzt:innen nicht schnell erreichbar sind. Oftmals geht es dabei um Begebenheiten, in denen eine Panikattacke öffentliches Aufsehen erregen könnte oder gesundheitliche Schäden befürchtet werden. Die Angststörung tritt zum Beispiel auf überfüllten Plätzen, in unübersichtlichen Situationen oder bei Reisen auf.
Spezifische Phobien Definition
Spezifische Phobien zeichnen sich durch die Furcht vor einem klar definierten Objekt oder einer Situation aus. Besonders häufig treten dabei Ängste vor Tieren, zum Beispiel vor Hunden, Schlangen oder Spinnen auf. Aber auch Höhen- und Flugängste, Klaustrophobie oder die Angst vor der Ansteckung mit einer gefährlichen Krankheit sind weit verbreitet. Krankhaft ist die Furcht jedoch nur, wenn sie alltägliche Aktivitäten und Beziehungen einschränkt.
Ursachen von Phobien
Es ist bisher nicht eindeutig geklärt, was eine Phobie verursacht. Die Psychoanalyse, Lerntheorie und Genetik liefern jedoch mögliche Erklärungen. Ein Grund für die Entwicklung einer Phobie kann beispielsweise ein innerer Konflikt sein. Die Psychoanalyse legt dar, dass Betroffene, um dem Konflikt aus dem Weg zu gehen, ihre Angst auf ein bestimmtes Objekt verlagern. Eine weitere Ursache kann die Übernahme von Ängsten einer anderen Person sein. Laut Lerntheorie kann es beispielsweise dazu kommen, dass etwa eine Mutter eine große Angst vor Spinnen hat und diese sich dann durch das erlebte Vorbild auf ihre Kinder überträgt. Letztendlich können auch genetische Faktoren eine Ursache für Phobien sein. In den meisten Fällen ist es allerdings so, dass mehre Ursachen für eine Erkrankung verantwortlich sind.