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Die Phasen einer Glücksspielsucht: Wissenswertes rund um die Erkrankung

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Die Phasen einer Glücksspielsucht: Wissenswertes rund um die Erkrankung

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    Folgende Tipps können dabei helfen, dass eine Glücksspielsucht gar nicht erst entsteht.
    Folgende Tipps können dabei helfen, dass eine Glücksspielsucht gar nicht erst entsteht. Foto: alexkich/ stock.adobe.com

    Grundsätzlich wird der Verlauf einer Glücksspielsucht in drei Phasen unterteilt. Im Anfangsstadium vermitteln anfängliche Gewinne noch ein positives Bild vom Glücksspiel: Die Erfolge und der damit einhergehende Nervenkitzel werden dem eigenen Geschick zugeschrieben – nicht dem Zufallsprinzip. Erste Gewinne lassen die alltäglichen Probleme somit für einige Zeit verschwinden. Das Spiel verläuft zudem reguliert und Spieler:innen gehen weiterhin ihren Verpflichtungen, Freizeitaktivitäten und sozialen Kontakten nach. Man spricht in dieser Phase vom Unterhaltungs- oder Gelegenheitsspieler:innen. Aber oftmals hält dieses Stadium nicht lange an.  

    Schneller als man denkt: Die negative Phase einer Glücksspielsucht 

    Denn im kritischen Gewöhnungsstadium häufen sich die Spiele, und der Geldeinsatz steigt: Man versucht, Verluste auszugleichen, und das Glücksspiel wird immer mehr - anstelle des alltäglichen Lebens - priorisiert. Im Suchtstadium verlieren die Betroffenen nun die Kontrolle über ihr Spielen, wobei vor allem bestimmte Personen anfällig für eine Glücksspielsucht sind. Die möglichen Gewinne scheinen der einzige Ausweg aus den Schwierigkeiten zu sein – ein Teufelskreis. Außerdem nehmen negative Folgen wie Verschuldung, soziale Probleme und berufliche Schwierigkeiten zu: Um Konfrontationen zu vermeiden, distanzieren sich die Betroffenen zunehmend von ihrem sozialen Umfeld. Viele entwickeln Depressionen, Angststörungen oder weitere Abhängigkeiten, z.B. nach Alkohol. 

    Wissenswertes zur Behandlung der Erkrankung  

    Die Diagnose einer Glücksspielsucht wird häufig dadurch erschwert, dass Betroffene sich ihre Erkrankung nicht eingestehen wollen und versuchen, sie zu vertuschen. Dabei helfen ambulante Suchtberatungsstellen, stationäre Fachkliniken, Selbsthilfegruppen oder Psychotherapien bei der Suchtbewältigung. Und ganz wichtig: Die Krankenkassen, Kommunen oder die Rentenversicherung tragen die Kosten für die Behandlung einer Glücksspielsucht. Die Behandlung fokussiert sich dabei auf verschiedene Schwerpunkte, wie das Aufdecken von Ursachen der Glücksspielsucht, die Förderung der Selbstkontrolle während den Phasen, den Umgang mit Schulden und Strategien zum Verhindern von Rückfällen.  

    Wie kann man die Phasen einer Glücksspielsucht vorbeugen?  

    Folgende Tipps können dabei helfen, dass eine Glücksspielsucht gar nicht erst entsteht: Bereits in der Phase des Anfangsstadiums sollte man sich ein Limit setzen, wie viel Zeit und Geld man für das Spiel aufbringt. Des Weiteren sollte ausschließlich Bargeld verwendet werden – was nicht von anderen geliehen wurde. Außerdem kann es helfen, nur in Gesellschaft zu spielen, und das Spielen bei persönlichen Problemen zu vermeiden. Bei bereits süchtigen Personen ist zusätzlich eine Glücksspielsperre ratsam, die die eigene Teilnahme verhindert. Diese Sperre kann selbst eingerichtet werden. Familienangehörige oder Glücksspiel-Anbieter:innen können jedoch auch eine Fremdsperre beantragen.  

    Weitere Hilfe für Betroffene und Angehörige  

    Süchtige Personen sollten sich der Situation stellen und ihr Problem anerkennen. Ehrlichkeit gegenüber Angehörigen ist hier genauso essenziell. Ein weiterer Punkt: Die Orte und Personen meiden, an und mit denen man während der Glücksspielsucht in den verschiedenen Phasen gespielt hat. Angehörige dagegen müssen akzeptieren, dass pathologisches Spielen eine Krankheit ist – und sollten deshalb auch kein Geld an Betroffene verleihen. Zusammen mit ärztlicher Unterstützung kann also der Weg aus der Glücksspielsucht gelingen.  

    Informationen zur Glücksspielsucht sowie Kontakt oder Links zu Hilfs- und Beratungsangeboten gibt es online auf den folgenden Seiten:  

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