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Haustiere machen glücklich und gesund

Mit Tieren leben

Haustiere machen glücklich und gesund

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    Zusammen ist man weniger allein – das gilt auch für das Verhältnis zwischen Hund und Mensch, das sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.
    Zusammen ist man weniger allein – das gilt auch für das Verhältnis zwischen Hund und Mensch, das sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Foto: Karol, stock.adobe.com

    Ob Hund, Katze, Kaninchen, Fische oder Schildkröte – die Deutschen lieben Tiere. Sie halten sie jedoch nicht nur, sondern sie beschäftigen sich auch mit ihnen. Und das tut ihrer Gesundheit gut. Bestes Beispiel dafür ist sicher der Hund. 10,6 Millionen der Vierbeiner lebten 2022 in deutschen Haushalten.

    Der Hund ist nicht nur ein zuverlässiger Partner gegen Einsamkeit, sondern sorgt mit den notwendigen Gassirunden auch für Bewegung im Alltag von Frauchen und Herrchen. Ob Regen, Sonne oder Schnee – der Hund muss raus und mit ihm sein Mensch. Dabei kommt dieser nicht nur in die Gänge, sondern tut auch was fürs Immunsystem, füllt übers Tageslicht den Vitamin D-Speicher auf und findet auch leichter Kontakte zu anderen Menschen.

    Kinder profitieren von Haustieren

    Auch Kinder profitieren von der Anwesenheit eines Hundes. So wird ihr Immunsystem bereits früh darauf trainiert, sich mit verschiedenen Keimen und Bakterien auseinanderzusetzen, die der Vierbeiner mit in die eigenen vier Wände bringt. Kinder, die mit vielen Haustieren aufwachsen, haben auch ein geringeres Risiko, eine Allergie zu entwickeln.

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    Foto: Hellen H

    Auch das Sozialverhalten, die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und Empathie werden durch den Kontakt zum Vierbeiner nachweislich gestärkt.

    Im besten Fall entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen Kind und Hund, die über viele Jahre bestehen bleibt und auch über Krisen hinweghelfen oder Trost spenden kann. Deshalb kommen inzwischen mancherorts bereits Therapiehunde in Schulklassen, denn es hat sich gezeigt, dass gerade schwierige Kinder sehr gut auf die Tiere ansprechen, zum Beispiel, wenn sie ihnen vorlesen. Denn Tiere (ver-)urteilen nicht und lassen sich ohne Vorbehalten auf Menschen ein.

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    Foto: Jordi Mora

    Der absolute Spitzenreiter unter den Haustieren ist mit 15,2 Millionen Exemplaren in deutschen Haushalten aber die Katze. Sie ist deshalb ein beliebter Begleiter, weil sie anspruchsloser als Hunde ist. Das bedeutet aber nicht, dass sie keine Zuwendung braucht. Vor allem reine Hauskatzen ohne Freigang freuen sich über regelmäßige Spielrunden mit ihren Menschen.

    So wirkt das Haustier Katze

    Katzenbesitzerinnen und -besitzer profitieren von den Fellnasen besonders beim Streicheln. Denn dabei schüttet der menschliche Körper vermehrt Oxytocin aus. Das Kuschelhormon wirkt beruhigend, senkt den Blutdruck und kurbelt sogar die Wundheilung an. Kortisol und Adrenalin werden ebenso gesenkt. Schließlich hat auch das Schnurren der Tiere eine heilende Wirkung.

    Katzen können sogar dafür sorgen, dass Patientinnen und Patienten ihre Aufenthalte in therapeutischen Einrichtungen positiver wahrnehmen. So wirken sich Katzen besonders bei Seniorinnen und Senioren in Wohngruppen oder bei Demenzkranken positiv aus. Sie bewegen etwas in den Menschen, bringen sie zum Erzählen und stärken deren Wohlbefinden und Vertrauen, so dass sie – ebenso wie Hunde – inzwischen auch als Therapietiere zum Einsatz kommen.

    Gesunde Aspekte der Reittherapie

    Ein seit Jahrzehnten bewährtes Therapietier stellt das Pferd dar. Es ist zwar nicht unbedingt das klassische Haustier, unterstützt seine Halterinnen und Halter aber ebenso wie der Hund, gesund zu bleiben. Sei es durch den Aufenthalt an der frischen Luft, den Muskelaufbau beim Reiten oder als seelische Stütze in der Rolle als Freund.

    Die positive Wirkung beim Reiten und dem Umgang mit dem treuen Vierbeiner Pferd kommt in der klassischen Reittherapie zum Einsatz. Sie ist ein Bereich der pferdegestützten Interventionen und findet in der Arbeit mit psychisch kranken und behinderten Menschen Anwendung. Über das Pferd und besonders das Reiten gewinnen Betroffene Lebensfreude und auch körperliche Beschwerden können sich bessern. In manchen Fällen übernehmen deshalb die Krankenkassen die Kosten für eine Reittherapie.

    Hund, Katze, Pferd sind jedoch nicht die einzigen, die Menschen Freude bringen und ihrer Gesundheit dienen. Auch die etwas kleineren Vertreter aus dem Tierreich wie Kaninchen, Meerschweinchen, Vögel, Mäuse oder auch ein Schwarm Fische im Aquarium bereichern das Leben. Einfach weil sich die Menschen gerne mit ihnen oder ihrer Versorgung beschäftigen, sie beobachten und dabei abschalten können.

    Beschäftigung mit Haustieren ist gut für die Gesundheit

    Dabei hat sich vor 20 Jahren nicht einmal jeder vierte Bürger in seiner Freizeit mit Tieren beschäftigt, 2013 tat dies jedoch schon etwa jeder dritte und heute beschäftigen sich zwei von fünf Bundesbürgerinnen und -bürgern regelmäßig (mindestens einmal pro Woche) mit ihren Tieren.

    Die positiven Auswirkungen der Tierhaltung dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass jedes Tier – egal wir groß oder klein – Verantwortung bedeutet. Vor der Anschaffung eines tierischen Mitbewohners muss deshalb klar sein, dass man sich eventuell über Jahre, bei Pferden auch über Jahrzehnte, bindet, wenn man es nicht vorzeitig abgeben möchte.

    Diese Verantwortung kann besonders für ältere, kranke oder psychisch instabile Personen zu groß sein. Sie sollten die Anschaffung eines Tieres besonders gut überlegen und Möglichkeiten einer Unterbringung im Krankheits- oder Todesfall abklären. Auch Mieterinnen und Mieter müssen abklären, ob und welche Tiere sie in welcher Größe oder Anzahl halten dürfen, sonst kann es unter Umständen zum Streit mit dem Vermieter oder der Vermieterin oder auch mit Mitbewohnenden im Mehrparteienhaus kommen.

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