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Was hilft gegen Flugangst? Tipps und Tricks gegen die Angst

Angsterkrankungen

Was hilft gegen Flugangst? Tipps und Tricks gegen die Angst

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    Flugangst zählt zu den bekanntesten Angsterkrankungen.
    Flugangst zählt zu den bekanntesten Angsterkrankungen. Foto: doraneko777

    Bei besonders ausgeprägter Flugangst verursacht bereits der bloße Gedanke an eine Flugreise oder das Sichten eines Flugzeugs am Himmel große Panik. Dadurch kann die Phobie auch im Alltag zu einer großen Belastung werden. Geschäftsreisen können nicht wahrgenommen werden und Urlaubsreiseziele, die allein mit dem Flugzeug erreicht werden können, werden vollständig gemieden. Auch innerhalb von Beziehungen oder der Familie kann dieser Punkt Streitigkeiten verursachen.  

    Auslöser und Festigung von Flugangst 

    Bei Flugangst steht die erlebte Angst in einem starken Missverhältnis zum tatsächlich gegebenen Risiko. Eine rationale Einschätzung ist im Moment der Flugangst nicht mehr möglich. Das Linienflugzeug gilt jedoch neben der Bahn als eines der sichersten Verkehrsmittel. Genetische Faktoren, Stress, Kindheitserfahrungen, beobachtetes und erlerntes Verhalten sowie die aktive Vermeidung angstauslösender Objekte können die Entwicklung spezifischer Phobien begünstigen und sogar fördern. Die Flugangst entwickelt sich meist ohne zuvor erlebte traumatische Flugerfahrungen. Die Phobie kann auch bei Menschen entstehen, die zuvor jahrelang problemlos in ein Flugzeug steigen konnten. Oftmals sind Medienberichte ein Auslöser für die Entstehung von Flugangst. In der Luft kann diese Angst bereits bei den kleinsten Turbulenzen getriggert werden und sich festsetzen.  Der Aspekt des Kontrollverlusts und des fehlenden Fluchtwegs spielt in diesem Moment eine große Rolle.  

    Tipps für die nächste Flugreise 

    • Auch wenn diese Ängste nicht rational begründet werden können, gibt es eine Vielzahl an Strategien, die dabei helfen können, Flugangst zu überwinden.  
    • Konzentriert euch auf den Unterschied zwischen Ängsten und tatsächlicher Gefahr, denn Angstgefühle hängen oftmals mit Was-wäre-wenn-Szenarien zusammen. 
    • Fokussiert euch auf das Ziel, an dem ihr ankommt. Dabei hilft es, zunächst hauptsächlich Flüge anzutreten, die euch beispielsweise in den Urlaub oder zu geliebten Personen bringen. 
    • Rechtzeitig am Flughafen sein, um weitere Stresssituationen zu meiden. Hilfreich ist an dieser Stelle auch der Online Check-in, den viele Fluggesellschaften anbieten.  
    • Versuchen Sie Atemübungen und Entspannungstechniken. Diese können den Körper entspannen und den Geist befreien. 
    • Fliegt nach Möglichkeit immer in Begleitung. Besonders zu Beginn der Angstkonfrontation kann ein bekanntes Gesicht unterstützen. 
    • Findet eine Aufgabe, mit der ihr euch alternativ ablenken könnt. Ein spannendes Buch, Musik oder ein Spiel mit der Reisebegleitung können hier Wunder wirken.  
    • Das Flugpersonal auf die eigenen Ängste ansprechen, kann außerdem helfen, innere Anspannung zu lösen 

    Wenn Flugangst zur Krankheit wird 

    Die oben genannten Tipps können bei der Bewältigung von leichter Flugangst durchaus helfen. Jedoch muss man die Flugangst, wie auch alle weiteren Phobien als Spektrum mit unterschiedlich starken Ausprägungen. Flugangst wird nach den Kriterien der “Internationalen Klassifikation der Krankheiten” als spezifische Phobie und damit als psychische Erkrankung eingestuft. Dies ist der Fall, sobald die Beschwerden zu erheblichen psychischen Belastungen oder Beeinträchtigungen in wichtigen Funktionsbereichen des Lebens führen, beziehungsweise die normale Funktionsfähigkeit nur mit erheblichem Mehraufwand aufrechterhalten werden kann. Außerdem muss die Phobie seit bereits mehreren Monaten konstant auftreten und darf nicht durch andere psychische Erkrankungen erklärt werden.  

    Eine spezifische Phobie ist mit einer Psychotherapie behandelbar. Besondere Erfolge zeigen die kognitive Verhaltenstherapie und eine gestufte Exposition. Bei der Expositionstherapie erfolgt eine schrittweise Konfrontation mit angstauslösenden Gedanken, Bildern und mit der Zeit auch mit realen Orten oder Situationen. Dabei überprüfen und verändern Betroffene ihre Gedanken über das Fliegen und erlernen dadurch Techniken zum Umgang mit Angstauslösern. 

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